Teil 5

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Teil 5

„Das ist Marco. Wohnt bei mir in der WG. Er hat mich hierher gefahren, weil ich nicht in der Lage war  zu fahren“ erklärte mir Mo.  „Hallo“ begrüßte er mich. „Hi. Setz dich doch“ grüßte ich ihn zurück und er setzte sich zögernd auf den Platz gegenüber von Mo.  „Kannst du mir bitte alles erzählen was diese Frau dir angetan hat?“ bat Mo leise.  Ich nickte und fing an zu erzählen: „ Es fing alles an nachdem Papa sie geheiratet hatte.  Davor war sie total freundlich und lieb und nett. Doch nach der Hochzeit, hat sie sich um 180 Grad gedreht.  Zuerst hieß es immer Sophie räum das weg, Sophie mach dies, mach das.  Irgendwann hatte ich kein Bock mehr mich herumkommandieren zu lassen und habe mich geweigert.  Dann hat sie mir immer eine geklatscht.  Ich habe es Papa nie erzählt, weil er so glücklich war mit ihr.  Denn immer wenn Papa dabei war, war sie total lieb zu mir.  Ich musste immer mehr Aufgaben erledigen und immer wenn ich mich wiedersetzte oder irgendwas nicht zu ihrer Zufriedenheit war, schlug sie mich und/oder hielt mir einen ewig langen Vortrag.  Aber das alles eben immer nur wenn Papa nicht dabei war.“   „Wo ist Papa denn eigentlich?“ fragte Mo ahnungslos.  Ich bekam wieder den totalen Heulkrampf und Mo nahm mich in den Arm.  „Er...  er ist t.. tot“ schluchzte ich und klammerte mich an Mo.  „Was?“ schrie Mo schon fast.  „Er hatte vorgestern einen Herzinfarkt und ist dann auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben“ erzählte ich während ich weiter weinte. Auch Mo weinte, das hörte ich. „Aber warum hat mir denn keine Bescheid gesagt?“ schluchzte Mo. „Ich wollte dich anrufen aber gerade als ich deine Nummer gewählt hatte, riss sie mir das Handy aus der Hand und legte auf.  Ich weiß nicht warum das Krankenhaus dir nicht Bescheid gesagt hat.  Ich bin dann rausgerannt und erst spät abends nach Hause gekommen.  Dort habe ich dann wieder eine Ohrfeige kassiert, da ich meine Aufgaben für den Tag nicht erledigt hatte.  Ihr war es völlig egal, dass Papa gestorben ist!! Sie hat mich dann angebrüllt und als ich dann in mein Zimmer doch auf dem Weg kam mir Katharina entgegen und hat euch beleidigt, also Mama und dich. Dann sind bei mir halt die Sicherungen durchgebrannt und ich hab ihr eine reingehauen und später hat mich meine Stiefmutter dann verprügelt. Jetzt bin ich hier“ beendete ich den Vortrag.  Kurz schaute ich danach zu Marco der fassungslos auf seinem Platz saß und nicht wusste was er machen sollte.  Mo hatte seinen Kopf in die Hände gestützt und weinte, was man an seinen leisen Schluchzern hörte.  „Ich muss das alles kurz verdauen.  Gib mir ein bisschen Zeit.  Ich bin in ca. 1 Stunde wieder da“ sagte Mo und verließ das Zimmer, nachdem er mich nochmal umarmt hatte.  Ich saß immer noch wie ein Häufchen Elend auf meinem Bett und wimmerte leise vor mich hin.  „Das ist ganz schön heftig, was du da erleben musstest“ sagte Marco leise.  Ich schluchzte leise auf.  Er setzte sich neben mich aufs Bett und ich vergrub mein Gesicht in seine Brust.  „Danke“ flüsterte ich Marco zu.  „Kein Problem“ antwortete dieser. 

Raus aus der Hölle...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt