Neckkisses

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Ich sah ihn erschrocken an, Tränen schossen mir in die Augen ohne zu wissen, wer überhaupt an der Tür war. Zu groß war die Angst. Er streichelte sanft über meine Wange und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Bleib hier, ich komme gleich wieder."
Ich nickte nur. Ich griff nach dem Kissen neben mir und schlang meine Arme darum. Ich konnte mein Herz schon fast schlagen hören, so nervös war ich. Aufmerksam lauschte ich, was draußen passierte. Doch ich konnte nichts hören. Kujtim kam wieder in die Tür und sah mich zusammengekrümmt auf dem Bett liegen. Sein Gesichtsausdruck war toternst. Ich sprang sofort auf und setzte mich kerzengerade hin.
"Was ist passiert..." fragte ich. Er sagte kein Wort. Er sah mich nur an. Dann schloss er die Tür, lehnte sich daran und bleib stehen. Sein Blick fesselte mich. Angst stieg in mir hoch, was zum Teufel war denn gerade passiert? Ich ging langsam auf ihn zu.
"Was ist los?" fragte ich fast tonlos. Er antwortete nicht. Ich stand ganz dicht vor ihm und sah ihn eindringlich an. Er machte mir Angst, unglaubliche Angst. Ich hörte das Blut in meinen Ohren Rauschen. Dann plötzlich griff er unter meine Knie und warf mich über die Schulter. Er schmiss mich aufs Bett und fing aus vollem Halse an zu lachen. Ein rießen Stein fiel mir vom Herzen.
"Du verdammter Idiot!"
"Bitte was? Wie hast du mich gerade gennant?" fragte er lachend.
"Idiot!" Wiederholte ich meine Worte und brach in Gelächter aus.
"Na warte, ich zeig dir gleich Idiot!" er schubste mich nach oben und legte sich auf mich. Sein ganzes Körpergewicht lag auf mir, er war schwer. Er fing an mich zu kitzeln und ich kriege mich nicht mehr ein. Ich flehte ihn an aufzuhören, aber er machte einfach weiter. Ich wendete mich hin und her, doch er hielt mich mit seinen Beinen fest. Keine Chance zu entkommen also.
"Kujtim bitte... HAHAHAHAHAHAHA.." ich hatte keine Kraft mehr mich zu wehren, mein Bauch tat weh vor lachen. Doch er stoppte endlich. Ich lachte noch ewig weiter. Er sah mir einfach nur dabei zu, bis ich mich endlich wieder fasste. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen. Seine Hände umfassten meine Taille, Gänsehaut durchfuhr meinen Körper... Vorsichtig bückte er sich zu mir vor. Er vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge, sein Atem streifte meine Haut. Wie lodernde Flammen prickelte meine Haut, und seine Lippen waren wie Sauerstoff, die sie nur noch mehr fütterten, gleichzeitig jedoch wie das Wasser, welches sie zähmte und erlosch. Ich spürte seine Lippen in meinem Nacken, in meinem Bauch kribbelte es. Meine Hände fingen an zu zittern und mein Atem beschleunigte sich. Ich schloss die Augen, auch wenn mir diese Gefühle Angst machten, sie fühlten sich so richtig an. Mein Herz pochte gefühlte 1000 Schläge pro Minute und das Adrenalin schoss durch meinen Körper. Weitere Küsse hinter mein Ohr und meine Wange entlang folgen, bis seine Lippen auf meinen verendeten. Pure Hitze breitete sich zwischen uns aus, ich hatte das Gefühl, gleich würde mein Haut Feuer fangen. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und ließ mich fallen. Mir war alles egal, ich wollte nur, dass er nicht von mir ablässt. Doch mein Kopf klinkte sich mal wieder ein. Schamgefühl überkam mich.
Er biss mir auf die Lippe und sah mich dann an. Seine Augen funkelten.
"Verkrampf dich nicht.." sagte er.
Automatisch entspannte ich meine Muskeln.
"Ich kann das nicht..."
Er fing an zu grinsen.
"Musst du auch nicht. Wir haben alle Zeit der Welt."
Wow.. Damit hatte ich nicht gerechnet.
"Ehrlich?" fragte ich unglaubwürdig.
"Ehrlich... " er ging von mir runter und legte sich auf den Rücken. Ich setze mich auf und zupfte an der Decke herum, die Situation war mir irgendwie unangenehm. Meine Wangen glühten. Ein Teil von mir wollte da weiter machen, wo wir aufgehört hatten, ein anderer wehrte sich mit aller Kraft dagegen. Aus Angst...
"Warum grübelst du immer so viel." fragte er. Mein Blick war stur aufs Bettlaken gerichtet. Was sollte ich bitte antworten.
"Was beschäftigt dich Liri?" hackte er nach. "Du kannst doch mit mir reden."
Ich dachte kurz nach, suchte nach gründen nicht mit ihm zu sprechen.. Doch ich fand keine.. Oder wollte ich keine finden?
"Ich hab Angst..." sagte ich.
"Wovor?" fragte er sanft und zog mich an der Hand zu sich. Ich verschränkte meine Hände auf seiner Brust und stützte mein Kinn darauf ab. Seine Hand strich sanft meinen Rücken hinunter.
"Dass ich dir nicht geben kann was du brauchst..."
"Was brauche ich denn?" fragte er.
Ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust.
"Ich brauche nur dich Liridona... auf alles andere kann ich verzichten."
"Du hast Bedürfnisse Kujtim." ich hörte das Lachen in seiner Stimme.
"Die hast du auch mein Schatz, du brauchst nur Zeit. Und wir haben alle Zeit der Welt." Ich lachte in mich hinein, das war das letzte woran ich vor ein paar Tagen noch gedacht hätte...
"Themawechsel..." sagte ich.
Er fing an zu lachen und auch mich steckte er an. Eine Mischung aus Peinlichkeit und Ausgelassenheit lag in der Luft.

How he saved me...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt