Nur ein Traum

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Ich spürte einen festen Griff um meine Schultern, jemand schreite  meinen Namen.
"Liridona, LIRIDONA!" doch es hörte sich an als wäre ich weit weit weg.
Der Griff wurde immer fester, sein Körper in meinem Schoß immer leichter. Ich konnte beobachten wie er sich auflöste und langsam verschwand.
"NEIN GEH NICHT BLEIB HIER! Bitte lass mich nicht allein, bitte verlass mich nicht!" Diese Worte verließen mit unerträglichen Schmerzen in der Brust meinen Mund.
"Liridona mach die Augen auf ich flehe dich an steh auf!"
Ich versuchte ihn zu berühren, doch es ging nicht. Sein Körper war keine Materie mehr, er wurde immer durchsichtiger. Ich hatte das Gefühl gleich den Verstand zu verlieren, ich schreckte nach oben und schrie mir die Seele aus dem Leib.
"Schatz es war nur ein Traum!" brüllte jemand. Meine Augen waren zugekniffen, seine Stimme ertönte in meinem Ohr. Ich riss die Augen auf und sah ihn vor mir, wie er mich festhielt und mit verängstigtem Blick ansah.
"Oh mein Gott..." nur ein leises flüstern. Mein Körper fühlte sich an wie gelähmt, mein Verstand musste erst zu sich kommen. Tränen flossen mir die Wangen hinunter bis die Realität mich endlich einholte. Ich schlang meine Arme um ihn. Nur Schluchzer und Tränen, Erleichterung und Angst zugleich überkamen mich.
"Du bist hier, du lebst!"
"Natürlich lebe ich... Es war nur ein dummer Traum..." Behutsam strich er meinen Rücken entlang. Seine Haut war warm. Lebendig. Schweißgebadet. Mit ging es nicht anders. Eine ganze Weile saß ich so da, auf seinem Schoß, meine Arme um seinen Hals geschlungen und weinte. Ich weinte und weinte, aber aus Erleichterung. Ich wusste, dass sein Verlust schmerzhaft sein würde, aber das Ausmaß dieses Schmerzes wurde mir erst jetzt bewusst. Was ich in diesem Momenten gefühlt hatte, war nicht erträglich. Es war nicht mehr menschlich. Nichts hätte schlimmer sein können, keine Schmerzen der Welt, hätten mir so weh tun können. Und ich habe schon einiges an schmerzen hinter mir. Dieser Traum verdeutlichte mir nur noch mehr, dass ich dem ein Ende setzen musste. Ich musste mich endlich gegen dieses Monster wehren, mich widersetzten und dafür sorgen, dass er für eine lange lange Zeit eingebuchtet wird. Dieser Traum hatte schreckliches in mir ausgelöst, doch er hatte mir auch Kraft gegeben. Kraft für den Kampf meines Lebens... Dem ich mich sehr bald stellen musste.
"Geht's wieder?" flüsterte er vorsichtig.
Ich ließ langsam von ihm ab, sah ihn an und streichelte über sein Gesicht. Ich küsste seine Stirn und nickte leicht.
"Willst du drüber reden?"
Wollte ich? Einerseits schon, andererseits würde ich die Worte "du warst tot" nicht über meine Lippen bringen. Nur diese Worte auszusprechen machte mir Angst.
"Nicht jetzt.."
"Okay zemer, willst du schlafen?"
"Ich weiß nicht ob ich schlafen kann.."
Er sah mich verständnisvoll an, legte sich hin und zog mich in seine Arme. Seine Hand vergrub sich in meinem Haaren und ein liebevoller Ausdruck lag in seinen Augen. Trotz der ganzen Angst, die ich empfunden hatte, breitete sich ein wohliges, sicheres Gefühl in mir aus. Seine Nähe war Balsam für meine Seele.. Ich spürte meine Lieder immer schwerer werden, und egal wie sehr ich dagegen ankämpfte, seine sanften Berührungen ließen mich schwach und müde werden. Bis ich schließlich aufhörte dagegen anzukämpfen...

How he saved me...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt