Meine Gefühle spielten verrückt in diesem Moment. Denn wie lange war es her, dass jemand mich sanft berührt hatte? Wie lange war es her, dass jemand mir so eine Sicherheit vermittelt hatte? Wie lange, fragte ich mich immer wieder und meine Augen füllten sich mit Tränen. Denn ich hatte vergessen wie sich das anfühlt. Ich hatte vergessen, dass es auch eine andere Art von Berührung gibt. Und so sehr ich mich auch zusammenriss, ich konnte meine Gefühle in diesem Moment nicht unterdrücken. Also ließ icu still schweigend die Tränen über mein Gesicht laufen, schloss die Augen und klammerte mich an diesen Moment der Zuneigung. Eine ganze Weile standen wir so da. Langsam löste ich mich von ihm und drehte mich weg. Schnell wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und und atmete tief ein.
"Worauf hast du Lust?" fragte er, ohne sich vor mich zu stellen.
'Auf Liebe' schoss es mir durch den Kopf, und meine Mundwinkel verzogen sich zu einem verzweifelten Lächeln.
"Du hast mich hier her gebracht, also entscheide."
Er sah mich schief an.
"Kino?" fragte er.
Oh Gott, dieses Wort hatte ich aus meinem Gedächtnis verbannt. Wie lang war ich nicht mehr im Kino. Aber ich hatte auch gar kein Geld...
"Eh..."
"Wir können auch einfach spazieren gehen."
Spazieren... Da musste ich reden. Er würde Fragen stellen. Lieber nicht.
"Kino hört sich gut an. Geht aber auf dich." sagte ich.
Er fing an breit zu grinsen.
"Okay, da hinten steht mein Wagen."
In mir machte sie Panik breit. Mit seinem Wagen?
"Lass uns lieber U-Bahn fahren."
Ein verwirrter Gesichtsausdruck machte sich in seinem Gesicht breit.
Aber dann verwandelte sich der Ausdruck in einen Schock und dann zog er eine traurige Miene.
"Ich würde dir nie was tun..." sagte er, als hätte er meine Gedanken gelesen.
Shit. Erwischt. Ich wich seinem Blick aus und betrachtete meine Schuhe. Röte stieg mir ins Gesicht.
Er ging zu seinem Wagen und ich sah ihm hinterher. Doch er stieg nicht ein, er kramte darin herum und kam dann wieder zurück.
"Wollen wir?"
Ich nickte nur, und musste mir ein Lachen verkneifen. Zu viele Leute standen an der U-Bahn Station. Hektische Stimmung. Wir redeten kaum, wir liefen nur nebeneinander her. Er machte oft Anstalten etwas zu sagen, ließ es aber dann sein. Ich sah auf die Anzeigetafel, die noch 5 Minuten schaltete. Was mache ich hier nur. Wieder meldete sich die kleine Stimme in meinem Kopf. Doch ich lies sie ersticken. Das war mein Abend. Alles was danach kommen würde, interessierte mich nicht. Ich fühlte mich wohl in seiner Nähe. Auch wenn dieses Gefühl mir sowohl Angst machte, als auch Sicherheit gab. Doch plötzlich gefror mir das Blut in den Adern. Ein Mann, etwa 1.80 groß, kam mit geballten Fäusten direkt auf mich zu. Ich kannte ihn nicht, doch sein Blick war starr auf mich gerichtet. Man konnte die Wut fast mit Händen greifen. Meine Knie fingen an zu beben und ich krallte mich an Kujtim's Arm. Ich befürchtete schlimmes. Doch was zum Teufel wollte er von mir? Wer war er. Ich sah zu Kujtim rauf, der seine Stirn in Falten gelegt hatte, dann sah ich wieder zu dem Mann, der immer näher kam. Er folgte meinem Blick, drückte mich nach hinten und lies mich hinter ihm verschwinden. Keine 2 Meter trennten uns von ihm, ich kniff die Augen zu und klammerte mich an seine Jacke. Ich wollte gar nicht hinsehen. Mir kam die schlimmste Schläge meines Vaters in den Sinn, die Momente in denen ich am meisten litt. Mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen. Ich sah an Kujtim vorbei und sah den Mann der Zentimeter von uns weg war... Vor mir fing alles an sich zu drehen...
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How he saved me...
RomansaGeschlagen, missbraucht, hintergangen, vergewaltigt... Ich könnte noch viel mehr Punkte aufzählen die mir in meinem Jungen aber erbärmlichen Leben widerfahren sind. Irgendwann kommst du an einen Punkt im Leben, wo dir alles egal ist. Du suchst nicht...