Die Morgensonne kitzelte mich wach. Ich öffnete die Augen und sah ihn vor mir liegen. Meine Mundwinkel hoben sich nach oben, Schmetterlinge schwirrten in meinem Bauch herum. Noch nie in meinem Leben, hatte ich einen so ruhigen und schönen Morgen erlebt. Meine Gedanken nahmen ihren Lauf, meine Phantasie zog mich in den Bann. Alle möglichen Szenarien spielten sich in meinem Kopf ab, wie meinen Zukunft mit ihm aussehen würde. Ich hob meine Hand und streichelte sanft über sein Gesicht. Dieses perfekte, makellose Gesicht. Er sah so friedlich aus, so entspannt. Sorglos. Seine langen Wimpern, die wie Fächer aussahen, seine Wangenknochen, die sein markantes Gesicht ausmachten. Seine gerade Nase, der perfekt getrimmte 3 Tage Bart. Alles an diesem Mann war perfekt, alles an ihm war absolut umwerfend. Doch an mir? Ich hatte so viele Narben und Wunden... Nicht nur mein Körper war von der Zeit gezeichnet, auch mein Inneres war kaputt. Mein Herz lag in Trümmern, meine Seele pechschwarz. Aber er hauchte mir wieder Lebenswillen ein. Er zeigte mir wieder, wie man fühlt. Wie man die schönen Dinge fühlt. Nicht du abartigen, schrecklichen Dinge. Ich beobachtete wie seine Augen sich unter seinen Liedern bewegten, er war im Halbschlaf, kam langsam zu sich. Dann gingen seine Augen auf, seine Wimpern umrahmten das wunderschöne Bernsteinbraun seiner Iris. Kleine Lachfältchen bildeten sich um seine verzaubernden Augen. Ich konnte nicht anders, als es ihm gleich zu tun. Mein Herz beschleunigte seinen Schlag, dieses Lächeln raubte mir meine Sinne.
"Guten Morgen schöner Mann." grinste ich.
"Guten Morgen, schöne Frau." entgegnete er.
Schöne Frau... Wohl eher kaputte, verdorbene Frau. Hasserfüllte und lebensmüde Frau.. Aber ich wollte diesen Moment nicht zerstören. Lange lagen wir da, und sahen uns nur an. Ich fuhr seine Gesichtszüge nach und mir wurde immer wieder aufs neue klar, wie wunderschön er eigentlich war. So viel Perfektion in einem Mann.
"Du bist so makellos..." flüsterte ich. Mehr zu mir selbst als zu ihm.
"Makellos ist langweilig." entgegnete er und zwinkerte mir zu.
"Wie gern wär ich doch makellos..."
"Ich liebe Makel... Narben, Wunden, Lebenslinien... Sie machen einen Menschen besonders."
"Und hässlich..."
"Du bist wunderschön Liridona, wunderschön in jeder Hinsicht."
"Nein, und das wissen wir beide."
Seine Hand vergrub sich in meinen Haaren. Er fing an meinem Kopf zu kraulen und lächelte mich sanft an.
"Ich liebe dich."
Mein Herz blieb mir stehen. Gänsehaut durchfuhr meinen Körper und mein in meinem Bauch zog etwas.
"Ich liebe deine Augen, deine Nase, dein Kinn, deine süßen Bäckchen, aber am aller meisten, liebe ich dieses Grübchen." er grinste mich an und icu konnte nicht anders als zu lachen.
"Da ist es ja wieder."
Schweigen machte sich breit. Eine Zeit lang sagte keiner was. Doch dann unterbrach er die Stille.
"Hör auf dich schlechter zu machen als du bist. Du bist wundervoll. Du bist standhaft und stark, du bist stur und vertrittst deine Meinung, was ich liebe und du weißt was du willst. Trotz all der Schwierigkeiten und Niederschläge die du erlitten hast, ist dein Herz nicht kalt geworden. Trotz all der schrecklichen Dinge, hast du die Liebe nicht aufgegeben. Und dafür muss man stark sein, stark im Herzen und im Charakter. Akzeptier endlich, das du unbezahlbar und einzigartig bist. Du bist nicht wie die anderen, und das ist gut so."
"Ich wünschte ich wäre es. Ein normales Mädchen."
"Ich würde dich niemals für eine von denen eintauschen."
Tränen stiegen mir in die Augen, mein Herz machte einen Sprung. Seine Worte waren Balsam für meine Seele. Aber nicht nur das, sie waren ehrlich.
Nichts anders als Aufrichtigkeit lag in ihnen, und das war es was mich so berührte. Er strich mit seiner Hand über meine Wange und fuhr mit seinem Daumen über meine Lippen. Er hauchte einen sanften Kuss darauf und fuhr fort:"Ich werde dich nie wieder gehen lassen, du gehörst mir, für immer..."

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How he saved me...
RomanceGeschlagen, missbraucht, hintergangen, vergewaltigt... Ich könnte noch viel mehr Punkte aufzählen die mir in meinem Jungen aber erbärmlichen Leben widerfahren sind. Irgendwann kommst du an einen Punkt im Leben, wo dir alles egal ist. Du suchst nicht...