12.

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An meinem Haus angekommen, schubste ich Tyson hinein. Er wimmerte vor sich hin und wusste garnicht mehr wohin mit seiner Angst. Naja habe ich erwähnt das ich Menschen sammle. Ok, nicht wirklich sammeln aber für meinen Tag, für ganze 24 Stunden brauche ich Spielzeug. Alex meinte damals mein 'Es' und mein 'Über Ich' seien davon besessen. Und seit das mit Sarah war, nun ja bin ich schlimmer geworden. Aber zurück zu Tyson. Er stand in meiner Eingangshalle und sah sich um. Ich schritt an ihm vorbei ins Wohnzimmer und sagte ihm er solle nun endlich reinkommen und sich nicht so anstellen. Er kam rein. Derweil er oben auf dem Sessel, auf den ich ihn gezwungen hatte, kauerte, ging ich in den Keller um die anderen zu holen. Der Keller meiner Familie war ein ehemaliges Untersuchungslabor. Wer dort aufgeschnitten und gequält wurde? Genau, ich! Alex war oft hier unten gewesen um heraus zu finden welcher spezies ich angehöre. Manchmal rauben mir meine Erinnerungen den Schlaf wenn ich an damals denke. Aber heute ist alles anders. Heute bin ich der Wissenschaftler. Ich schlenderte den langen, dunklen Gang entlang. Meine Augen hatte sich schon an das fahle Licht gewohnt und als ich schließlich vor der Eisentüre stand öffnete ich diese mit einem Ruck. Drei Leute waren hier. Die anderen hatte ich im laufe des letzten Jahres schon getötet. Den an diesem Tag wären Sarah und ich 50 Jahre verlobt gewesen. Anna, Melissa und George starrten mich panisch an. Ich nickte mit dem Kopf nach drausen und langsam setzten sie sich in Bewegung. Keiner von ihnen sagte etwas. Ich schnappte mir noch 2 Vodka-Flaschen aus dem Regal neben der Tür und folgte den drein nach oben. Tyson, der mittlerweile aufgestanden war, sah die Drei und sein Blick wurde finster. Genervt verdrehte ich die Augen. Alle Vier kauerten nun auf Sesseln gegenüber von mir. Wie ich diese trübsinnige Stimmung hasste!

"Man Leute. Jetzt seit doch nicht so deprimiert. Das ist ja nicht zum aushalten! Wie auch immer, das da ist Tyson. Der Typ da ist George. Sie mit den blonden Haaren ist Anna und die, mit den schwarzen ist Melissa." Die Vier nickten sich gegenseitig zu. Langsam verlor ich die Geduld. Ich verdrehte die Augen und ging vor ihnen auf und ab.

"Also jetzt nichts gegen euch oder so aber müsst ihr immer so depri sein?"

"Würdest du auch wenn du weißt das du gleich von einem Psychopathen umgebracht wirst!" ,zischte George.

"Was hast du gerade gesagt, du nutzloser, kleiner Bastard?" Wütend ging ich auf ihn zu. George wich zurück, doch er war gefangen in seinem Stuhl. Meine Nägel bohrten sich in seine Haut und hinterließen blutige Spuren. Er schrie auf und verzog das Gesicht.

"Hat noch jemand etwas zu sagen?" ,fragte ich amüsiert in die Runde. Alle starrten aber nur auf George und warfen ihm mitleidige Blicke zu.

"Ach kommt schon. Ein bisschen Spaß!" ,meine Stimme wurde lauter. Ich ließ ein Glas auf den Boden krachen und nahm einen großen Schluck aus der Vodka Flasche. Ich hob eine Scherbe vom Boden auf und hielt sie George George unter seinen Hals. Der wimmerte nur. George musste unsre kleine Runde als erstes verlassen und er machte keinen Spaß mehr , also machte ich es schnell. Sein Blut überdeckte den Teppich. So eine sauerei! Ich widmete mich nun Melissa. Die wunderschöne Melissa.

"Kennst du den Vampirmytos?" ,fragte ich sie und nuckelte wieder an der Flasche. Sie nickte.

"Schon komisch oder? Es gibt so viele. Man neheme Twilight und vergleiche das mit Vampire Diaries. Oder Dracula und der Tanz der Vampire. Alles andere Geschichten. Welche bevorzugst du denn?"

Sich zuckte mit den Schultern.

"Das heißt ich darf es mir aussuchen?"

Sie machte nichts. Sie bewegte sich nicht, hatte aber ihre Augen geschlossen. Das nahm ich als ja an und beugte mich zu ihr herunter.

"Steh auf!", flüsterte ich. Brav erhob sie sich. Sie hatte die perfekte größe. Ich beugte mich zu ihrem Hals, zischte einmal kurz und rammte meine Zähne in ihren Hals. Sie spannte ihren Körper an, sackte dann aber zusammen. Ich fing sie auf und trank in gierigen zügen. Ich weiß, es ist mehr als ekelerregend, aber die rote Flüssigkeit gab mit Kraft. Das neue Gefühl von Macht war euphorisch. Ich seufzte zufrieden und löste mich schließlich von ihr. Sie sank zu Boden und bewegte sich nicht mehr. Das Blut auf meinem Gesicht ignorierte ich und warf einen Blick auf die große Wanduhr. Eine dreiviertel Stunde hatte ich noch. Dann war der Tag vorbei. Mit einem grinsen wante ich mich an Anna, bei der ich keine Lust mehr hatte. Mit einem gekonnten Handgriff hatte ich ihr Herz entfernt und warf es achtlos vor meine Füße. Dann war Tyson an der Reihe.

"Mit welcher Hand schreibst du Tyson?" Zitternd hob er die rechte Hand.

"Perfekt!" , grinste ich und fuhr fort, "kannst du dich noch an die Frau erinnern?" Tysons Augen weiteten sich. Er stammelte irgendwas aber da war es schon passiert. Er hatte es garnicht mitbekommen. Tyson reallisierte erst als er seinen eigenen Arm auf den Boden liegen sah. Er schrie auf.

"Ups!" Unschuldig sah ich ihn an.

Er schrie mir echt die ganze Bude voll. Genervt widmete ich mich den anderem Arm als plötzlich ein Schrei hinter mir meine ganze Aufmerksamkeit bekam. Hinter mir stand eine traumatisierte Rose. Verdammt, die hatte ich total vergessen.

Rose Sicht

Ein Schreien aus der Halle unten hatte mich geweckt. Langsam schlich ich hinunter und was ich da zum Anblick bekam, ließ mich aufschreien. Auf dem Boden hatte sich ein reiner Blutsee gebildet. Drei Menschen lagen tot auf dem Boden, neben ihnen ein Herz und ein Arm. Es war so schlimm und ekelhaft das ich nicht anders konnte als schreien.Valentine wirbelte herum und als er mich sah veränderte sich seine Miene schlagartig. Sein Blutverschmiertes, blasses Gesicht hatte den Ausdruck von unendlicher Schuld. Er atmete schneller aber so plötzlich er inne gehalten hatte, desto schneller wandelte er sich um und brach dem Typen auf dem Stuhl mit einem Ruck das Genick. Ich schrie abermals. Und dann kam er auf mich zu. Mein Atem stockte und für einen Moment dachte ich, es wäre vorbei. Doch dann fielen mir Enzos Worte wieder ein. Ich musste irgendwie versuchen ihn zu beruhigen. Er wollte mich gerade am Hals packen als ich eine Hand auf seine blutige Wange legte

"Valentine!" , hauchte ich und sah ihm tief in die Augen. Er ekelte mich an. Angst, Panik und ekel breiteten sich in meinen Körper aus. Aber eins wusste ich, wenn ich mich jetzt aus der Fassung bringen lassen würde, wäre das mein sicherer Tod. Also musste ich mir was einfallen lassen. Er sah mich an und knurrte. Plötzlich lag ich auf dem Boden. Meine Knochen schmerzten. Valentine beugte sich über mich doch langsam drückte ich ihn weg. Ich konnte seinen schnellen und unregelmäßigen Herzschlag spüren als ich ihn an der Brust berührte und ihn von mir fernhielt. Wütend sah er mich an.

"Du willst das doch garnicht Valentine!" Ich versuchte dabei so überzeugend wie möglich zu klingen aber meine Stimme zitterte. Seine grünen Augen bohrten sich in meine und ließen mich ein unbehagliches Gefühl verspüren.

"Gib mir einen Grund warum ich dich nicht töten sollte!" , zischte er ganz nah neben meinem Ohr.

"Du magst mich!" Rose verdammte scheiße was redest du da! Das konnte nicht mein Ernst sein?! Was besseres war mir aber im Moment nicht eingefallen.

"U-Und ich mag dich auch!" ,fügte ich noch schnell hinzu. So bescheuert das auch klingen mag. Das 'Ich mag dich' ,hatte etwas in Valentine ausgelöst. Er stand langsam auf und reichte mir eine Hand. Zögernd nahm ich seine Hilfe an und er zog mich auf die Beine. Uns trennten jetzt nur noch ein paar Centimeter. Ich atmete schneller, denn seine nähe machte mich nervös. Lange standen wir einfach so da. Das laute leuten der Kirchenglocke ließ mich zusammen fahren. Auch Valentine erschrak kurz. Mitternacht. Valentine legte eine Hand auf meine Wange und flüsterte

"Danke!" Ich grinste leicht und sah ihm wieder in die Augen. Beim letzten Glockenschlag schrie er plötzlich auf. Erschrocken wich ich einen Schritt zurück.

Seine Augen verdrehten sich, sodass nur noch mehr das weiße zu sehen war. Ich schlug die Hände vor meinen Mund um nicht zu schreien. Dann fiel er um. Nach einigen Minuten löste ich mich aus meiner starre.

"Valentine?", hauchte ich und kniete mich neben ihn. Er bewegte sich nicht.

ValentineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt