Kapitel 73

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Kapitel 73
Christian POV

Dienstag, 23. August 2011

Vor fünf Tagen habe ich erfahren, dass Anne noch lebt. Jetzt war nur die Frage, ob Sie es selbst wusste? Wer sie war?
Aus den restlichen Tagebucheinträgen ließ es sich nicht herauslesen. Ebenso wenig aus den Unterlagen von Flynn.
Taylor und Welch waren der Ansicht, dass sie selbst es noch nicht wusste! Sie vermuteten, denn wenn Isabella - oder besser gesagt Anne - wusste wer sie wirklich war, dann hätte ... Ja? Was dann? Was hätte sie?
Das konnte keiner so genau sagen.

Nachdem Taylor und ich es entdeckt hatten rief ich John an. Er beschwerte sich zwar über die sehr späte Störung, doch als ich ihm versicherte, dass es sehr dringend sei erklärte er sich bereit sofort ins Escala zu kommen.
Als er kam führte Ryan ihn direkt in mein Arbeitszimmer. Nach unserer kurzen Begrüßung zeigte ich ihm, was wir soeben entdeckt hatten.
Konzentriert las und sah er sich alles an. Als er fertig war pfiff er durch die Zähne.
„Das erklärt so einiges", murmelte er vor sich hin. Aber, bevor ich Ihn danach fragen konnte, was er damit meinte sagte er
„Christian wäre es möglich, dass du mir für ca. eine halbe Stunde dein Arbeitszimmer überlässt? Mir gehen gerade ein paar erklärende Gedanken durch den Kopf und die würde ich mir gerne notieren, aber dafür benötige ich Ruhe um mich herum. Könnte ich auch dein Schreibprogramm benutzen?"
„Ähm ... Ja ... selbstverständlich John ... Aber könntest du mir vorher noch erklären ...", aber weiter kam ich nicht.
„SIR ich denke Dr. Flynn sollte sich jetzt so schnell, wie möglich sich seinen Gedanken widmen. Ich würde sagen wir lassen Ihn jetzt erst einmal alleine und können, dann im nach hinein alle fragen klären", unterbrach mich Taylor, woraufhin ich ihn missbilligend und verständnislos ansah.
„SIR, wenn Sie erlauben erkläre ich Ihnen alles weitere draußen", flüsterte er mir leise zu. Ich nickte, dennoch verstand ich immer noch nichts. Ich hoffte für Ihn, dass er eine gute Erklärung für sein Handeln hatte.
Taylor und ich verließen das Arbeitszimmer und gingen in Taylors Büro. Er schloss die Tür und auf einem der Monitore konnte ich sehen, wie John auf die Tastatur eintippte.
Er hatte ein ziemliches Tempo drauf.

„Taylor jetzt erklären Sie mir mal, was los ist?"
„SIR sie wissen doch, dass Dr. Flynn Ihnen keine Informationen über seine Patienten geben darf?"
„Ja, ja Taylor, dass weiß ich, aber was hat das jetzt mit unseren eigenen Entdeckungen zu tun? Es sind ja nicht seine Unterlagen die wir gesichtet haben. Also, was soll das?"
„Nun SIR! Sie ist immer noch Dr. Flynn's Patientin. Anscheinend - und da mutmaße ich mal - hat Ms. McNair oder besser gesagt Ms. Lambert ihm etwas erzählt, was für Ihn nicht logisch erschien", noch immer verstand ich nicht.
„SIR! Dr. Flynn hat gerade den Bildverlauf der Gesichtsoperation von Ms. Lambert gesehen und den Bericht dazu gelesen. Es sind im Grunde auch vertrauliche ärztliche Unterlagen die wir eigentlich gar nicht haben dürfen. Wenn Dr. Flynn uns jetzt damit im Zusammenhang Einzelheiten oder eine komplette Wiedergabe der Therapie Stunden gibt verletzt er damit seine ärztliche Schweigepflicht und verstößt gegen seine eigenen ethischen Grundsätze. Sollte dies irgendwann ans Licht kommen, was wir natürlich zu verhindern wissen, da außer uns beiden und Welch und Barney niemand davon weiß wird es nie raus kommen. Aber der Doktor würde Gefahr laufen seine Zulassung zu verlieren", erklärte er mir.

Jetzt verstand ich es ...

„Taylor jetzt mutmaße ich mal ... John hat uns also hinaus gebeten, um seine wirren Gedanken - die Ihm nun Erklärung geben - niederzuschreiben, damit wir es also nicht mitbekommen. Eben aus den Gründen die sie eben genannt haben. Habe ich das Richtig verstanden?"
„Ganz genau SIR!"
Wir konnten jetzt nur noch darauf warten, bis dass John mit seinem niederschreiben fertig war.
Wir beobachteten Ihn weiterhin am Monitor und nach wirklich einer knappen halben Stunde war er fertig. Er verließ das Büro und auf halbem Weg begegneten wir uns.
„Christian es ist schon ziemlich spät. Es ist fast morgen und in ein paar Stunden stehen meine Kinder wieder auf und ich würde mich gerne von Ihnen noch vor der Schule eine kurze Zeit widmen. Reanne wartet mit Sicherheit auch schon auf mich. Also wir sehen uns dann bei deiner nächsten Therapie Stunde. Eine gute Nacht noch euch allen", verabschiedete er sich.
Ich war perplex, aber ich erwiderte seinen Gruß und Ryan begleitete Ihn noch zum Aufzug, wobei ich ihm verständnislos hinterher sah.

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