Entlassung

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2 Tage später..

Ich saß am Fensterbrett und sah nach draußen. Die Sonne knallte erbarmungslos auf die Erde nieder und strahlte ihre angenehme Wärme aus. An den Bäumen hingen schon grüne Blätter, Blumen fingen an zu blühen und der Natur wurde neues Leben eingehaucht. Man sah wie alles zu leben begann, in neuem Licht erstrahlte. So wie ich. Ab jetzt würde sich mein Leben um 360• drehen. Nichts wird mehr wie vorher sein, auch mir wurde neues Leben eingehaucht. Heute war der Tag meiner Entlassung, ich wartete geduldig auf Kujtim, bis er seinen letzten Arbeitstag hinter sich hatte um mich abzuholen. Danach hatte er 3 Wochen Urlaub. Seine Schicht war zu Ende, er war also wahrscheinlich schon auf dem Weg zu mir. Allein bei dem Gedanken an ihn musste ich Lächeln. Er hatte aus mir einem anderen Menschen gemacht. Mir ein neues Leben geschenkt. Er hatte mir die Möglichkeit gegeben, all meine Träume war zu machen. Ich verstehe bis heute nicht wieso, aber ich liebte ihn und ich wusste, dass ich mit diesem Mann alt werden wollte. Ein Berg von Stress würde auf mich zu kommen, doch er würde sich lohnen. Alles würde sich lohnen und auszahlen, für ein Leben mit ihm. Vor ein paar Wochen, hätte ich mich das nicht einmal zu träumen gewagt, und heute ist es zum greifen nah: Das Leben, welches ich mir immer gewünscht hatte. Es klopfte an der Tür und die Ärztin kam rein.
"Hallo Frau Gashi." begrüßte sie mich mit einem warmen Lächeln.
"Hallo." entgegnete ich ihr.
"Wie geht es Ihnen?"
"Es ging mir noch nie besser Frau Doktor."
"Das freut mich außerordentlich zu hören. Sie sehen auch sehr gut aus muss ich sagen, für die kurze Behandlungsdauer."
Ich grinste nur.
"Naja, ich wollte nur noch mal Tschüss sagen und alles Gute wünschen, bevor Sie uns verlassen."
Sie hatte eine sehr positive und einladende Wirlung. Ich weiß nicht wieso, aber sie war so eine typische beste Freundin. Man hatte das Bedürfnis, sie zu knuddeln.
"Ich danke ihnen vielmals, für alles." sagte ich.
"Ich habe nur meinen Job gemacht. Na dann Frau Gashi, alles gute und hoffentlich sehen wir uns nicht so schnell wieder. Zumindest nicht in diesen Umständen."
"Dankesehr, haha ja hoffentlich." Ich reichte ihr die Hand, die sie ergriff. Sie schenkte mir noch ein herzliches Lächeln, ehe sie den Raum verließ.
Ich setzte mich wieder ans Fensterbrett und wartete. In Gedanken verloren starrte ich nach draußen.
Es gibt wohl doch einen Lichtblick, am Ende des Tunnels. Man muss nur nah genug heran gehen, um es zu sehen. Ich fühlte mich so gut, so frei. Voller Lebenslust. Alles mögliche spielte sich in meinem Kopf ab, all meine Wünsche von damals blitzen vor meinem inneren Auge auf. Das klopfen an der Türe riss mich aus meinen Gedanken.
"Herein." rief ich, als niemand aufmachte.
Die Tür ging langsam auf. Kujtim steckte seinen Kopf herein und grinste mich an. Ich sprang vom Fensterbrett auf und ging mit schnellen Schritten auf ihn zu. Er ging in die Hocke und nahm mich in den Arm, ehe er micu herum wirbelte. Meine Wunden schmerzten, doch es war mir egal.
"Da hat mich wohl jemand sehr vermisst." bemerkte er.
"Was? Wer würde dich schon vermissen?" fragte ich frech.
"Oh, so einige."
"Ach ja? Wer den?" fragte ich provokant und stellte mich ganz dicht vor ihn. Manchmal tat mir echt mein Nacken weh, vom hochschauen, weil er so groß war. Diese Tatsache amüsierte mich immer wieder.
Er nahm mein Gesicht zwischen die Hände und sah mich an.
"Zum Beispiel, so ein kleiner Giftzwerg, der es kaum erwarten konnte mich zu sehen."
Er wartete nicht auf einen Konter, er presste einfach seine Lippen auf meine. Mein Bauch kribbelte und meine Knie wurden weich. Was stellte er nur mit mir an? Er konnte mich mit einem einfachen Kuss aus der Bahn werfen, gar verrückt machen. So fühlt sich also Liebe an? So schwerelos und betäubend, dass es dir die Sinne raubt. Ich betete zu Gott, dass dieses Gefühl mich niemals verlassen würde. Denn es war das schönste, was mir je Passören konnte.

How he saved me...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt