Caleb öffnete die Tür die quietschend aufsprang. Ich sprang hinaus und fiel ihm unbewusst in die Arme. Erstaunt über meine Reaktion drückte er mich sanft weg und ich lächelte verlegen. Ich warf einen Blick zurück zu Valentine der uns böse an funkelte. Er war doch nicht eifersüchtig oder? Ich streckte ihm langsam meine Hand aus und wartete darauf das er sie nahm doch er ging nur an mir vorbei und ignorierte mich. Ungläubig sah ich ihm nach wie er auch an Caleb vorbeirauschte und sich an der Wand kurz vor er Tür abstützte und keuchte. Ich lief zu ihm um ihn zu stützen aber er hielt mich davon ab.
„Nicht!“ ,hauchte er tonlos und sah mich mit seinen Augen an. Aber seine grünen Augen hatten nicht mehr ihren Schimmer sondern leuchteten Rot auf. Ich schreckte zurück und verkniff mir einen Schrei. Was war das denn gewesen? Mein Herz pumpte schnell und ich sah immer noch geschockt zu Valentine der mit aller Kraft versuchte die Tür aufzureißen. Caleb kam ihm zur Hilfe und flüsterte etwas in sein Ohr. Valentine schüttelte seinen Kopf und sah kurz zu mir. Ich versuchte zu lächeln, doch er erwiderte es nicht, sondern sah schnell wieder weg. Wir schlichen aus dem Raum und sahen uns um. Niemand war zu sehen und wir schlichen weiter die vielen Gänge entlang. Von außen sah das Haus wie ein gemütliches Einfamilienhaus aus, aber von innen erinnerte es an ein Krankenhaus. Es roch auch danach. Nach Blut. Ich rümpfte meine Nase und folgte Caleb den kahlen Gang entlang. Er führte uns nach rechts, dann wieder den Gang entlang. Plötzlich hörten wir Schritte hinter uns. Abrupt blieben wir stehen und wagten nicht zu atmen.
„Ich dachte die sind weg!“ ,keuchte Valentine hinter mir und ich nickte zustimmend.
„Das dachte ich auch!“ ,zischte Caleb und ich bekam Angst. War jetzt alles vorbei? Die Schritte kamen immer näher und ich schloss die Augen.
„Wen haben wir denn da?“ ,flötete die Stimme und langsam öffnete ich meine Augen wieder. Ich durfte jetzt nicht weinen! Ich musste stark bleiben! Der Junge der vor uns stand, war ca. in meinem Alter, hatte braune Haare und sah uns amüsiert an. Er bleckte seine weißen Zähne.
„Wieder fit genug um weg zu laufen Valentine?“ ,fragte er und lachte laut.
„Und das ganz ohne einen Tropfen Blut?“
Valentine knurrte und ging einen Schritt auf ihn zu.
„Wage es nicht!“ ,zischte er und der Junge lachte nur.
„Rein in eure Zelle!“ ,forderte er und deutete den Gang hinunter. Caleb atmete tief ein.
„Hör zu, Phil...!“ ,fing er an doch auf einmal packte er mich am Handgelenk und zog mich zu sich. Seine Hand schlang sich um meinen Hals und er drückte leicht zu. Ein Schrei kam über meine Lippen und ich sah zu Valentine, dessen Augen immer noch einen roten Schimmer hatten.
„So, wenn du nicht gehst, bring ich sie um!“ ,zischte er zu Valentine und lachte heiser. Ich schluchzte leise und er flüsterte.
„Obwohl, du bist hübsch! Mit dir könnte ich anders meine Zeit vertreiben!“
Er knabberte an meinem Ohrläppchen und ich wimmerte unter seiner Berührung.
Als Valentine das sah, verfinsterte sich sein Blick und er stürzte sich auf Phil. Dieser ließ mich vor Überraschung los und ich stolperte nach vorne, wo ich in Calebs Arme fiel. Ich keuchte und zitterte am ganzen Körper. Mein Blick wanderte zu Valentine und Phil, die am Boden lagen und aufeinander einschlugen. Phil saß auf Valentine und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Irgendwas schien Valentine stark zu machen, denn plötzlich schlug er Phil mit voller Wucht gegen die Brust und er fiel von Valentine hinunter. Valentine sprang auf, zog Phil auf und legte seine Hände um dessen Kopf.
„Noch irgendwelche letzten Worte?“ ,zischte er und leckte sich über die Lippen. Phil wimmerte und Valentine nickte und drehte seinen Kopf um 180 Grad. Ein grausames Knacken war zu hören und im selben Augenblick sank Phil zu Boden. Seine Augen aufgerissen und sein restliches Gesicht blutverschmiert und entstellt. Ich zuckte zusammen und sah zu Valentine der sich das Blut aus seinem Gesicht wischte. Seine Augen waren roter als Vorher und sein Gesicht blasser als je zuvor. Er sah aus wie eine Leiche. Blass und geistlich nicht anwesend. Er sah zu uns und deutete mit seinem Kopf, das wir ihm folgen sollten. Langsam setzten wir uns in Bewegung. Ich folgte den Beiden nur schwer, denn ich musste erst mal verarbeiten was ich da gerade gesehen hatte. Es war ein schlimmes Gefühl gewesen. Ein beängstigendes Gefühl. Wir kamen zu einer Tür. Die Tür in die Freiheit. Als wir öffneten rannten wir geradewegs in einen Typen hinein, der uns schief ansah. Doch bevor er realisieren konnte, sank er schon zu Boden. Valentine stand neben ihm, mit seinem wichtigsten Organ in der Hand, von dem das Blut nur so tropfte. Ich keuchte und sah zu wie er es achtlos zu Boden schmiss. So respektlos hatte ich ihn noch nie gesehen. Er war wie verändert. Wir liefen zu einem Auto, in dem der Schlüssel steckte. Calb startete den Motor und ich war nach hinten zu Valentine. Ich wollte ihn nicht alleine lassen. Mit Vollgas fuhren wir die Straße entlang und ließen das Haus hinter uns.
„Was machen wir?“ ,fragte ich, als ich endlich wieder Worte gefunden hatte. Besorgt sah ich zu Caleb der seinen Blick starr auf die Straße gerichtet hatte.
„Wir..ich weiß es nicht! Valentine?“ ,fragte er und trommelte nervös mit den Handflächen auf dem Lenkrad herum.
„Valentine?“ ,wiederholte Caleb. Keine Antwort.
Ich sah zu ihm herüber und stieß einen Schrei aus.
Aber deine Zeit ist begrenzt. 200 Opfer darfst du begehen. Aber bedenke, jedes mal wenn du ein Leben nimmst, wird auch dir eines abgezogen. Du wirst immer mehr untergehen und dein wahres ich wird sich zeigen! Hast du die Opferzahl von 200 überschritten, wirst du eine gute Seite verlieren und du wirst zu deinem wahren ich werden. Dann gibt es kein zurück mehr. Du wirst dich immer mehr verändern und nicht mehr wissen was gut und falsch ist. Denke an meine Worte, denn sonst bist du verloren.
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Valentine
Horror"Wer bist du?", fragte sie mit zitterndern Stimme. Er lächelte sanft. "Ich bin Valentine!" Mit diesen Worten durchfuhr ein stechender Schmerz ihrem Körper. Fassungslos sah sie auf seine Hand, die in ihr steckte. Sie röchelte und mit einem Ruck wich...