Raus aus der Hölle...

Teil 42

Teil 42

1 Woche später

Heute ist Freitag und die Jungs fahren morgen früh nach München zum Spiel gegen Bayern.  Leo, Mo, Marco und ich lagen auf der Couch und schauten The Voice Kids.  Ich lag mit dem Kopf auf Marco´s Schoß, da wir uns eine Couch teilten und ich mich unbedingt hinlegen wollte.  Die Jungs hatten schon wieder dumme Sprüche auf den Lippen, schluckten sie dann aber doch runter.

„Ist das dein Ernst? Du heulst“ lachte Marco. 

„Ja das ist so süß, wie die sich freuen.  Ich bin halt so nah am Wasser gebaut“ schluchzte ich, musste aber auch lachen.
Damit hatten wir auch die Aufmerksamkeit von Mo und Leo, die mich dann auch knallhart auslachten. 
„Ihr seit doch doof“  beschwerte ich mich und wandte mich wieder dem Fernseher. 

„Warun sind wir doof wenn du wegen sowas heulst?“ fragte Leo entrüstet.
„Ihr versteht das nicht! Nur weil ihr keine Gefühle habt!“ beschwerte ich mich.
„Wir haben sehr wohl Gefühle.  Nur du hast sie gerade verletzt“ beteuert Mo und hält sich theatralisch die Hand vors Herz.  Ich lachte nur und schaute jetzt weiter Fernsehen. 

Das Spiel in München gewannen die Jungs  mit 3:0 und deswegen beschloss Mo, dass wir bei uns eine kleine Grillparty machen würde.  Kevin, Mats, Cathy und Mo´s Lisa würden auch noch kommen.  Da die Jungs in München waren und erst am nächsten Mittag wiederkommen würden, wurde ich abends um halb 9 zu Rewe geschickt um noch Grillsachen zu holen.  Na vielen Dank auch!

Lieb wie ich halt bin, habe ich mich dann von der Couch gehievt, mich fertig gemacht und bin zu Rewe, wo ich dann alles Mögliche eingekauft habe, was man so auf den Grill legen kann.

Ich war gerade aus der Dusche gestiegen als es klingelte.  Das waren bestimmt die Jungs – Hätten die nicht mal n Schlüssel mitnehmen können?  Also band ich mir schnell ein Handtuch um und lief schnell runter zur Tür.  Meine nassen Haare hingen mir verstrubbelt über die Schultern, aber was solls. Ich öffnete also nur im knappen Handtuch bekleidet die Tür und vor mir standen Mo, Leo, Kevin und Marco. 

„Nicht schlecht“ kommentierte Kevin.

„Hätte nicht mal einer von euch Deppen n Schlüssel mitnehmen können?“ fragte ich erwartungsvoll und schaute Mo, Leo und Marco an. 

„Kann ich riechen, dass du mir jetzt im Handtuch die Tür aufmachst?“ antwortete Mo schnippisch. 

„Chill doch mal.  Beim nächsten Mal nimmst du dir n Schlüssel mit und dann ist alles gut!“ meinte ich jetzt auch ein bisschen schnippisch. 
„Sooo..... Jetzt beruhigen wir uns alle mal wieder“ mischte sich Leo ein und schob mich zurück Richtung Treppe.  Ich drehte mich um und lief die Treppe hoch, dabei hörte ich Kevin, wie er mir hinterher pfiff um Mo zu provozieren.  Ich streckte ihm nur meinen Mittelfinger entgegen und lief weiter. 

„Kevin“ hörte ich Mo knurren, „Das ist immer noch meine Schwester.“

„Aber eine verdammt heiße.“ Ich konnte sein Grinsen förmlich spüren.  Wie er es liebte Mo zu provozieren und zu ärgern.  Allerdings glaube ich, dass es für Kevin klüger wäre zu schweigen.  Wenn es um seine Schwester geht, kann Mo ganz schön bissig sein.

Oben angekommen zog ich mir schnell eine Jogginghose und ein T-Shirt an, föhnte mir die Haare und lief wieder runter zu den Jungs.  Cathy, Mats und Lisa waren mittlerweile auch gekommen und ich begrüßte jeden mit einer Umarmung. 

Mr. Grillmeister, wie Kevin sich selbst nannte, stand schon vor dem Grill und legte gerade die ersten Bratwürstchen und Steaks drauf.  Die anderen saßen gemütlich drinne auf der Couch und unterhielten sich. 

Ich setzte mich zwischen Mo und Marco und grinste Mo an: „Na? Wieder beruhigt?“

Er schaute mich an und antwortete schnippisch: „Tschuldigung, dass ich nicht will, dass meine Schwester nur im Handtuch vor den Jungs rumturnt.“
„Beruhig dich doch mal! Es ist doch nix passiert! Außerdem bin ich fast erwachsen“ meinte ich und wurde langsam auch sauer.  Warum zum Teufel macht er hier so n Aufstand?!

„Ja tut mir Leid.  Aber du wirst immer meine kleine Schwester bleiben, die ich beschützen muss“ erklärte er sich reuevoll.

„Ich werde auch immer deine kleine Schwester bleiben, aber auch die kleinste Schwester wird irgendwann mal erwachsen.  Und bei mir ist das eben bald“ grinste ich ihn an.

„Naja, bald würd ich das nicht nennen! Es dauert schon noch ein paar Monate“ fügte Mo noch hinzu.  Dann gab ich ihm noch ein Kuss auf die Wange und damit war das Ding durch und wir hatten uns alle wieder lieb.
„WÜRSTCHEN SIND FERTIG!“ schrie Mr. Grillmeister vom Balkon.