"In meiner Familie gab es niemals Frieden.. Ich hätte niemals das Gefühl, das bei uns etwas richtig läuft. Ständig haben sich meine Eltern gestritten, mein Bruder war fast nie zuhause und meine Schwester, wusste nicht wie sie all dem entkommen soll. Es waren banale Dinge, meine Mutter hat herum geschrien wegen unnötigen Sachen. Mein Bruder ging zur Arbeit, als er fertig war kam er nach Hause, holte Klamotten und verschwand dann wieder. Entweder zu seinen Frauen, oder zu seinen Freunden. Ich ging zur Schule, kam nach Hause und sperrte mich im Zimmer ein, wollte mit niemandem etwas zu tun haben. Meine Schwester.. Sie wurde gehasst. Meine Eltern hassten sie, weil sie ein Mädchen war und kein Junge. Für sie hatte sie keinen Wert. Sie war nur eine Last.. Die "Putzfrau" so gesagt. Als ich zuhause keine Aufmerksamkeit und Liebe bekam, suchte ich sie mir eben außerhalb. Ich war in der Schule immer ein Außenseiter. Aber dann, eines Tages traf ich durch Zufall auf ein Mädchen. Sie war ein Traum, wie ich damals dachte. Irgendwann kam eins zum anderen, ich kam mit ihr zusammen und zum ersten Mal in meinem Leben war ich glücklich. Ich vertraute ihr alles an, erzählte ihr meine familiäre Situation, wie meine Schule lief und wie beschissen mein Leben eigentlich war. Doch als wir älter wurden, stiegen ihre Wünsche und Bedürfnisse. Sie wollte einen Freund, der ihr etwas bieten kann. Der ihr teure Dinge kauft und auf besondere Dates geht und so weiter. Aber ich war Schüler.. Ich hatte keinen Job und Geld von zuhause bekam ich nur, wenn ich etwas dringend brauchte. Aber ich wollte sie nicht verlieren, sie war mein einziger halt. Das einzige was mir geblieben war in meinem Leben. Also dachte ich nach... Ich bewarb mich überall, bei jedem scheiss.. Aber ich würde nie für irgendwas angenommen. Denn meine Noten, waren alles andere als in Ordnung." Ich hätte ihm aufmerksam zu. Er sah mich nicht an, wenn er sprach. Er starrte stur aus dem Fenster. Es fühlte sich an, wie ein Stich durch mein Herz, wenn er von diesem Mädchen sprach. Denn ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie viel sie ihm bedeutet hatte.
"Eines Tages saß ich mit einem Freund im Park. Er war das komplette Gegenteil von mir. Er war immer top gekleidet, hatte eine gute Figur und war der absolute Schwarm bei jeder Frau. Doch bei ihm zuhause, ging es ähnlich ab wie bei mir. Ich erzählte ihm von meiner Situation, das icu einen Job brauche und so weiter. Er besorgte mir einen Job... Ich sollte einem Typen ein "Päckchen" überreichen, er wüsste schon was drin wäre. Also drückte er mir eine kleine Box in die Hand, nannte mir den Ort und die Zeit und sagte mir ich soll ihm das Ding erst geben, wenn er 150€ ausgepackt hatte. Das Geld sollte ich ihm bringen, er würde mir einen Anteil geben. Ich hatte natürlich in die Box geschaut, aber es war mir irgendwie egal. Ich wollte nur sie glücklich machen. Das ging eine Weile so weiter, ich hing immer mehr mit ihm ab, war immer öfter bei ihm. Wir haben gesoffen und gekifft, bis zum Anschlag. Je länger ich mit ihm blieb, desto mehr probierte icu aus. Immer mehr Zeug, immer größere Dosen. Und irgendwann, konnte icu nicht mehr ohne. Ich hatte keinen Stoff mehr für mich selbst, kein Geld um welchen zu besorgen. Also ließ ich ein Treffen ausfallen. Ich behielt die Dosis von jemand anderem. Nach 2 Tagen standen die Typen vor meiner Haustüre. Ich war allein zuhause, einer von ihnen packte ein Messer aus, und kam in die Wohnung. Er wollte sein Stoff.. Ich hatte keinen mehr. Sie glaubten mir nicht, durchwühlten alles. Die ganze Wohnung stellten sie auf den Kopf. Und als sie wirklich nichts fanden, prügelten sie mich bewusstlos. Ich lag da, in meinem Blut. Stundenlang. Bis meine Schwester mich fand. Und am Ende, fand ich heraus, das der Kerl der sich Freund nannte, sie zu mir geschickt hatte. Genau so wie er sich meine Freundin gekrallt hatte."
Er sprach davon, als wäre es etwas total normales. Ich hatte das Gefühl, er blendete seine Gefühle aus. Als wäre er ein Roboter. Und doch flossen Tränen über sein Gesicht...
Aber ich kann durch diese Fassade hindurch blicken, sie ist nur ein Schutz... Schutz vor Erinnerungen, die wir vergessen wollen, und doch hängen wir an ihnen. Für immer...
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How he saved me...
RomanceGeschlagen, missbraucht, hintergangen, vergewaltigt... Ich könnte noch viel mehr Punkte aufzählen die mir in meinem Jungen aber erbärmlichen Leben widerfahren sind. Irgendwann kommst du an einen Punkt im Leben, wo dir alles egal ist. Du suchst nicht...