17.

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Prustend lag ich auf dem Steg und schlug die Augen auf. Bellas besorgte Gesicht war über mir. War ja klar. Genervt stand ich auf und wollte gerade wieder ins Haus gehen als sie mir nachrannte und sich vor mich stellte.

„Wie geht's Sarah?"

Ich blieb wie angewurzelt stehen. Schwer atmend starrte ich sie an. Wieso musste mich jeder nach Sarah befragen? Ohne lange nach zu denken, packte ich sie am Handgelenk und zog sie unsanft mit ins Haus. Als wir drinnen waren, verpasste ich ihr eine auf den Hinterkopf, sie fiel auf den Boden und ich konnte mich in Ruhe von meinen nassen Sachen befreien. Mit der hatte ich noch ein Wörtchen zu reden, so weit war ich mir sicher.

Alex Sicht

Ungläubig starrte ich auf den Brief und las ihn mir schon zum Hundersten mal durch. Das passte gar nicht zu Rose, einfach so zu verschwinden. Ich seufzte und ging nach unten.

„Sarah, Rose ist weg!"

Sarah zuckte zusammen und funkelte mich böse an.

„Hör auf mich Sarah zu nennen! Gerade jetzt wo Valentine wieder in der Stadt ist. Wenn er herausfindet das ich noch Lebe und zwar mit dir an meiner Seite....Dann sind wir erledigt!"

Sie ließ sich wieder in die Couch sinken und schloss kurz die Augen. Wie recht sie doch hatte. Wenn Valentine uns wirklich finden sollte....keine Ahnung was dann mit uns passieren würde. Ich ließ mich neben ihr nieder und legte einen Arm um sie. Sarah legte ihren Kopf auf meine Schulter.

„Belassen wir es auf Marry OK?"

„Gut. Marry!"

Doch die Sache mit Rose ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Was wenn Valentine es wusste? Was wenn er sie entführt hatte? Was wenn.....sie schon längst tot ist?

Rose Sicht

Ich lag immer noch heulend am Boden. Ich wusste gar nicht wieso ich weinte, geschweige denn was ich fühlen sollte. Trauer? Wut? Selbstmitleid? Valentine war ein Monster, so viel war klar, aber ich fühlte etwas für ihn. Auch wenn ich nicht wusste was. Einerseits empfand ich reinen ekel und Abscheu ihm gegenüber. Auf der anderes Seite fand ich ihn verdammt attraktiv. Ich wischte mit meinem Ärmel die Tränen von meinen Wangen und erhob ich vom Boden. Langsam bewegte ich mich in Richtung Tür, aber was sollte ich sagen wenn ich ihm unter die Augen trat. Ich konnte ihn einfach nicht sehen. Quietschend öffnete sich die Tür. Toll Rose, echt klasse. Lauter hätte es eh nicht mehr gehen können. Wütend auf mich selbst ging ich raus und sah mich auf allen Seiten um. Nirgendwo war wer zu sehen doch ich vernahm Stimmen von unten. Es war eindeutig Valentine. Ich schlich nach unten und als ich ihn sah musste ich mir einen Schrei unterdrücken. Bella saß an der Wand gelehnt auf dem Boden. Blut war überall auf dem Boden und sie wimmerte leise vor sich hin. Als sie mich sah deutete ich mit einem Finger auf meine Lippen, dass sie ja nichts sagte. Sie nickte leicht und ich sah mich nach ihm um. Und da stand er auch schon. Der größte Arsch in Person. Valentine. Er telefonierte.

„Nein ich komme ja morgen wieder Enzo...Ja...Nein.....Gut.....Danke....Ich....Jetzt lass mich doch mal ausreden du Idiot! Brauchst du deine Bella noch? Ja? Ohhhh Brüderchen. Hahahahhaha! Nein. Mache ich schon nicht. Bis dann du kleiner Bastard!!"

Er legte auf und lachte in sich hinein. Dann murmelte er etwas das sich anhörte wie 'Dieser kleine Spast' und dann widmete er sich wieder Bella.

„So, was machen wir jetzt mit dir?"

Sie zuckte zusammen und sah ihn ängstlich an. Langsam holte er ein kleines Messer aus seiner Jackentasche. Er spielte damit und zog dann schließlich noch ein zweites heraus. Und ein drittes und so weiter bis er sieben kleine Messer in der Hand hielt.

„Wusstest du, dass ich damals in der Schule er beste Messerwerfer war?" er grinste stolz,

„Ich glaube du hast eine Kostprobe verdient!"

Bam! Das erste Messer war ungefähr einen Meter von ihrem Kopf entfernt in der Mauer stecken geblieben. Mir stockte der Atem. Doch Bella selbst schien ganz ruhig zu sein. Noch. Das zweite Messer wurde geworfen. Zehn cm von ihrem Kopf entfernt. Sie zuckte kurz zusammen. Dann ging alles ganz schnell. Die letzten fünf Messer wurden von Valentine ganz schnell hintereinander geworfen. Und eins traf sie genau in ihre Schulter. Sie schrie auf und Valentine beugte sich zu ihr herunter. Er lächelte sanft und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.

„Wieso machts du dass?" ,flüsterte sie und sah ihn traurig an.

„Ich bin eben Valentine!" Er grinste breit.

„Ich habe mich ja vorher wegen Sarah erkundigt. Willst du nicht wissen woher ich sie kenne?"

Valentine hielt kurz inne. Dann fasste er sich wieder und sah sie gespannt an. Auch ich, kauerte in meinem Versteck und war gespannt auf die Antwort von Bella. Doch Valentine zuckte nur mit den Schultern

„Weißt du, eigentlich ist es mir egal."

Sie zischte etwas, was sich wie Bastard anhörte und auch Valentine hatte das gehört und scheuerte ihr eine. Vor Schmerz verzog sie das Gesicht. Bella tat mir Leid. Er war so ein Idiot.

„Was bin ich?" , zischte Valentine wütend und zerrte sie nach oben.

„Du bist mein Vater!" ,schluchzte Bella.

Ich schrie ein erschrockenes „Was?". Jetzt wussten alle das ich da war, also kam ich aus meinem Versteck hervor. Valentine stand starr da und starrte Bella in die Augen. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Was ich aber sah war, dass sich seine Augen mit Tränen füllten. Er schluckte und schloss die Augen. Valentine ließ Bella los und sie sank zu Boden, rappelte sich aber schnell wieder auf. Langsam öffnete er wieder die Augen und in seinem Gesicht war die Abscheu zu erkennen.

„Du hast Ähnlichkeiten mit Sarah! Du bist genau so verlogen wie sie! Genau so einfühlsam! Genau so.....!"

Er wandte sich ab und lief aus dem Haus. Ich warf noch einen mitleidigen Blick zu Sarah und rannte Valentine hinterher.

ValentineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt