Teil 2

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Teil 2:

Mein Vater war tot. TOT! Einfach tot.  Nein. Nein. Nein. Das kann nicht sein. Er durfte nicht auch noch sterben. Ich machte mich direkt auf den Weg ins Krankenhaus. Dort angekommen rannte ich sofort in die Notaufnahme, wo ich hoffte das sie noch versuchten meinen Vater zu retten. Doch als ich den Raum betrat sah ich nur ein Bett mit einem Laken darüber, darunter die Form eines Menschen.  Langsam lief ich auf das Bett zu und zog wie in Zeitlupe das Tuch über den Kopf der Leiche.  „NEEEEEEEIN!“ schrie ich schluchzend, als ich die Leiche als meinen Vater identifiziert hatte.  Ich sackte zusammen und heulte mir die Seele aus dem Leib.  Sofort kamen Ärzte und Schwestern ins Zimmer gestürzt und ich wurde von allen Seiten getröstet.  Sie erzählten mir, dass er einen Herzinfarkt hatte und auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben war.  „Mo! Ich muss es sofort Mo erzählen“ schoss es mir durch den Kopf. Gerade als ich die Nummer mit zittrigen Händen gewählt hatte und ich mir das Handy ans Ohr halten wollte, wurde es mir aus der Hand gerissen.  Erschrocken blickte ich hoch und sah meine Stiefmutter an, die mich böse anschaute.  „Du sollst aufräumen und nicht hier rumheulen“ schnauzte sie mich an.  „Mein Vater und dein Ehemann ist gerade gestorben und du gibst mir schon wieder Aufgaben?! Du spinnst doch! Hast du denn gar kein Herz?!“ brüllte ich sie an.  Wütend schaute sie mich an, keine Spur von Trauer, und klatschte mir mit der flachen Hand ins Gesicht.  „Geh sofort nach Hause! Und wehe du rufst Mo an. Dann gibt’s richtig Stress!“ drohte sie mir und ich rannte aus dem Krankenhaus.  Irgendwohin, nur nicht nach Hause, das war mein Motto! Immernoch heulend setzte ich mich irgendwo auf eine Bank und lehnte meine Kopf auf meine, auf den angezogenen Beinen, liegenden Armen.  Ich weiß nicht wie lange ich da saß,  doch als ich wieder aufsah war es schon fast komplett dunkel draußen.  Langsam ging ich wieder in Richtung Zuhause, wo mich wahrscheinlich schon der nächste Anschiss erwarten wird, doch das war mir in diesen Momenten total egal.  Ich weinte immer noch bitterlich und bekam den ganzen Weg mitleidige Blicke zugeworfen.  Mit  vermutlich total verweinten Augen betrat ich schließlich leise das Haus in der Hoffnung mich unbemerkt in mein Zimmer schleichen zu können.  Doch – Fehlgeschlagen! Kaum hatte ich dir Tür geschlossen wurde ich schon von meine Stiefmutter angebrüllt. „So hier hast du dein Handy wieder damit ich dich immer kontaktieren kann, wenn ich mal was brauche oder du was machen sollst. Kapiert? Und mach dir keine Hoffnung, auf dem Handy sind nur meine und Katha´s Nummer“ beendete sie ihren Vortrag und ich hoffte dann einfach still in mein Zimmer gehen zu können, doch da hatte ich die Rechnung ohne meine verhasste Stiefschwester gemacht.  „Du bist eine Schande für die Familie! Du bist so eine Heulsuse! Wie kann man nur wegen einem Menschen so rumheulen!“ sagte sie und spuckte mir vor die Füße.  Als sie so über einen Vater herzog brannten bei mir alle Sicherungen durch.  Ich schubste sie gegen die Wand und drückte sie fest dagegen.  „WAS FÄLLT DIR EIN SO ÜBER MEINEN VATER ZU SPRECHEN? DU HAST DOCH GAR KEINE AHNUNG WAS FÜR EIN TOLLER MENSCH ER WAR.  ER WAR DER EINIZIGSTE DER NOCH FÜR MICH DA WAR NACHDEM MEINE MUTTER GESTORBEN IST UND MO WEGGEZOGEN IST!“ brüllte ich sie an.  „Ach ja deine ach so tolle Familie! Deine Mutter die schon so früh verreckt ist und dein ach so toller Bruder der dich hier einfach alleine lässt.  Arme kleine Sophie“ sagte sie und schaute mir dabei kühl in die Augen. „HALT DEINE VERFI*** FRESSE!“ schrie ich und schlug ihr mit der geballten Faust ins Gesicht.  Schnell rannte ich in mein Zimmer und verbarrikadierte die Tür, als ich die schnellen schritte meine Stiefmutter hörte.   „MACH SOFORT DIE TÜR AUF! WAS FÄLLT DIR EIN SO MIT MEINER PRINZESSIN ZU REDEN UND SIE ZU SCHLAGEN?!“ brüllte sie durch die Tür während sie wild dagegen hämmerte.  „Scheiße was mach ich jetzt..? Aus dem 2. Stock kann ich nicht raus und wenn sie so weiter macht kracht gleich die Tür ein“ dachte ich mir. Ich saß also in der Falle.

Langsam ging ich auf die Tür zu und schloss auf, um dann in Lichtgeschwindigkeit auf mein Bett zu springen und mich an die Wand zu lehnen.  Wütend kam meine Stiefmutter reingestürmt und fing an mich anzubrüllen.  Doch da ich ihr keine Beachtung schenkte, sondern weiter meinem Vater nachtrauerte, wurde sie fuchsteufelswild und fing an auf mich einzuschlagen.  Ich versuchte so schnell wie möglich von dem Bett runterzukommen um aus dem Zimmer zu fliehen, doch sie hielt mich fest und schlug weiter auf mich ein.  Ich brach in einem Heulkrampf nach dem nächsten aus.  Ihre Schläge wurden immer fester und ich konnte mir schon vorstellen wie blau mein Körper danach sein würde. Wimmernd kauerte ich mich auf meinem Bett zusammen und hoffte, dass sie bald aufhören würde, doch sie schien nicht damit aufhören zu wollen.  An den Haaren zog sie mich vom Bett runter und ich lag jetzt zusammengekauert auf meinem Teppich und wimmerte vor mich hin.  Jetzt fing sie auch noch an auf mich einzutreten.  Bei jedem Tritt entfuhr mir ein lauter schmerzverzehrter Schrei.  Mir wurde immer schwindliger und Schritt für Schritt wurde alles um mich herum schwarz.

Raus aus der Hölle...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt