How he saved me...

Ohne Abschied

Es ist dunkel. Ich habe Angst. Mein Herz pocht im Rhythmus eines Millisekundentaktes und droht mir heraus zu springen. Alles was ich wahrnehme ist ein lautes Schnauben. Ich fasse um mich herum, kalter, steinharter Boden. Über meinen ganzen Körper breitet sich Gänsehaut aus, kalter Schweiß perlt meinen Nacken hinunter. Ich weiß nicht wo ich bin, ich weiß nicht wer bei mir ist. Der Kloß in meinem Hals wird immer größer, er schnürt mir die Luft zu und lässt mich nicht atmen. Stumm fließen Tränen mein Gesicht hinunter, heiß und erbarmungslos bahnen sie sich ihren Weg mein Gesicht entlang. Ich halte mir die Hand vor'm Mund, will nicht das mich jemand hört.
Doch plötzlich ein leises "Hey.." Ich schrecke hoch, wer ist das? Ich kenne diese Stimme... Sie ist mir so vertraut.
Ich traue mich nicht einmal zu atmen...
"Hey, Baby bist du wach?" Ein leises flüstern ertönt in meinem Ohren. Mein Herz macht einen Satz, einerseits vor Freude, andererseits vor Angst. Es ist seine Stimme...
Ein ersticktes:"Ja.." verlässt meinen Mund, bevor weiter Tränen mein Gesicht hinab fließen.
"Ist alles in Ordnung? Tut dir etwas weh?"
"N-nein... Wo sind wir? Warum seh ich nichts?"
"Psshh.. Nicht so laut zemer.. Hör auf zu weinen.."
"Wo bist du?"
"Hier.. Ich komme zu dir.." leise Schritte in meine Richtung. Der Kloß in meinem Hals wird immer größer und die Angst in mir, steigt ins unermessliche. Meine Gedanken kreisen, versuchen zu verstehen, sich zu erinnern.. Doch da ist nichts... Nichts außer Dunkelheit. Es ist wie ein Filmriss, ein großes schwarzes Loch. Als er meine Hand berührt, erschreckest ich, doch dann überkommt mich Erleichterung.
"Keine Angst, ich bin bei dir." Ich taste ihn ab, er hat kein Shirt an. Seine Haut fühlt sich feucht und kalt an, fast so wie tot.
Ich spüre seine Arme, wie sie sich um meine Taille legen und er sein Gesicht in meine Halsbeuge vergräbt. Der Geruch von Schweiß steigt mir in die Nase. Warum sind wir hier? Wie sind wir hergekommen und vor allem warum.
"Schatz..."
"Ja?"
"Wo sind wir?"
"Ich weiß es nicht..."
Plötzlich öffnet sich die Tür, ein großer man steht in der Tür. Ich lasse von Kujtim ab und starre nach vorn. Ich erkenne sein Gesicht nicht, es ist zu dunkel hier. Das Licht kommt von der anderen Seite und besonders hell ist es auch nicht. Mein Herz pocht ins unermessliche, die Angst droht mir die Luft abzuschnüren. Doch damit nicht genug, als ich meinen Kopf zu Kujtim drehe und ihn ansehe, bleibt mein Herz für eine Sekunde stehen. Ein lautes Kreischen verlässt meinen Mund und Tränen schießen mir ins Gesicht. Er sieht mich mit aufgerissenen Augen an, doch er sitzt regungslos da. Er starrt mich einfach nur an. Seine braunen Augen haben an Wärme verloren, überall ist Blut. Über seinen ganzen Körper Blut. Wunden übersähen ihn, seine Lippen blau angelaufen sitzt er da, an die wand gelehnt und mit starrem Blick.
"Oh Gott.." Ich beuge mich zu ihm vor und nehme sein Gesicht zwischen meine Hände.
"Hey es wird alles wieder gut hörst du.. Es wird alles wieder gut! Das verspreche ich!" Seine Haut fühlt sich an wie kaltes Eisen. Bis mir etwas klar wird.. Sein starrer Blick ist leblos, sein Körper eisig.
"Nein..." Es ist nur ein leises flüstern was meine Lippen verlässt.
"Nein, NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN!!!" ich brülle immer lauter und lauter.
"WACH AUF! WACH SOFORT AUF!" Tränen kullern meine Wangen hinab, mein Körper zittert und mein Verstand droht mich zu verlassen. Es fühlt sich an, als hätte man mir mein Herz aus der Brust gerissen.
"NEEEEEEEIIIINNNN" Ich brülle so laut ich nur kann, da liegt er nun, leblos auf meinem Schoß und sieht mich mit toten Augen an.. Mein Schicksal hat wieder zugeschlagen und der Mann der in der Tür stand, starrt jetzt von wenigen Zentimetern auf mich herab. Es ist mein Vater, und er hat mir die Liebe meines Lebens genommen...