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Seine Haut war bleich, seine Augen aufgerissen, rot und er lehnte am Fenster, ohne sich zu bewegen. Er sah aus wie tot. Caleb fuhr herum als er meinen Schrei hörte und als er Valentine so sah, schnappte er nach Luft. Er fuhr an die Seite und hielt den Wagen an.

„Was ist los mit ihm?“ ,schrie ich hysterisch und sah Caleb in die Augen. Überfordert mit der Situation zuckte er mit den Schultern und kaute panisch auf seiner Unterlippe herum. Ich streckte vorsichtig meine Zitternde Hand aus um ihn zu berühren. Als meine Hand auf seine traf, zuckte ich zurück, denn er war heiß. Er kochte schon fast. Ich sah geschockt zu Caleb.

„Er...er ist ganz heiß!“

Seine Augen weiteten sich und er murmelte etwas.

„Was hast du gesagt?“ ,fragte ich schniefend und sah ihn fordernd an.

„Nichts!“

Ich ignorierte seinen harschen Ton und sah wieder zu Valentine der sich langsam anfing zu bewegen. Ich schnappte nach Luft und als er seine Augen aufschlug, ließ ich sie erleichtert wieder heraus. Er nahm meine Hand fest in seine und sah mich mit aufgerissenen Augen an.

„Rose?“ ,fragte er mit tiefer und unsicherer Stimme.

„Ich bin hier Valentine. Alles wird gut!“ ,redete ich ihm gut zu und er drückte meine Hand fester. Er setzte sich wieder gerade hin und räusperte sich. Ich wusste nicht was, aber mein Gefühl sagte mir, das etwas mit Valentine nicht stimmte. Er war....anders.

„Alles in Ordnung mit dir?“ ,fragte ich vorsichtig und er sah mich befremdend an. Seine Augen hatten die selbe Farbe wie immer, aber waren sie nicht ein bisschen dunkler? Nein, ich bildetet mir das wahrscheinlich nur ein! Seine Hand platzierte er auf meiner Wange und er lächelte leicht!

„Natürlich Babe, was sollte nicht in Ordnung sein?“

Babe? Seit wann nannte er mich Babe? Das war mir neu. Es musste etwas mit ihm sein. Oder war er einfach nur erschöpft?

„Ich dachte nur du bist erschöpft von vorher.“ ,sagte ich leise und Valentine runzelte die Stirn. Wusste er nicht was passiert war? Doch kurz darauf lächelte er wieder.

„Oh nein, mir geht es wieder gut. Ich...es ist alles Gut!“

Ich lächelte ihn an und er fuhr mit der Hand meinen Rücken auf und ab. Ich beschloss mir nicht länger Gedanken über sein Verhalten zu machen, er war bestimmt nur verwirrt und müde. Ich genoss einfach seine Berührungen und wandte mich wieder zu Caleb, der das Auto schon wieder auf die Straße Gelenkt hatte. Er war vermutlich solche Situationen gewohnt.

„Wo fahren wir jetzt hin?“ ,fragte ich.

„Naja, wir haben einen Vorsprung von 4 Stunden. Das heißt wir können weit fahren und dann müssen wir aber zu Fuß weiter. Denn sie können das Auto bestimmt orten oder was auch immer. Dann gehen wir in den Wald oder so!“ ,sagte er.

Ich nickte zufrieden und sah zu Valentine.

„Was hältst du davon?“ ,fragte ich ihn mit einem grinsen. Er erwiderte es und flüsterte in mein Ohr.

„Ich bin mit alles einverstanden, womit du auch einverstanden bist!“

Eine Gänsehaut bildete sich, als sein heißer Atem meine Haut berührte. Seit wann war er meiner Meinung? Ich schüttelte den Kopf um meine negativen Gedanken aus dem Gehirn zu bekommen und sah weiter aus dem Fenster. Seit dem wir geflohen waren, waren zwei Monate vergangen. Anfang März sind wir abgehauen und jetzt war er Anfang Mai. Es war schon sehr warm, was den Aufenthalt im Wald oder wo auf immer in der Wildnis um einiges leichter machte. Caleb hielt das Auto an und wir stiegen aus. Wir waren auf irgendeiner verlassenen Waldstraße und bogen nach rechts in den Wald ab. Ich war es schon gewohnt lange zu gehen und sich zu Beschweren würde sowieso nichts nützen. Also folgte ich den Beiden ohne etwas zu sagen. Generell waren wie die ganze Zeit still gewesen, während der Fahrt. Nachdem ich meinen kleinen Small Talk mit Valentine hatte, war es ruhig gewesen. Jeder starrte aus dem Fenster oder auf den Boden. Genau wie jetzt. Ich betrachtete den Boden und meine Schuhe, als jemand seine Hand um meine Taille schlang. Ich sah hoch und entdeckte Valentine. Ich grinste und ließ seine Hand auf mir. Er hatte seine Hände seit neustem immer bei mir. Es schien so als könnte er seine Finger nicht von mir lassen. Auch im Auto. Erst auf meine Wange, dann mein Rücken, meine Knie und meine Hand. So viel Körperkontakt war ich von ihm nicht gewohnt. Aber es gefiel mir. Sehr sogar.

ValentineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt