Teil 37

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Teil 37

Nach 3 langweiligen Stunden erreichten wir endlich den Hamburger Hauptbahnhof.  Wir ließen uns direkt ins Krankenhaus fahren und gingen direkt zur Empfangsdame.  Wir sagten wer wir sind und warum wir hier seien und sie sagte uns wir sollen uns doch bitte nochmal in den Wartebereich setzen.  Da es dort ziemlich voll war und es nur noch einen Stuhl gab, setzte ich mich auf Mo´s Schoß.  Ich lehnte mich an seinen Oberkörper und flüsterte: „Ich vermisse sie.“

„Ich auch. Aber es ist besser so für sie.  So hat sie keine Schmerzen mehr“ erklärte Mo.

„Ich weiß. Das selbe hat Marco gestern auch gesagt“ antwortete ich und lächelte leicht.

„Leitner bitte“ rief uns eine Krankenschwester auf.  Wir standen auf und folgten der Frau die Gänge runter, bis sie uns irgendwann in ein Büro setzte.

„Dr. Müller kommt gleich“ damit ließ sie uns alleine in dem Büro sitzen.

  Nach ca. 10 Minuten öffnete sich die Tür erneut und ein Mann in weißem Kittel betrat den Raum, vermutlich Dr. Müller.

Mo und ich standen auf und gaben ihm die Hand. Dann setzte er sich uns gegenüber und fing an zu erzählen: „ Ich weiß nicht ob es sie beruhigt, aber Frau Braun ist eines natürlichen Todes verstorben und keinerlei Hinweise auf Fremdverschulden. Sie war in letzter Zeit sehr schwach und hatte zudem viele Schmerzen.  Für sie war es besser zu sterben, als sich so zu quälen.  Ich weiß das macht es nicht besser, jedoch denke ich, dass es ein kleiner Trost ist, wenn man weiß das es ihr jetzt vermutlich besser geht.  Und  außerdem ist 91 Jahre ein stolzes Alter.“

„Könnten wir sie denn nochmal sehen?“ fragte ich leise.

Der Arzt nickte: „Wenn sie sich wirklich sicher sind, dass sie das möchten, dann natürlich.“
„Ja ich würde sie gerne nochmal sehen“ antwortete ich mit brüchiger Stimme.  Ich weiß nicht ob ich das aushalten würde, aber ich wollte es versuchen, ich wollte sie noch ein letztes Mal sehen.  Das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe, war vor knapp 4 Monaten.

Der Arzt stand auf und deutete uns, ihm zu folgen.  Wir standen ebenfalls auf und folgten ihm.  Wieder ging es lange Gänge entlang und um viele Ecken, bis er schließlich vor einer Schiebetür stand.   Er blickte uns nochmal fragend an, doch wir nickten nur.  Er öffnete Tür und uns strömte erstmal die Kälte entgegen.  Er lief durch den Raum, bis wir an einer Trage ankamen.  Langsam zog er das Tuch, dass die Leiche bedeckte, weg und ein leichenblasses Gesicht kam zum Vorschein.  Definitiv meine Oma!

Ich drückte Mo´s Hand und mir liefen schon wieder die Tränen.  Ich wollte eigentlich stark sein und nicht weinen, doch es ging nicht.  Mo nahm mich in den Arm und ich heulte mich mal wieder aus.  Auch er weinte, dass spürte ich.  Er zog mich aus dem Raum raus und dann fing ich erst richtig an.  Ich schluchzte laut auf und klammerte mich fest an Mo.  Dieser strich mir beruhigend über den Rücken. 

Raus aus der Hölle...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt