113. Kapitel

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~ Matteos Sicht~

Die Nervosität war deutlicher denn je zu spüren als ich ins Roller trat.
Sie hing wie eine düster Wolke in der Luft und machte es für die Menschen schwer einen klaren Kopf zu fassen. Nahm für ein kurze Zeit das Sichtfeld sowie den Verstand komplett ein.
Bei manchen war der Dunst schwerer und dichter sodass dieser nur schwer hindurchsehen konnten. Für andere war es nur ein Hauch, der dem ganzen etwas mehr Spannung brachte.
Ich selbst war seit jeher ein Mensch der Nervosität eher positiv aufnahm. Für mich war es einfach ein Effekt der das ganze aufregender machte. Groß hatte ich damit nicht zu kämpfen, meistens war nur ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch zu spüren.

Sobald ich auf der Bühne bin ist sowieso alles vergessen. Das Adrenalin kriecht dann langsam von meinen Zehenspitzen hoch bis es meinen ganzen erfüllt und alles in mir vor Energie sprüht. In solchen Moment fühle ich mich als könnte ich Bäume ausreißen oder Berge verschieben. Luna wird dieses Gefühl mit mir nur noch verstärken. So war es jedes Mal, wenn ich mich bei Luna aufhalte verspüre ich alles viel intensiver. Trauer, Freude, Eifersucht, Wut...

Als ich an Luna dachte huschte ein Lächeln über mein Gesicht. Schon dem ganzen Tag redete sie nur noch über das Open. Als ich morgens wie immer vor der Schule auf sie gewartet habe, war ihr erstes Anliegen ob wir in der Pause ein stilles Plätzchen zum Proben suchen könnten. Letzteres habe wir dann auch getan, wir saßen die ganze Pause in einer Nische des Blakes und haben Que mas da rauf und runter geprobt. Obwohl wir diesen Song jetzt sicherlich beide im Schlaf singen könnten, es ist ja schließlich unser Lied. Mit einem stolzen Lächeln im Gesicht sah ich die Bühne an. Da  werden Luna und ich morgen unseren Auftritt haben, und die Leute werden uns lieben.

Doch heute ging es nicht um Luna, ich war hier nämlich mit meinem Bruder verabredet. Nach langer Zeit würden wir uns endlich wiedersehen. Seit unserem letzten Treffen war mehr als ein ganzer Monat vergangen und es gab viel zu erzählen, Federico muss mir alles von New York berichten.

Mein Zwillingsbruder saß bereits an der Bar und redete mit Simon. Ausgerechnet der Gitarrist. Ich ließ mich neben meinem Bruder auf einen Barhocker nieder und begrüßte ihn mit meiner Umarmung.

"Hey, mein Freund! Wie lange ist es her?"kam es von Fede.

"Zu lange! Wie geht's dir?"

"Besser denn je. Ich hab mlch gerade mit Simon übers Open unterhalten."

"Oh, ihr beiden kennt euch?"hakte ich skeptisch nach.

Simon meldete sich auch mal zu Wort.
"Ja, als er zur Tür reingekommen ist dachte ich da steht Matteo vor mir, also hab ich gefragt seit wann du denn deine Haare gelst, und dann kam raus dass ich mit deinem Zwillingsbruder spreche."

"Ja, ich hab Simon bei seinem Song geholfen."ergänzte Federico.

Genervt blickte ich drein, war ja klar dass Federico sich mit diesem Typen gut versteht. In mancher Hinsicht waren sie sich nunmal ähnlich, obwohl mein Burder mich  nicht so aufregt. Nur manchmal.

"Du Federico, wollen wir nicht in einem Restaurant essen ich muss noch was besorgen?"sagte ich und Federico sah mich verdutzt an, nickte aber langsam.

"Na klar... wir gehen dann mal. Simon, wir sehen uns morgen."

"Sicher. Bye."rief Simon.

Ich winkte zum Abschied und verließ mit Federico das Roller. Wir beschlossen einfach in die Stadt zu gehen und nach einer Essensmöglichkeit ausschau zu halten. Am Ende kehrten wir einfach bei einem Cafe ein.

Jeweils ein Kaffee war schnell besorgt. Federico stüzte sich mit den Armen auf der Tischplatte ab und lehnte sich vor. Mit einem misstrauischen Blick beäugte er mich.

Twins , love and more mistakes ~ Violuna (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt