Kapitel 62

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Kapitel 62
Ana POV

Freitag, 08. Juli.2011

Schwerfällig öffne ich die Augen. Die Sicht wird klarer. So langsam kann ich die Umrisse im Raum wahrnehmen. Die Wände sind in einem hellem gelb gestrichen und die Möbel sind alle weiß.
Ich spüre einen ganz leichten Druck an meiner linken Hand. Als ich nach links schaue sehe ich meine Mom.
„Mom?", kommt es kratzend aus meinem Mund.
Ich scheine schon länger nicht gesprochen zu haben, denn mein Hals fühlt sich ganz trocken an.
„Oh Ana. Mein Schatz! Gott sei dank, da bist du ja wieder! Ich habe mir solche sorgen gemacht", kommt es überglücklich von meiner Mom.
Ich versuche mich ein wenig aufzurichten, aber es gelingt mir nicht. Mein Körper fühlt sich an, als wäre er eine Million Tonnen schwer.
„Nein Ana, bitte beweg dich nicht! Ich werde den Arzt rufen", und schon ist sie aus dem Zimmer.
Ich habe noch nicht einmal die Gelegenheit zu fragen, was passiert ist?

Keine zwei Minuten später kommt meine Mom mit einem etwas älteren Herrn herein.

„Hallo Ms. Steele ich bin Dr. Webber. Also, da haben sie uns ja einen ganz schönen schrecken eingejagt! Das sie so einfach mal umkippen", tadelt er mich freundlich und lächelt dabei.
Verständnislos sehe ich ihn an.
Mein Blick geht zu meiner Mom. Sie macht ein bedrücktes und schuldbewusstes Gesicht. Warum denn nur?
„Nun Ms. Steele haben sie schmerzen? Können sie mir sagen, woran sie sich zuletzt erinnern? Wissen Sie wo sie sind?"
Wow! So viele fragen auf einmal. Da muss ich erst einmal stark überlegen, ob das gerade so einfach ist weiß ich nicht.
„Ähm! Nein ich habe keine schmerzen. So wie es hier aussieht würde ich sagen, dass ich im Krankenhaus bin. Das letzte woran ich mich erinnere ist, dass meine Mom, Bob und ich auf der Terrasse zu Abend gegessen haben. Mom hat mir von ...", ich halte inne.
Eine Wut und Enttäuschung steigt in mir auf.
Wieder geht mein Blick zu meiner Mom. Ihr Gesichtsausdruck verrät mir, dass ich allen Grund habe auf sie wütend und enttäuscht zu sein!
Der Arzt folgt meinen blick und scheint zu verstehen wer für meinen Stimmungsumschwung verantwortlich ist.

„Nun Ms. Steele ich gehe dann mal davon aus, dass sie sich an die Ereignisse erinnern. Die dafür sorgten, dass sie hier bei uns sind. Ich werde sie dann mal alleine lassen und eine ausführliche Untersuchung machen wir dann später", er verlässt das Zimmer und es bleiben nur meine Mom und ich zurück.

Eine betretende Stille ist eingetreten.

Keiner von uns beiden sagt etwas.

Dann holt Mom tief Luft und beginnt das Gespräch.

„Oh Annie! Es tut mir so leid! Das wollte ich wirklich nicht! Bitte Annie! Bitte! Verzeih mir!"
„Mom, warum? Warum hast du mir nicht schon früher etwas gesagt? Ich hatte ein Recht darauf es zu wissen? Wusste Dad es? Hat Bob es gewusst?"
„Nein! Um Gottes willen! Keiner von beiden wusste es! Niemand hat es gewusst! Ich habe es all die Jahre für mich behalten!"
„Warum dann jetzt Mom? Warum nach all der Zeit?"
Ich verstehe es nicht? Sie hätte es doch weiterhin für sich behalten können! Was ist passiert, dass sie es mir jetzt sagt?
Mein Blick ruht noch immer auf ihr. Aber ich merke, dass mir die Augen auch schon fast wieder zufallen.
„Wie lange liege ich schon hier Mom?", mein Hintern fühlt sich so wund an.
„Seit zweieinhalb Wochen", antwortet sie mir, ohne meine vorherigen Fragen zu beantworten. Wie bitte? Schon so lange?
Ich lasse sie gewähren, denn ich bin zu müde und erschöpft, um mich jetzt damit noch auseinanderzusetzen.
Entsetzt und schockiert schaue ich sie an!
„Zweieinhalb Wochen? Oh, mein Gott!", mir wird Spei übel.
Meine Mom kommt mit einer kleinen Schüssel - die auf meinem Nachttisch steht - und hält sie mir unter das Kinn. Gerade noch rechtzeitig!
„Mom? Ich würde jetzt gerne etwas schlafen. Das alles hat mich sehr aufgewühlt."
„Annie möchtest du nicht zumindest etwas trinken? Du siehst sehr blass aus. Geht es dir auch wirklich gut?"
„Ja Mom. Ich bin wirklich nur müde, aber ansonsten geht es mir besser. Gönne mir nur noch ein wenig Schlaf. Du scheinst ihn auch gebrauchen zu können. Wie spät ist es?"
„Es ist jetzt 17.30 Uhr. Mein Schatz."
Ich nicke und bitte sie daraufhin, dass sie doch auch nach Hause fahren solle, um sich auszuruhen. Sie stimmt zu und verabschiedet sich mit einem Kuss auf meine Wange.
„Schlaf gut Annie. Ruh dich schön aus. Wir sehen uns morgen", sie lächelt und an der Türe winkt sie mir noch mal zu.

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