Chaos

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So sieht seine Ex aus?
"Wieso hast du ihr nicht aufgemacht?" Oh wenn Blicke töten könnten, läge er jetzt regungslos da.
"Was? Wär doch bestimmt lustig geworden." antwortete er auf meine Reaktion. Ich spürte wie ich immer wütender wurde. Warum provoziert er mich?
"Dann ruf sie doch an. Scheint als würde sie sofort antanzen." antwortete icu spöttisch. Ich lief an ihm vorbei und schnappte meine Jacke.
"Wo willst du hin?"
"Zu meinem Ex." grinste ich ihn provokant an. "Geh mir aus dem Weg." beendete ich meinen Satz dann, mit einem ernsten Gesicht.
"Liridona spinn nicht rum."
Er legte seine Hände auf meine Schultern, doch icu wich zurück. Was zum Teufel soll das? Erst provoziert er mich und jetzt erwartet er auch noch das ich das einfach mit mir machen lasse? Idiot...
"Bist du so eifersüchtig?" fragte er und grinste von einem Ohr zum anderen. Ich wurde immer wütender und ihn schien das zu amüsieren. Ich war kurz davor los zu heulen vor Wut.
"Nein, warum sollte ich eifersüchtig sein?" fragte ich. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Und es gelang mir ganz gut, wäre da nicht dieses Verlangen zu weinen.
"Du platzt ja gleich." sagte er und verfiel in Gelächter. Ich schubste ihn von der Türe weg und wollte raus laufen, mein Kopf war kurz davor zu explodieren. Aber er packte mich am Arm, zog mich zurück und drückte mich gegen die Wand. Mein Herz beschleunigte seinen Schlag und ich ballet die Hände zu Fäusten. Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen, dem ich nicht ausweichen konnte. Oder wollte? Dem ich nicht ausweichen wollte.. Denn ich wollte dieses Gefühl spüren, dass er mich liebt. Nur MICH. In mir herrschte ein einziges Chaos von Gefühlen. Eifersucht mischte sich mit Trauer und Leidenschaft mischte sich mit Nervosität. Ich hatte das Gefühl das meine Knie nach gaben, wollte mich irgendwo fest halten. Ich war das alles nicht gewohnt, das alles kannte ich nicht. Er löste sich von mir und sah mich an.
"Das war meine Schwester.." grinste er.
Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen um Gott dafür zu danken. Ein rießen Stein viel mir vom Herzen.
"Arschloch" sagte ich.
Er machte ein schockiertes Gesicht und sah mich mit einem entsetzten Gesichtsausdruck an. Ich konnte mir das Lachen nicht mehr verkneifen. Er sah so lustig aus, wenn er versuchte beleidigt zu tun.
"Das wird ein Nachspiel haben Fräulein!" sagte er und kam dicht an mein Gesicht heran. Mein Lachen klang langsam ab, ich hatte das Gefühl das mein Herz ihm gleich entgegen springt, so schnell wie es schlug. Allein seine Nähe brachte mich aus der Bahn. Ich spürte die Hitze in mir aufkommen und sah zu Boden. Meine Wangen glühten.
"Sag Entschuldigung." verlangte er.
Ich richtete meinen Blick zur Seite und versuchte mir erfolglos das Grinsen zu verkneifen. Er drückte meine Wangen mit einer Hand zusammen und zwang mich ihn anzusehen.
"Sag Entschuldigung!" Er versuchte vergeblich einen ernsten Blick aufzusetzen.
"Nein." murmelte ich.
"Sag Entschuldigung!"
"Was wenn nicht?" fragte ich provokant. Sein grinsen wurde breiter, er durchbohrte mich mit seinem Blick. Ich spürte wie seine Hand meinen Rücken hinunter glitt bis zu meinem Po. Hitze stieg in mir auf und mein Bauch fing an zu kribbeln.
"Entschuldigst du dich?"
"Nein.." sagte ich kleinlaut.
Er grinste immer breiter. Er fing an mich zu küssen, langsam aber leidenschaftlich. Seine Zunge bahnte sich den Weg in meinen Mund und ich spürte seine Hände an meinem Körper. Ich hatte das Gefühl gleich zu explodieren. Meine Knie gaben nach und mein Bauch kribbelte. Ich hatte das Bedürfnis mich fallen zu lassen. Er drückte mich gegen die Wand und ich spürte wie er seinen Körper an mich lehnte. Für diesen kurzen Augenblick genoss ich dieses Gefühl. Aber dann stieg die Angst in mir hoch.. Ich bekam Panik und fühlte mich bedrängt. Bilder meiner Vergangenheit flackerten vor meinem inneren Auge auf, ich spürte wie die Angst mir die Luft wegnahm. Sie nahmt blitzartig überhand von mir und ließ mich jeden kleinsten Funken Verliebtheit vergessen. Er hatte nichts falsch gemacht, ich war einfach nur paranoid. Ich stieß ihn ruckartig von mir weg und schlug die Hände vor's Gesicht. Langsam geleitete ich die Tür hinunter und vergrub mein Gesicht zwischen meine Knie.
"Schatz... Hey tut mir leid..." seine Stimme klang verwirrt und doch verständnisvoll.
Ich spürte wie er seine Hand auf meinen Arm legte. Warum musste ich alles kaputt machen.
Ich atmete ein paar mal tief durch, denn ich war den Tränen nahe. Ich wusste nicht was ich schlimmer finden sollte, dass ich mich auf all das hier eingelassen hatte, oder dass ich Angst hatte niemals meine Hemmungen los zu werden.
"Es tut mir leid ..." Sagte er. Mein Gewissen frass mich Stück für Stück auf.
"Zemer bitte guck mich an, tut mir leid ich bin zu weit gegangen."
"Nein bist du nicht.." Ich hob langsam meinem Kopf. Ich wollte ihn nicht ansehen, aber anders hätte er mir nicht geglaubt.
"Ich hab einfach nur solche Angst..." meine Stimme brach, ich konnte den Drang zu weinen nicht mehr zurück halten.
"Hey, pshh.. Ist ja schon gut."
Er legte seine Arme um mich und streichelte sanft meinen Rücken hinunter, während ich weinte. Ich hasste mich dafür. Ich hasste mich so sehr dafür. Nach eine ganzen weile hatte icu mich beruhigt. Wir lagen auf der Couch, mein Kopf lang auf seiner Brust. Ich hörte seinen regelmäßigen Herzschlag. Er beruhigte mich, machte mich schläfrig. Meine Augenlider wurden immer schwerer, mit jedem Schlag würde ich müder, bis icu schließlich einschlief...

How he saved me...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt