Ich kam langsam wieder zu Bewusstsein. Es war dunkel geworden und ich fühlte mich unglaublich müde. Ich sah raus in die Nacht, tausende Sterne strahlten um die Wette. Was für ein klarer Himmel. Die Nacht war ruhig und wunderschön, sie war fast lebendig. Stundenlang starrte ich raus auf die Straßen und den Himmel. Ich beobachtete jeden einzelnen Menschen der herum lief, jedes Auto das vorbei fuhr, jeden einzelnen Stern der am Himmel hang und vor sich hin leuchtete. Ich wollte meinen Gedanken entfliehen, der Realität entfliehen, also fing ich an sie zu zählen. Jedem Stern, ordnete ich einen Wunsch zu. Jeder bekam seine ganz persönliche Aufgabe.
Einer stand für Familie, ein anderer für Freundschaft. Einer stand für Normalität und einer für Vergebung. Ein weiterer für Liebe, für Lebensfreude und Verständnis. Und einer stand für die Hoffnung... Ich starrte diesen einen Stern an, der für mich die Hoffnung symbolisierte. Ich verschlang ihn förmlich mit meinen Blicken. Den ich sehnte mich nach nichts mehr, als nach einem Funken Hoffnung. Hoffnung auf ein normales Leben, auf einen normalen Job und einen normalen Alltag. Ich wollte eine normale Ehe, mit Streit und Versöhnung, mit Kriesen und Höhepunkten, mit gesunden Kindern und Liebe... Mit viel Liebe... Doch ich wusste, dass das alles nur Wunschdenken war. Ich wusste, dass dies nicht wahr werden würde. Denn mein Leben war zu verdorben, ich war zu verdorben dafür. Ich, mit meinen Jungen 20 Jahren, war veraltet und zerfallen. Innerlich war ich ein altes, verwestes Wrack. Und das wusste ich. Meine Gedanken kreisten in dieser Nacht um alle möglichen Dinge, doch niemals um die Unterhaltung die mir bevorstehen würde. Denn ich leugnete es, ich blendete sie einfach aus. Wollte nichts davon wissen. Ich dachte nicht an meinen Vater, nicht an die schrecklichen Dinge, die mir wiederfanden, ich nein, konzentrierte mich allein auf die Sterne und meine Wünsche. Ich war wie besessen davon, meine Träume und wünsche an sie zu hängen. Und irgendwann trafen meine Augen auf den Mond, der wunderschön und doch geheimnisvoll die Nacht mit Licht erhellte. Er war atemberaubend. Und mächtig. Er war unglaublich mächtig. Und an ihn, band ich meine Kraft. Meine Kraft durchzuhalten, weiterzuleben, an meine Träume zu glauben und mich niemals zu unterwerfen. Ich war nicht der Typ Mensch, der sich seinen Leiden unterwarf. Ich ertrug still die Qualen, doch niemals würde ich mich Ihnen unterordnen. Sie würden niemals Besitz von mir Erlangen. Denn das wäre mein sicherer Tod. Und der Tod ist nicht das was ich wollte. Was ich wollte war Gerechtigkeit! Und die bekam ich nur, wenn ich lange genug durchhielt. Denn irgendwann fliegt jedes falsche Spiel auf, auch das meines Vaters. Dieses Wort widerte mich an. Denn er war kein Vater. Und wieder schweiften meine Gedanken ab zu jener Nacht... Zu jener grausamen ekelhaften Nacht....Ich sitze auf meinem Bett, das Gesicht in die Hände vergraben und weine. Ich weine mir die Seele aus dem Leib, denn ich kann nicht akzeptieren, was gerade passiert ist. Wie kann man so brutal auf seine eigene Frau losgehen und sie danach auch noch rauswerfen? Dieser Gedanke bringt mich fast um! Er ergreift Besitz von mir und blendet die Frage nach dem Wieso aus? Wieso er das gemacht hat und was der Grund war interessiert mich nicht. Mich interessiert nur, wie ich sie so schnell wie möglich finden kann und wie ich von hier verschwinden soll. Im selben Moment wird die Tür meines Zimmers aufgerissen und mein Vater kommt torkelnd und lallend in mein Zimmer hinein. Er geht direkt auf mich zu, sein Anblick widert mich an. Ich rieche den penetranten Gestank von Alkohol und Zigaretten und mir wird schlecht. Er hat öfter getrunken, aber noch niemals habe ich ihn in so einem Zustand gesehen. Er setzt sich auf mein Bett und sieht mich an. Wie aus dem nichts fängt er an zu weinen... Er fängt an fürchterlich zu weinen, wie ein kleines Kind und mein Herz macht einen Sprung. Ich habe ihn noch nie weinen gesehen. Er tut mir Lied, ja ich habe Mitleid mit ihm. Trotz allem was gerade passiert war, er war mir immer ein guter Vater gewesen. Also nähere ich mich ihm langsam, lege meinen Arm um seine Schulter und versuche ihn zu trösten. Doch dann verwandelt sich sein weinen in ein hysterisches Lachen. Er lacht aus vollem Halse und sieht mich dabei an. Verwirrt über deine Reaktion weiche ich zurück, doch er tut es mir gleich und kommt näher.
"Ich dachte immer du wärst meine Tochter... Doch das bist du nicht, wie das Leben einen täuschen kann süße Maus.." er grinst mich mit einem angsteinflößendem Lächeln an. Mein Herz hört für einen Augenblick auf zu schlagen. Diese Worte treffen mich wie eine Kugel direkt in die Brust. Was soll das bedeuten, ich bin nicht seine Tochter?
"Papa was redest du da?" frage ich beängstigt.
"Ich bin nicht dein Papa, ich bin nur dein Versorger." Antwortet er und sieht mich wütend an.
Mein Herz zieht sich zusammen, was redet er da für einen Müll?
"Papa bitte hör auf, du machst mir Angst..." winsle ich leise.
"Ich mache dir Angst? Du bist die Brut eines Teufels, eine Hurentochter, ein Nichtsnutz!" brüllt er.
Jede Faser meines Körpers beginnt zu zittern. Seine Worte fühlen sich an wie lange, spitze Bögen, die sich langsam und qualvoll direkt durch meine Brust bohren. Leise fange ich an zu weinen, und versuche vergeblich nach irgendwas liebevollem in seinen Augen zu suchen. Doch ich finde nichts, da ist nichts außer Verachtung und Hass, gegenüber mir, seinem eigenen Kind. Was ist nur geschehen?
"Weißt du was? Ich hatte schon lange keinen Sex mehr, und da du irgendein Flittchenkind bist, kannst du herhalten."
Meine Beine trennen sich von meinem Körper, so fühlt es sich zumindest an. Mein Puls steigt ins unermessliche und die Panik, die mich in diesem Moment überkommt, fühlt sich an wie ein alles verschlingender Tornado. Ich glaube einfach nicht, was er da gerade gesagt hat. Das meint er doch nicht ernst? Doch leider war es so, denn er packt mich gewaltsam an den Beinen, zieht mich zu sich hinunter und als ich schreie, hält er mir Mund und Nase zu. Er löst seinen Gürtel und bindet meine Arme fest an die Gitter meines Bettes, genauso wie meine Beine. Er stopft mir irgendwas in den Mund, während ich vergeblich versuche nach Hilfe zu schreien. Doch zwecklos, es sollte geschehen. Ich habe das Gefühl gleich einen Herzinfarkt zu erleiden, doch dies passierte leider nicht. Er riss meine Kleidung auf und fing an, sich an mir zu vergehen... Er vergewaltigte mich, seine eigene Tochter. Und meine erstickten Schreie, meine qualvollen und schmerzerfüllten Schreie, sollten nie erhört werden...
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How he saved me...
RomanceGeschlagen, missbraucht, hintergangen, vergewaltigt... Ich könnte noch viel mehr Punkte aufzählen die mir in meinem Jungen aber erbärmlichen Leben widerfahren sind. Irgendwann kommst du an einen Punkt im Leben, wo dir alles egal ist. Du suchst nicht...