Kapitel 69

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Kapitel 69
Christian POV

Mittwoch, 10. August 2011

Als ich am vergangenen Donnerstag zu John in die Praxis fuhr und dort ankam fiel  unsere Begrüßung äußert kühl aus.
Er hatte mich gebeten mich zu setzen. Allerdings lehnte ich dies ab. Stattdessen lief ich aufgebracht und aufgewühlt in seinem Arbeitszimmer hin und her.
„Also Christian! Was gibt es so dringendes, das nicht bis morgen warten kann? Was ist passiert?“, fragte er mich meines hin und her tigernd ignorierend.

Taylor und ich hatten darüber gesprochen, wie ich am besten vorgehen sollte. Ihn direkt darauf ansprechen würde nichts bringen – zumindest waren wir der Meinung, da er der ärztlichen Schweigepflicht unterlag – und es würde ihn auch nur verärgern.
Also entschieden wir uns dafür, dass ich Ihn wenigstens fragen konnte, ob es wahr ist, das eine ehemalige Sub von mir – da er ja über meinen speziellen Lebensstil seit mehreren Jahren bescheid wusste – bei Ihm in Behandlung sei?
Es bestand natürlich noch die Möglichkeit, dass er auch da auf seine Schweigepflicht bestand, aber ein Versuch war es wert.

„John … es ist für mich eine heikle … sehr heikle Situation eingetreten … Ich habe erfahren, dass eine ehemalige Sub von mir … hier bei Dir in Behandlung ist! Und ich bitte Dich mir ganz ehrlich zu sagen, ob dem so ist? Ich weiß natürlich, dass Du an deine ärztliche Schweigepflicht gebunden bist! Aber versteh auch mich, wenn dem wirklich so ist … dann besteht die Möglichkeit, dass genau diese Person diejenige ist die seit Wochen und Monaten – wie ich Dir bereits erzählt habe – in mein Penthouse ein und aus geht … und Gott weiß, wem sie davon erzählt hat? Oder was ist, wenn Sie es als Druckmittel irgendwann gegen mich verwenden wird oder … und das ist das Horrorszenario, was ich mir erst gar nicht vorstellen will … sie dazu genötigt oder beauftragt worden ist? Von jemanden der es mir Missgönnt endlich Glücklich zu sein und auf diese Art und Weise Ana und Mich auseinander bringen will? Also frage ich Dich John!? Ist bei Dir eine gewisse Isabella McNair in Behandlung?“, ich sah ihn Hilfe suchend an.

Zunächst schwieg er und dann begann er zu reden.

„Christian du hast vollkommen Recht! Ich bin an die ärztliche Schweigepflicht gebunden und kann dir aus diesen Gründen deine Frage nicht direkt beantworten. Aber, wenn Du mich für sagen wir mal die nächsten 20 Minuten entschuldigen würdest und hier auf mich warten würdest, dann gehe ich nach neben an und überdenke noch einmal deine Situation“, während er mir dies erklärte hatte er den Schlüssel für seinen Aktenschrank ganz unauffällig neben der Tastatur seines PC´s liegen gelassen und war aufgestanden und zur Tür gegangen.

Als er hinausging sah ich ihm nach und im ersten Moment verstand ich nicht, was er meinte und dann machte es „KLICK“.

Ich ging zur Tür und bat Taylor hinein und deutete auf den Schreibtisch.
Taylor rief sofort Barney an und dieser sollte auf den PC vom Doktor zugreifen.

Während ich dies beobachtete ging Taylor zum Aktenschrank und holte die Akte von Isabella McNair heraus.
Auf dem Schreibtisch lag ein Scanner und Taylor scannte so die Unterlagen ein.
Dann kam eine Nachricht von Barney, dass er alles Relevantes gezogen hätte, doch aus einer Eingebung heraus bat ich Barney er solle auch die Personalakten ziehen. Denn mir fiel ein, dass bei John kurzweilig eine Aushilfe – für die erkrankte Dolores – eingesprungen war.

Als John wieder herein kam war nicht zu erkennen, dass wir uns an den Unterlagen und dem PC zu schaffen gemacht hatten. So, als wenn nichts gewesen wäre nahm ich dann auf dem Sofa platz und John mir gegenüber.
„Also Christian … ich habe noch mal über deine „Bitte“ nachgedacht, aber es tut mir leid … Ich kann dir aus ethischen Gründen keinen Einblick in die Krankenakte meiner Patientin gewähren … sie haben ebenso ein Recht auf Privatsphäre wie Du … Bitte akzeptiere das …“
Ich nickte.
„Natürlich John … ich verstehe das und es tut mir Leid, dass ich Dich überhaupt darum gebeten habe … meine Beweggründe hatte ich Dir ja genannt und ich hoffe, dass auch Du mich verstehst? Ich danke dir trotzdem, dass du dir Zeit genommen hast!“
„Selbstverständlich verstehe ich deine Gründe Christian und ich hoffe ich konnte dir trotzdem weiterhelfen? Falls du noch etwas mit mir besprechen möchtest, dann ruf mich an und wir vereinbaren einen Termin. Ansonsten wünsche ich Dir noch einen schönen Abend. Denn ich merke, dass Du irgendwie wirkst, als wenn Du auf heißen Kohlen sitzen würdest?“
„In der Tat John! Taylor hat mir soeben mitgeteilt, dass ich dringend im Escala erwartet werde. Also sei mir bitte nicht böse, wenn ich die Sitzung hier und jetzt für heute abbreche. Ich melde mich in den nächsten Tagen und wie immer war das Gespräch mit Dir sehr Aufschlussreich“, ich grinste ihn an.
Er nickte und nachdem wir beide aufgestanden waren verabschiedeten wir uns.

Sie die Sub,Er der DomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt