"Valentine!"
Er stapfte wütend den Steg entlang und machte keine anstalten sich um zu drehen. Ich rollte genervt die Augen und lief schneller.
"Hej du Idiot!" schrie ich und das wirkte. Er blieb stehen. Ich stand neben ihn. Die Sonne war gerade dabei unter zu gehen und tauchte den See in eine Mischung aus blau und orange. Die Atmosphäre war perfekt aber Valentine am Boden zerstört und durcheinander. Er schluchzte vor sich hin und starrte ins Wasser. Sein Körper war angespannt und er zitterte. Er setzte sich aber wieder plötzlich wieder in bewegung und steurte geradewegs auf das Wasser zu. Ich reallisierte was er tun wollte und hechtete ihm hinterher. Ich schnappte mir sein Handgelenk und zog ihn zurück. Ich legte meine Hände um Valentines Brust und zog ihn an mich heran. Erst wehrte er sich gegen meine Umarmung, doch dann schlang er seine Arme um mich und ließ sich darauf ein.
"Alles wird gut!" ,flüsterte ich und Valentine drückte mich noch mehr an sich. Jetzt war es so weit und zum ersten mal zeigte er seine Gefühle. Vor mir. Er schluchzte laut und ließ seinen Tränen freien lauf. Da ich einen Kopf kleiner als er bin, lag mein Kopf auf seiner Brust und ich konnte seinen Herzschlag hören und spüren wie sich seine Brust hob und senkte. Ich konnte spüren wie seine Tränen auf meine Haare tropften und ich strich mit meiner Hand an seinem Rücken hinunter. Er schluchzte wieder und es war ein komisches Gefühl einen Jungen wie Valentine weinen zu sehen. Wie ein Killer nur so ein Softy sein kann?
"Ich-Ich-Ich glaube das einfach nicht! Ich-ich-!" Ein neuer Schwall Tränen überkam ihn. Ich drückte ihn fester.
"Alles wird gut. Du schaffst das Valentine!"
Er schüttelte den Kopf. Ich löste mich etwas von ihm und sah zu ihm hoch.
"Du bist Valentine Morgenstern. Und du wirst dich jetzt nicht von einem Kind runterkriegen lassen! Hast du mich verstanden!"
"Aber es ist Sarahs Kind!" schluchzte er.
Seine Augen waren glanzlos und matt. Ich sah ihn an und lächelte.
"Wer braucht schon Sarah?"
Er lacht sanft und zog mich wieder in eine Umarmung.
"Danke!", flüsterte er gab mir einen Kuss auf meine Stirn. Bei seiner Berührung erschauderte ich aber genoss es ihm so nahe zu sein. Ich grinste in mich hinein und langsam lösten wir uns von einander. Er grinste mich teuflisch an, hob mich hoch und schmiss mich in das kalte Wasser des Sees. Schreiend tauchte ich wieder auf, doch Valentine war nirgends zu sehen.
"Du Arsch! Wo bist du?" ,rief ich aufgebracht und schwamm zum Steg. Plötzlich zog mich etwas unter Wasser.
Valentines Sicht
Rose Gesichtsausdruck war goldwert. Ich lachte und sprang ihr hinterher. Es tat gut jemanden wie sie zu haben, auch wenn ich weiß das sie Angst vor mir hat. Ich tauchte unter und zog sie an den Füßen zu mir nach unten. Sie schrie unter Wasser und kämpfte sich wieder nach oben. Beide schwammen wir schwer atmend im Wasser und als sie sich etwas beruhigt hatte sagte sie
"Du bist so ein Idiot! Echt! Da hilft man dir einmal und du...oder ist das deine bescheuerte Art sich zu bedanken?"
Ich lachte und ohne etwas zu erwidern schwammen wir zurück und kletterten wieder hinaus. Erst jetzt fiel mir ein, dass wir zum umziehen ins Haus müssen. Aber ich konnte Bella nicht sehen. Wiederum wollte ich vor Rose nicht als Feigling dastehen also ging ich mit ihr ins Haus.
"Zieh dich um und dann komm zum Auto, wir fahren!"
Sie nickte und verschwand in ihrem Zimmer. Auch ich ging in meines und gerade als ich mich umgezogen hatte kam Bella herein.
"Hasst du mich wirklich so sehr?"
Ich ignorierte sie und packte meine nassen Sachen in eine Tüte und legte diese sorgfälltig in meine Tasche.
"Nein!" ,sagte ich dann aber und quetschte mich an ihr vorbei.
"Ich habe gesehn wie du sie ansiehst. Ich würde erst nett zu ihr sein und dann sie küssen. Sie tut dir gut. Sonst hast du niemanden!" ,schrie sie mir hinerher und ich hoffte inständig, dass Rose das nicht gehört hatte. Sie saß aber schon im Auto und grinste mir entgegen. Rose hatte ein unbeschreiblich schönes Lachen. Ich grinste zurück und ließ mich in den Sitz fallen.
"On the way home!" ,sagte ich und startete den Motor. Ich musste ständig an die letzten Worte von Bella denken.
'Sie tut dir gut! Du hast sonst niemanden...'
Rose Sicht
Wir fuhren schon eine ganze weile als Valentine plötzlich anhielt. Fragend sah ich ihn an.
"Ich bin so müde!" er rieb sich die Augen und gähnte kurz.
"Wie kann ein nicht Mensch so wie du müde sein?" Ich musste grinsen.
"Naja weißt du nicht Menschen brauchen auch schlaf! Du siehst zu viel Fern!" Er lachte und startete wieder den Motor. Wir fuhren noch ein Stück und hielten dann vor einem Hotel an. Wir stiegen aus und betraten das kleine Haus. Drinnen war es leer, außer ein Tresen und dahinter stand eine Frau, die als sie Valentine sah, sich wie von einer Biene gestochen aufrichtete und ihr Dekolté richtete. Blöde Kuh! Aber was rege ich mich eigentlich auf? Es konnte mir ja egal sein! Wir gingen auf den Tresen zu und als wir dort waren lehnte sie sich so weit nach vorne, dass man einen tiefen Einblick in ihr inneres werfen konnte. "Was kann ich für euch tun?" Sie spielte mit einer ihrer blonden Haarsträhnen.
"Ein Zimmer für zwei!" ,sagte ich genervt und musste zusehen, wie sie Valentine immer noch hungrig ansah. Sie gab mir den Schlüssel und bevor wir die Treppen hinaufgingen packte sie Valentine an der Jacke und sagte verführerisch
"Falls ihr irgendetwas braucht, ich bin hier!"
Valentine grinste nur und folgte mir nach oben. Genervt stapfte ich die Stufen nach oben.
"He was den mit dir auf einmal los?" fragte er lachend.
"Die Schlampe da hat mich genervt! Wie kann man nur so billig sein?!"
"Sie war doch ganz nett!"
Ganz nett. Das ich nicht lache. Wieso rege ich mich auf? Ich schüttelte den Kopf und steckte den Schlüssel in das Schloss. Die Tür sprang auf und wir beteraten ein nett eingerichtets Zimmer. Wir ließen die Taschen auf den Boden fallen und ich machte das Licht an. Im Zimmer stand ein Ehebett. Beide starrten wir auf das Bett.
"Du hast aber schon für zwei Personen gebucht oder?" fragte er skeptisch und zog eine Augenbraue nach oben.
"Ja ich stand neben dir du musst dss gehört haben!"
Er seufzte und sprang auf das Bett das bedrohlich quietschte. Er verzog das Gesicht und ich gesellte mich zu ihm. Schon komisch mit Valentine in einem Bett zu schlafen. Er rückte auf seine Seite und ich auf meine und wir lagen strickt getrennt auf unseren Matrazen. Er machte das Licht aus, murmelte ein kurzes 'Gute Nacht' und drehte sich mit dem Rücken zu mir. Ich lag da und starrte in die dunkelheit. Erst jetzt bekam ich Angst. Was wenn Valentine mich tötet wie Miri? Ich versuchte nicht mehr daran zu denken und die guten Dinge in ihm zu sehen. Als mein Handy plötzlich vibrierte, nahm ich es aus meiner Tasche. Ich hatte 2 neue Nachrichten.
Die erste war von Alex.
'Wo verdammt nochmal bist du? Habe Mam angerufen und sie sagte du wärst nie bei ihr angekommen!!'
Die zweite war von einer unbekannten Nummer
'Siehst du, du hast Valentine im Griff. Er vertraut dir! Du tust ihm gut! Hör nicht auf das gute in den Menschen zu sehen Rose! Wenn du etwas brauchst, ich bin immer für dich da.
-Enzo
Ich lächelte und legte mich wieder ins Bett. Keinem hatte ich zurück geschrieben. Ich schloss meine Augen und schlief ein.
DU LIEST GERADE
Valentine
Horror"Wer bist du?", fragte sie mit zitterndern Stimme. Er lächelte sanft. "Ich bin Valentine!" Mit diesen Worten durchfuhr ein stechender Schmerz ihrem Körper. Fassungslos sah sie auf seine Hand, die in ihr steckte. Sie röchelte und mit einem Ruck wich...