Teil 102

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Teil 102

„Ich bin so aufgeregt“ quängelte ich 2 Tage später am Frühstpckstisch.

„Brauchst du nicht.  Die werden dich schon nehmen!“ versuchte Mo mich zu beruhigen.
„Und wenn nicht?“ zweifelte ich.

„Das wird schon.  Denk nicht immer so negativ“ belehrte mich Marco.

„Ich denk nicht negativ.  Ich male mir nur die möglichen Konsequenzen aus.“

„Dann hör auf das zu machen.  Denk lieber daran, wie schön es ist, wenn sie dich nehmen, was sie bestimmt tun werden.“

Heute war mein Vorstellungsgespräch bei dem Café.  Ich würde erst ein Praktikum machen und falls es mir gefällt und ich meinen Job gut mache, besteht die Möglichkeit, dass sie mich übernehmen und ich dort meine Ausbildung machen kann.  Das wäre so klasse, wenn alles passen würde, weil das Café gerade mal 10 Minuten von Zuhause weg ist.
„Kann ich mitkommen?“ fragte Marco.
„Und was willst du dann machen?  Ich mein, du kannst ja schlecht neben mir sitzen und Händchen halten.  Auch wenn mir das um ehrlich zu sein lieber wäre.“
„Ich setz mich einfach hin und teste mal die Qualität von deinem zukünftigen Arbeitsplatz.“
„Von mir aus gerne.“
„Ich komm auch mit!“ meldete sich Mo.

„Ich auch!“ sagte Leo.

„Sehr gut. Dann mach ich jetzt Luca fertig und dann können wir los“ beschloss Mo und verschwand nach oben.
„Beeilt euch wir müssen in 30 Minuten los!“ schrie ich durchs Haus und rannte selber schnell nach oben, um mich fertig zu machen.

Was zieht man denn zu sowas an?  Schick, aber doch nicht zu schick.  Oder?  Ach verdammt!

„Mo!  Marco!  Leo!“ schrie ich panisch.  Sofort kamen alle herangeeilt.  Marco halt ein bisschen langsamer mit seinen Krücken, aber er hatte schon ein ordentliches Tempo drauf.

„Was ist denn?“ fragte Mo besorgt.  Mein Ruf klang wohl doch ein bisschen zu panisch.  Ups!
„Ich weiß nicht was ich anziehen soll!“ klagte ich mein Leid.  Dreifaches erleichtertes Ausatmen war die erste Reaktion, die die Jungs zeigten. 

„Ich dachte schon es ist was Schlimmes“ atmete Leo aus.
„DAS ist schlimm!“

„Dann lass uns mal gucken.“  Damit betrat Mo mein Zimmer und stellte sich vor den Kleiderschrank.    Marco und Leo ließen sich aufs Bett fallen und Mo zog immer wieder verschiedene Klamotten aus dem Kleiderschrank.  Marco und Leo gaben dann ihre Meinung dazu ab und schließlich hatten sie die passenden Sachen gefunden.

„Und wie soll ich meine Haare machen?“ fragte ich direkt hektisch weiter: „Offen oder Zopf?  Oder doch nur eine Strähne nach hinten geflochten?“

Die Jungs lachten.
„Das ist nicht lustig!  Der erste Eindruck zählt!“ beschwerte ich mich.
„Ich würd sagen offen“ antwortete Marco.
„Zopf“ meinte Leo.

„Eine Strähne geflochten“ meinte Mo.

„Maaan!  Könnt ihr euch nicht mal entscheiden?“ meckerte ich sie an.
„Du musst dich vor allem mal beruhigen“ stellte Leo fest.
„Ich weiß, aber es geht nicht!  Also?“

„Lass sie einfach so“ sprach Marco schließlich das Machtwort. 
„Gut, dann raus! Ich will mich umziehen.  Und Luca muss noch fertig gemacht werden und ich will gleich los“ beauftragte ich sie hektisch.
Eine Viertelstunde später saßen wir tatsächlich alle geschniegelt und gestriegelt im Auto und fuhren zum Café.  Ich bin so nervös!!!

Raus aus der Hölle...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt