Wonnig

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Nicole

Der morgen kam viel zu rasch und ich streckte mich wonnig in alle Richtungen aus. Es roch nach Kaffee und frischen Brötchen, was alles noch besser machte. Ich behielt meine Augen geschlossen und hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Die Erinnerung der letzten Nacht holte mich ein und fühlte direkt wieder dieses Pochen und Ziehen zwischen meinen Beinen. Dieser Mann war einfach so unglaublich gut und endlich wusste ich, was mir in den letzten Wochen gefehlt hatte. Ich zog die Bettdecke fest an meine Brust, winkelte meine Beine an und gab diesem Pochen nach. Es war mir ein leichtes, mir Marco zwischen meinen Schenkeln vorzustellen und eine Gänsehaut breitete sich über mir aus. Automatisch vergrub sich meine rechte Hand langsam unter die Decke und ich konnte auch schon die Wärme spüren, die aus meiner Mitte heraus strahlte. Es war nicht so, als würde ich etwas Spaß mit mir selbst haben wollen, dies war überhaupt nicht nötig, denn es spielte sich alles in meinem Kopf ab. Ein Orgasmus nur in meinen Gehirnwindungen, ganz ohne die Einwirkungen von außen. Es brauchte keine Zunge, Finger oder eine pralle Männlichkeit. Die Gedanken und dieses Prickeln reichten aus, um mich völlig rollig zu machen. Ich ließ mich auf die Seite fallen und drückte mir doch erst den Handballen gegen mein Lustzentrum und erforschte mit den Fingern vorsichtig die längst entstandene Feuchte. „Nicole?" leise drang mein Name an mein Ohr und ich zuckte heftig zusammen. Erwischt! „Oh ich wollte dich nicht erschrecken, tut mir leid" breit lächelte ich ihn an und wusste genau was er sah. Meine Wangen waren heiß und bestimmt knall rot. Es war so peinlich! „Du ... du hast mich wirklich er ... erschreckt, aber nur weil ich ... ich so in Gedanken war" stammelte ich dümmlich vor mich hin und hoffte ganz fest, dass er nichts mitbekommen hatte. „In Gedanken?" frech und mit einer Augenbraue hochgezogen sah er über meinen Körper. Obwohl ich zugedeckt war, fühlte es sich an, als wäre ich einfach nur nackt. „Ich hab Frühstück gemacht, aber ..." er hob die Decke an, biss sich leicht auf die Unterlippe und schlupfte dann drunter „ich glaub, das kann noch warten". Fest umschlangen seine Arme meinen noch immer leicht erhitzten Körper und der Duft seines Duschgels stieg mir in die Nase. Seine Haare waren noch leicht feucht, was mir erst genau in dem Moment auffiel. Duschen! Das klang ganz gut und wenn ich darüber nachdachte, wie sehr ich geschwitzt hatte, wäre es sicher eine richtig erfrischende Sache. „Ich glaub, ich mag nicht unbedingt warten" kicherte ich „zudem mag ich auch duschen"-„magst du?" er drückte sich leicht von mir weg und sah mich vorwurfsvoll an und ich nickte. „Jetzt?" wieder nickte ich. „Muss das jetzt sein?"-„ja?"-„aber warum? Du stinkst nicht. Ganz im Gegenteil" schon hatte er seinen Kopf in meine Halsbeuge gedrückt und benahm mich wie ein Hund, der mich ab schnüffelte. Dabei drückte er seine Hände in meine Seiten und fing an mich zu kitzeln. „Bist du ... verrückt?" ich fing direkt an zu lachen und versuchte seine Hände abzuhalten, ohne Erfolg. „Ich kann nicht aufhören" kam seine erstickte Stimme und ein kaum verständliches „du riechst einfach zu gut". „Du spinnst wirklich" kicherte ich „hör auf damit" mein Lachen wurde immer lauter und unkontrollierter, doch Marco war nicht von mir ab zu bekommen. Irgendwann hatten wir uns soweit zum Rand des Bettes gerobbt, das ich fast raus gefallen wäre und dies war dann endlich der Moment, in dem Marco aufhörte mich zu ärgern. Schwer atmend setzte ich mich auf und hielt immer noch meinen Bauch, der schon vom Lachen schmerzte. „Wir benehmen uns wie Kinder" grinste ich und sah ihn aus dem Augenwinkel an. „Na und?" kommentierte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange, „dann geh mal duschen, ich warte in der Küche auf dich" um dann aufzustehen.

Frisch geduscht sah die Welt ganz anders aus und als ich Marco so in der Küche rumwirbeln sah, hätte ich ihn direkt mit ins Schlafzimmer zurück gezogen. Nach der kleinen Unterbrechung hätte man ja da weiter machen können, wo wir letzte Nacht aufgehört hatten. Mein Blick fiel auf den Tresen und das liebevoll angerichtete Frühstück darauf und ich setzte mich auf einen der Hocker. Marco kam mit einer Tasse auf mich zu, doch ich hatte meine Augen an einer ganz anderen Stelle seines Körpers. „Bitte schön meine Süße" der köstliche Duft von starkem Kaffee stieg mir in die Nase und lenkten mich komplett von meiner Aussicht ab. „Danke" sagte ich leicht verwirrt, nahm das heiße Getränk entgegen und er setzte sich neben mich. „Lass es dir schmecken" eröffnete er schon fast feierlich das Essen und schnappte sich ein Brötchen und das Glas Nutella.

Zufrieden kaute ich auf meiner mit Nutella beschmierten Brötchenhälfte, die ich erfolgreich Marco geklaut hatte und ließ mir den Kaffee dazu schmecken. „Magst du heute Abend mit mir zu einer Party gehen?"-„mit dir auf eine Party?" fragte ich grinsend und dachte an die letzte. „Muss ja nicht so ausarten wie das letzte Mal" lachte Marco mir entgegen. „Nein, so etwas sollten wir wirklich nicht wiederholen, aber ich so gern ich auch will, ich kann leider nicht"-„warum nicht?"-„ich hab Luisa versprochen das sie auf eine Party heute Abend darf, also bleib ich bei Luca zu Hause"-„wir können ja Yvon..."-„nein Marco, wir werden nicht deine Schwester fragen. Sie hat schon genug getan und ich stehe tief in ihrer Schuld. Das geht einfach nicht, aber lass es dir deswegen jetzt nicht vermiesen. Ich habe Montag noch frei" sagte ich verschwörerisch und beugte mich zu ihm rüber „und Luisa fährt morgens ab. Wir haben dann den Rest vom Tag. Wenn dir das reicht" kokett zwinkerte ich ihm zu. Er kam mir näher und sah mir tief in die Augen „das trifft sich wirklich gut. Ich hab noch eine Woche und dann geht's ins Trainingslager. Die neue Saison steht vor der Tür aber die letzten Tage werden wir genießen. Versprochen", zufrieden lächelte ich ihn an und schon fühlte ich seine Lippen auf meinen. „Du schmeckst nach Schokolade. Ich glaub ... ich muss dich auffressen" raunte er mir böse zu und schon zog er mich von dem Hocker runter. Irgendwie gelangten wir auf das Sofa im Wohnzimmer, doch unsere Kleidung schaffte den Weg nicht. Es war der Moment, in dem wir endlich da weiter machten, wo wir in der Nacht aufhörten.

Ich, meine Schwester und Marco II Eiskalte RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt