Twins , love and more mistakes ~ Violuna (Abgeschlossen)

~Prolog~

*Rückblick vor 10 Jahren*

~Federicos Sicht~ ( damals 7 Jahre )

Es war Samstag  sechs Uhr morgens und ich schreckte aus einem Albtraum hoch.
Ich blickte mich in meinem dunklen Zimmer um und in Gedanken sah ich schon die Monster und Horrorgestalten aus allen Ecken kriechen.

Verängstigt schaltete ich mein Licht an und tapste leise zum Zimmer meiner Mama.

Einen Vater hatte ich nie ... zumindest weiß ich nicht wo Papa ist oder ob er existiert.
Alle anderen Kinder hatten einen Vater, nur ich nicht. Aber ich war das so gewohnt, ich kannte es nicht anders.

Mama redete nicht über dieses Thema,obwohl ich gerne einen Papa hätte.

In Mamas Zimmer war es still ,da sie noch schlief.

Ich tapste zu ihrem Bett, doch dabei stolperte ich über etwas. Als ich mich wieder aufsetzte, befand sich neben meinen Füßen ein dickes Buch. Es sah alt aus, ich hatte es noch nie gesehen.

Nachdem ich mich aufgerappelt hatte musterte ich es genauer.

Es sah sehr interessant aus, also guckte ich hinein.

Auf den Seiten waren nur Fotos, von meiner Mama und einem Typen, den ich nicht kannte.
Er war ungefähr so alt wie meine Mutter, aber mehr konnte ich nicht über ihn sagen. 

Bei einem Foto musste ich stocken. Auf dem Foto waren meine Mama und .. zwei Babys.

Sie hielt die beiden im Arm und sah sehr glücklich aus.

Ich nahm an, dass das rechte ich war, dies erkannte ich an den unverwechselbaren rehbraunen Augen.

Das andere sah mir so ähnlich wie mein Spiegelbild. Bis darauf, dass seine Augen dunkler waren als meine. Aber sonst war es wie eine Kopie von mir.
Aber alle Babys sahen sich doch ähnlich, oder,
NEIN,dieses eine sah mir wie aus dem Gesicht geschnitten.

Auf einmal wachte Mama auf. Sie erschrak als sie mich damit sah, ging mit schnellem Schritt zu mir und riss mir das Buch aus der Hand.

"Woher hast du das? Das ist nichts für dich!"rief sie und klang verzweifelt.

Doch ich ließ nicht locker. "Wer ist das? Da auf dem Foto!"wollte ich wissen.

Sie seufzte und antworte: " Ich weiß nicht wovon du redest, Süßer, das sind du und ich, nach deiner Geburt."

"Nein. Das andere Baby neben mir. Es sieht genau so aus wie ich. Lüge mich nicht an ich hab es genau gesehen !!"

Sie seufzte und erschien mir auf einmal älter als sonst. Kopfschüttelnd sank sie in sich und nahm neben mir auf dem Boden Platz.
"Ach Fede, irgendwann muss ich dir wohl doch die Wahrheit sagen. Hör gut zu Süßer, ok ? Bevor du geboren wurdest habe ich einen Mann kennengelernt... deinen Papa.
Nach ein paar Jahren haben wir dich gekriegt.
Und deinen Zwillingsbruder Matteo.

Zwillingsbruder? Ich schnappte nach Luft.
Ich hatte einen Zwilling. Einerseits fand ich es schon immer cool einen zu haben, aber andererseits... war es beängstigend, dass ich erst jetzt von seiner Identität erfuhr.
Ob es ihm genauso ging?

Und meine Mutter hatte noch nie gern über meinen Vater gesprochen. Welchen Grund gab es also dass sie es ausgerechnet jetzt tat?

Dieser Gedanke weckte mein Interesse.
"Wo ist er jetzt? Papa meine ich. Und Matteo?"erkundigte  ich mich  mit großen Augen.

Mit Antworten zu geben schien ihr immer schwerer zu fallen. Man sah ihr an, dass sie den nächsten Satz nur schwer über die Lippen brachte: "Dein Papa, er ...  ein paar Wochen nach eurer Geburt... brauchte er Platz  und ist mit Matteo nach Buenos Aires gezogen...es war stressig mit.. seinem  Beruf."

Ich seufzte vor Enttäuschung. Er war nicht mal in diesem Land. Das war ja klar.
Aber was sollte ich jetzt tun? Nun, da ich wusste, dass ich einen Zwilling hatte, konnte ich das ja nicht einfach von mir wegschieben.

" Denkst du ich werde ihn jemals kennenlernen?"fragte ich vorsichtig

"Natürlich...irgendwann wird es bestimmt so kommen ...aber bis dahin ist hoffentlich noch viel Zeit"

Hoffentlich?

Ich gab ein schläfriges: "Mhm" von mir.

"Dir fallen ja schon fast die Augen zu ,mein Schatz ich glaube es wäre das beste wenn du jetzt wieder schlafen gehst."meinte sie fürsorglich.

Sie strich mir eine Haarsträhne aus den Gesicht, küsste mich auf den Kopf und ich ging zurück ins Bett.

Ich dachte viel darüber nach, aber irgendwann gab ich es auf meinen verlorenen Zwillingsbruder zu suchen.

Doch als ich vor 2 Jahren die Chance bekam als Austauschschüler nach Buenos Aires zu reisen, spielte ich wieder mit dem Gedanken ihn zu suchen....