His brown eyes..

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Mein Gesicht war von Tränen überströmt. Diese Erinnerungen frasen sich immer wieder in meinen Schädel, egal wie sehr ich sie verdrängte, immer wieder bahnten sie sich einen Weg in meine Gedanken. Ich wischte mir mit dem Handrücken übers Gesicht, meine Augen brannten. Die ersten Sonnenstrahlen kamen am Horizont hervor, die ersten Lichtstrahlen erhellten die Welt und tauchten sie in ein ruhiges und angenehmes Licht. Sanft und Zärtlich erleuchteten sie die Ecken der Welt. Doch leider erreichten sie nicht die dunklen Ecken meines Herzens die lichterloh brannten und doch keine Wärme in sich trugen. Es gibt diese magischen Momente im Laufe des Tages, der Sonnenuntergang ist schön aber der Sonnenaufgang hat etwas magisches... Denn alles scheint zu erwachen, zu leben. Außer mir... Ich merkte wie schwach ich war, mein Körper kämpfte gegen die Müdigkeit an. Aber selbst wenn ich schlafen wollen würde, ich könnte es nicht. Denn die Ärztin würde mir heute die gleiche Frage wie gestern stellen. Was soll ich ihr Antworten? Ich sah also nur stundenlang aus dem Fenster und sah dabei zu wie der Tag seinen Lauf nahm.  Bis es klopfte, und mit dem klopfen mein Herz für einige Sekunden aufhörte zu schlagen. Ich drehte meinem Kopf zur Tür und eine Schwester kam herein. Erleichtert atmete ich aus. Sie fragte mich warum ich so früh wach sei, ob ich schmerzen habe oder Schlafstörungen. Und als sie meine Wunden versorgte Sprachen ihre Augen Bände. Doch sie sagte nichts, und fragte auch nichts. Und es war mir nur recht so. Ich sah ihr an, wie mitleidig sie mich versorgte, aber ich wollte kein Mitleid. Ich wollte nur Gerechtigkeit. Nachdem sie fertig war ging sie wieder heraus ohne ein weiteres Wort zu sagen. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Sie brannten wie Feuer. Dieser Schmerz der mein Herz umgab, war nicht auszuhalten. Es zog sich zusammen, machte sich ganz klein. Fast so als wolle es den Schmerz ausdrücken. Doch er behaarte, er versteckte sich und grub sich immer tiefer hinein in meine Narben. Wann würde das alles ein Ende haben? Wieder klopfte es, doch diesmal war es die Ärztin die herein kam. Ich ahnte schlimmes. Sie begrüßte mich mit einem
"Guten Morgen" und fragte mich nach meinem Wohlergehen.
'Als ob sie das nicht wüssten' ging es mir durch den Kopf. Sie schnappte sich den Stuhl der an den Tisch geschoben war und setzte sich zu mir. Ich bereitete mich innerlich schon auf eine lange und emotional katastrophale Diskussion vor. Doch alles was sie sagte war:" Hören Sie ich kann sie nicht zwingen mit mir zu reden, aber da diese Verletzungen in regelmäßigen Abständen lebensgefährdend sein können, war ich gezwungen die Polizei zu informieren. Und bevor sie jetzt ausrasten, die Polizei hat ebenfalls Schweigepflicht, genau so wie ich. Aber falls sie es sich anders überlegen, falls Sie mir erzählen wollen was passiert ist oder sie einfach nur Gesellschaft brauchen, der rote Knopf ist nicht umsonst da." Sie schenkte mir ein aufrichtiges Lächeln, drückte meine Hand und stand auf. Ich war sprachlos, nicht von dem was sie gesagt hatte, sondern von der Tatsache das ich das Ganze der Polizei erzählen musste. Mein Herz fing an wie in Lichtgeschwindigkeit gegen meine Braut zu Hämmern. Kalter Schweiß bildete sich auf meinem Nacken und meine Glieder fingen an zu zittern. Ich wollte reden, ich wollte alles raus lassen, alles erzählen, alles Beichten... Aber ich müsste mich auf den Kampf meines Lebens bereit machen. Und dafür hatte ich keine Kraft mehr. Ich war zu geschwächt, zu kaputt... Ich hatte mich schon viel zu sehr an den Schmerz gewöhnt, er war alles was mir bleib. Er war immer da, wenn alle gingen, mein ewiger Begleiter, mein Weggefährte. Der der mich niemals betrog. So trostlos es auch klingt, der Schmerz war alles was ich noch hatte.
Wenn auch dieses Gefühl mich verlässt, ist der Abgrund zu Ende. Noch falle ich, noch bin ich nicht am Boden angekommen... Noch... Aber Tick Tack, die Zeit wartet nicht. Ich spürte das es nicht mehr lange dauern würde. Denn ich war nicht nur vor ein Auto gelaufen, meine Verletzungen wurden untersucht und festgehalten und ich muss mich vor der Polizei verantworten. Und wenn das vorbei war, musste ich nach Hause, und die Schläge meines Lebens ertragen. Nur beim Gedanken daran, was er mir antun wird, erzitterte ich. Doch ich hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn es klopfte und ein großer, pummeliger Mann kam zur Tür.
"Schönen guten Morgen Frau Gashi. Kommissar Bauer mein Name."
Mit zittriger Stimme stotterte ich ein guten Morgen, doch dann verschlug es mir die Sprache. Denn hinter ihm trat ein weiterer Mann auf. Und ein braunes Augenpaar durchbohrte mich mit seinem Blick...

How he saved me...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt