Zeit für Bestrafung

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17:35 Uhr, Sonntag. In einer knappen halben Stunde war es wieder soweit. Ich musste in den Keller... Ich saß auf einer Bank draußen vor dem Haus und starrte ins leere. Ich versuchte mich, wie jede Woche, auf diesen Horror vorzubereiten. Und wie jede Woche, wusste ich, dass es dafür keine Vorbereitung gab. Mein Handy hab ununterbrochen Töne von sich, ständig schrieb Kujtim mir. In diesem Moment war ich froh, dass ich ihm meine Nummer nicht gegeben hatte. Ich wollte ihn da nicht mitreinziehen. Ich nahm mein Handy in die Hand und schreib...
"Kujtim? Ich muss dir etwas sagen. Ich möchte das du mir nicht mehr schreibst. Ich will das du mich in Ruhe lässt, ich will dich nicht in Dinge mit hinein ziehen, in die du nicht rein gehörst. Ich bin dankbar für deine Gesellschaft und die Zeit die du mir gewidmet hast, aber ich muss einen Schlussstrich ziehen. Bevor noch etwas passiert, was ich mir niemals verzeihen könnte. Ich wünsche dir das du glücklich wirst. Vergiss mich und Lebewohl.
Liri."
Mit zittrigen Händen drückte ich auf senden. Es verpasste mir einen Stich durch mein Herz diese Worte zu verfassen. Aber was sollte ich tun? Es war besser so. Ich schaltete mein Handy aus und konzentrierte mich wieder auf die Wiese.
17:52...
Mit zitternden Beinen schliff ich meinen Körper ins Haus. Er saß noch im Wohnzimmer. Ich blieb vor der riesigen Tür stehen, starrte sie an. Langsam hob ich meine zitternde Hand und legte sie auf die Türklinke. Vorsichtig drückte ich sie nach unten. Ich sah hinunter, in den dunklen Raum. Völlige Dunkelheit. Langsam stieg ich die Treppen hinunter. Unten angekommen bleib ich vor eine weiteren Türe stehen. Ich fing an mich auszuziehen. Mein Oberteil, meine Jeans, die Socken und den BH... Bis ich völlig nackt war. Ich fühlte mich ganz klein. Diese Erniedrigung jedes Mal aufs neue frass mich auf. Ich öffnete die zweite Tür und trat ein. Und dann wartete ich... Auf meine Bestrafung.
Ich hörte seine Schritte, ich hörte wie er hinunter kam und mein Herz fing an schneller zu schlagen. Meine Knie wollten fast nachgeben und mein Magen drehte sich. Er trat die Türe auf und kam auf mich zu. Er fesselte wie gewöhnlich meine Hände und verband mir die Augen. Da stand ich nun. Wehrlos. Verzweifelt. Ich hörte ihn atmen, er atmete hektisch. Als hätte er sich angestrengt. Ein rascheln ertönte. 'Der Gürtel..' schoss es mir durch den Kopf.
"Habe ich dir nicht gesagt du sollst aufpassen was du tust?" brüllte er mich an und setzte den ersten Schlag. Ich biss mir auf die Lippe und versuchte die Tränen zu unterdrücken.
"ANTWORTE MIR!" forderte er.
"J-ja.." sagte ich mit erstickter Stimme.
"Warum hast du es dann nicht getan?" fragte er nun, wie die Ruhe in Person."
"Es tut mir leid, es war ein Versehen..." ich musste die Tränen unterdrücken. Es folgten einige andere Schläge. Ich krümmte mich zusammen und hielt den Atem an.
"Das nächste mal machst du die Augen besser auf.."
Der Gürtel schellte wieder erbarmungslos auf meine Haut nieder. Alles brannte, mein Körper stand in Flammen. Doch plötzlich hörten die Schläge auf.. Auf einmal  hörte ich wie er sich langsam von mir entfernte. Er ging zur Tür und die Treppen hinauf. Meine Bestrafung war noch nicht vorbei, wohin also wollte er? Ich hörte wie etwas schellend  die Treppen hinter fiel. Er hatte den Gürtel fallen lassen und die Türe oben abgeschlossen. Stille. Absolute Stille. Ich versuchte zu lauschen was er da oben trieb, doch vergeblich. Ich konnte nichts hören. Da war nur diese alles verschlingende Stille. Da stand ich nun, nackt bis auf die Haut in absoluter Dunkelheit und wusste nicht, was als nächstes passiert. Nach einer halben Ewigkeit hörte ich seine Schritte wieder hinunter kommen. Ich bekam Panik, jetzt würde er mir den Rest geben. Ich hörte wie er auf mich zu kam. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Doch dann tat er etwas, womit ich niemals gerechtet hatte. Er band meine Fesseln los, nahm mir die Augenbinde ab und sagte:" Für heute ist deine Strafe beendet." er drehte sich um und ich sah ihn ins Licht der Tür laufen. Meine Knie gaben nach und ich sackte zu Boden. Erleichtert und doch verwirrt liefen mir die Tränen übers Gesicht...

How he saved me...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt