Hoffnungsschimmer

354 31 2
                                    

Mit einer Zigarette zwischen den Fingern, saß das Monster, was mich auf die Welt gebracht hatte, wenige Meter von unsere Wohnung entfernt auf einer Bank. Mir blieb der Atem weg, mein Herz hörte für einen kurzen Moment auf zu schlagen. Diese verdammte Hure... Ja, einen anderen Namen hatte sie nicht verdient. Sie war eine Hure. Sie blickte in meine Richtung und sah mich da stehen. Sofort schmiss sie die Zigarette weg, und eilte zu mir. Icu ballte meine Hände zu Fäusten, machte mich ganz steif.
"Liridona... Mein Schatz.." fing sie an. Sie kam mit weit geöffneten armen auf mich zu.
Die Wut kroch meine Beine hoch und benebelte meinen Verstand. Mein Blut kochte.
"Was willst du hier?" fragte ich mit bedrohender Stimme.
Sie sah mich entsetzt an.
"Ich möchte mein Kind wiedersehen." ihre heuchlerischen Augen füllten sich mit Tränen? Erwartete sie etwas, dass ich vor Freude in die Luft springe? Erwartete sie, dass ich alles vergesse was in den letzten 5 Jahren geschehen war. Es war ausnahmslos, alles ihre Schuld.
"Liridona, ich habe dich so vermisst mein Schatz.."
Ihre Worte widerten mich an.
"Du hast mich vermisst? DU HAST MICH VERMISST?" Ich fing hysterisch an zu lachen.
"Du hast mich damals einfach verlassen, du bist gegangen und hast nie wieder zurück geblickt. Du hast deine Tochter in die Hände eines Tyrannen gelegt, du hast nicht einmal versucht, Kontakt zu mir aufzunehmen! Die letzten 5 Jahre in denen du herumgehurt hast und mit zig Männern deinen Spaß hattest, lebe ich hier wie in der Hölle! Ich bin gut ohne dich ausgekommen, und das werde ich auch weiterhin! Verschwinde und lass dich niemals wieder hier blicken, du existierst schon lange nicht mehr für mich!" Tränen liefen mir übers Gesicht. Und auch ihre Augen bleiben nicht trocken. Ich ging an ihr vorbei und wollte die Tür aufschließen.
"Du hast keine Ahnung was du da sagst. Du bist mein Kind, es gibt nichts auf der Welt das ich mehr liebe."
Ich drehte mich nicht zu ihr um.
"Du liebst nur dich selbst, und daran wirst du kaputt gehen, so wie ich kaputt gegangen bin."
"Liridona ich bin deine Mutter! Wie kannst du so mit mir reden?" Ich hatte das Gefühl gleich den Verstand zu verlieren. Hätte ich mich darauf eingelassen, wäre es eskaliert.
"Fahr zur Hölle!" brüllte ich und ging hinein ins Haus. Alles in mir brach zusammen. Jede Kraft die ich hatte, verließ mich.
Ich schloss die Tür zur Wohnung auf, trat hinein und brach auf dem Boden zusammen. Was war nur aus meinem Leben geworden. Was passierte nur. Was hatte ich so schlimmes getan, dass ich das verdient habe? In meinem Kopf herrschte ein einziges Chaos, meine Gefühle spielten verrückt. Mein Kopf war kurz davor zu explodieren und ich kurz davor den Verstand zu verlieren. Und die einzige Frage, die ich mir stellte war, wie lange ich das noch ertragen musste. Ich musste einen Entschluss fassen. Und das tat ich auch. Nach so vielen Jahren, beschloss ich endlich gegen ihn anzukämpfen. Nach so vielen Jahren, hatte ich das Gefühl, genug Kraft zu haben. Ja, ich wollte das es aufhört. Und ich war bereit, dafür zu sorgen...

How he saved me...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt