Teil 28

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Teil 28

„Wir gehen da jetzt hin und stellen sie zur Rede!“ beschloss Mo und wollte mich schon hinter ihm her ziehen, doch ich blockte.

„Ich will da nicht hin! Ich schaff das nicht Mo! Ich kann ihr nicht nochmal unter die Augen treten.  Sie wird mich grün und blau schlagen!“

„Nein wird sie nicht! Dafür werde ich schon sorgen, aber wenn du nicht willst kann ich auch alleine hingehen und du guckst von hier aus zu“ sagte er und nahm mich in den Arm.  Ich nickte und er lief auf meine Stiefmutter zu, die uns noch nicht bemerkt hatte.  Ich schaute aus der Distanz zu wie im Hintergrund aus meinem letzten Hab und Gut Asche wurde. 

„Sag mal spinnst du!“ hörte ich Mo schreien.

Meine Stiefmutter zuckte zusammen und drehte sich um und sagte irgendetwas, jedoch nicht laut genug für mich zum verstehen.

WILLST DU MICH VERARSCHEN?! WAS FÄLLT DIR EIN SO ÜBER MEINE SCHWESTER ZU REDEN! DU BIST DOCH ECHT DAS LETZTE!“ hörte ich dann wieder Mo brüllen und dabei wild mit den Händen gestikulieren.

Wieder sagte meine Stiefmutter irgendetwas, was ich jedoch mal wieder nicht verstand.  Wie konnte sie so ruhig bleiben?

„DU BIST DOCH KRANK?! GIB MIR JETZT DIE RESTLICHEN SACHEN UND DU WIRST UNS NIE WIEDER SEHEN!“  Sie nahm sich grinsend das nächste Oberteil von mir und wollte es ins Feuer werfen, wurde jedoch von Mo weggeschubst, sodass der Pulli auf den Boden fiel.  „HAST DU WAS AN DEN OHREN?! ICH HAB GESAGT DU GIBST MIR JETZT DIE SACHEN UND NICHT DEM FEUER!“ Schnell schnappte sich Mo die wenigen Klamotten, die noch auf dem Boden neben dem Feuer lagen und kam auf mich zu.  Schweigend liefen wir zum Auto und fuhren los, wieder Richtung Dortmund. 
Mo sagte immer noch nichts, man sah ihm jedoch an das er mit sich kämpfte.


Mo´s Sicht

Die alte Hexe hat doch wohl einen an der Klatsche! Die kann doch nicht einfach Sophie´s Sachen verbrennen.  Wie hat sie das nur ausgehalten?! 

Ich wusste nicht was ich jetzt machen sollte.... Ich war so wütend ich könnte wahrscheinlich Bäume rausreißen, andererseits würde ich am Liebsten Sophie in den Arm nehmen und sie nie wieder loslassen.  Eins würde ich mir für die Zukunft vornehmen... Sollte irgendeiner meiner kleinen Sophie weh tun, wird er dafür büßen!

Wütend und vor lauter Verzweiflung schlug ich mit der flachen Hand gegen das Lenkrad.  Aus den Augenwinkeln vernahm ich Sophie´s besorgten Blick.  „Diese kranke Hexe! Wie hast du das nur so lange ausegehalten?“ fragte ich Sophie.


Sophie´s Sicht

Das war eine gute Frage... Wie hatte ich es bitte so lange mit der Hexe ausgehalten?  „Ich weiß es nicht“ antwortete ich wahrheitsgemäß.  Nach einer weiteren Stunde tötender Stille nuschelte ich ein: „Tut mir Leid.“

Verwirrt schaute mich Mo an, der sich leicht entspannt hatte – wenn auch nur leicht.  „Für was entschuldigst du dich jetzt bitte?“ erkundigte er sich.  „Naja.. Wegen mir hast du jetzt hier die ganze Kacke am Hals.  Wenn ich einfach da geblieben wäre, dann könntest du jetzt ein unbeschwertes Leben führen“ äußerte ich meine Zweifel.  Mit offenem Mund wurde ich von Mo angestarrt: „Das glaubst du doch nicht wirklich?“ „Doch“ sagte ich leise.  Mo bremste stark ab und fuhr rechts auf den Standstreifen.  Er stieg aus und lief ums Auto rum.  „Steig aus!“ forderte er mich auf.  „Bist du verrückt? Wir sind mitten auf der Autobahn!“ „Egal! Steig jetzt bitte aus!“  Widerwillig stieg ich aus und beobachtete jede von Mo´s Bewegungen genaustens.  Er lief hin und her, fuhr sich dabei immer wieder durch die Haare, bis er wenig später vor mir zum Stehen kam.  Er nahm beide meine Hände in seine und fing an zu reden: „Du hörst mir jetzt genau zu und unterbrichst mich nicht ja?“ Ich nickte und er schaute mir intensiv in die Augen: „Ich möchte, dass du den Gedanken den du eben hattest ganz schnell wieder verwirfst!  Du hättest dich vielleicht früher melden sollen, aber garantiert nicht später!  Du bist das Allerbeste was mir je passiert ist und ich möchte dich verdammt nochmal nicht verlieren! Du hast sehr viel durchgemacht in den letzten Monaten – wenn nicht sogar Jahren.  Ich hätte die so gerne geholfen, aber du hast mir ja immer erzählt, dass alles gut war und ich hatte auch nie Grund zu der Annahme, dass es nicht so ist.  Das soll auch gar kein Vorwurf sein, sondern ich möchte dir nur klar machen, dass egal was passiert ist oder passieren wird, dass du immer zu mir kommen kannst!  Bitte versprich mir, dass du wann auch immer dich etwas bedrückt zu mir kommst und mit mir redest.  Zusammen finden wir dann eine Lösung und ich unterstütze dich wo ich kann, weil ich genau weiß, dass du das auch alles für mich machen würdest!“  

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Sorry das ihr so lange warten musstet :( Ich hatte am Wochenende echt keine Zeit zum weiterschreiben :/ 

Ich hoffe euch gefällt der Teil! <3

Raus aus der Hölle...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt