33.

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Rose Sicht

Wir saßen im Auto und Valentine gab Gas. Die Reifen quietschten und durch den Druck wurde ich in den Sitz gerdrückt. Ich war noch verschlafen und hatte keinen Plan was das jetzt sollte. Wo fuhren wir hin?

"Wo fahren wir hin?" ,fragte ich langsam. Er schüttelte den Kopf und lächelte.

"Ich habe keine Ahnung, hauptsache weg! Sie haben uns!"

Ich musste mich verhört haben. Hatte er gerade echt 'uns' gesagt?

"Uns?" ,fragte ich ungläubig und sah ihn an. Sein Blick war geradeaus auf die dunkle Straße gerichtet. Er strich sich die Haare aus dem Gesicht und seufzte. Verdammt. Er sah so gut aus. Er biss sich auf die Unterlippe.

"Ja wir, Rose. Du steckst auch mit drinn! Sie wollen auch dich weil du auf meiner Seite bist!" ,sagte er und sah mich an. Seine grünen Augen sahen müde aus. Trotzdem waren sie wunderschön.

"Hat ja lange gedauert bist du das kapiert hast!" ,lachte ich und knuffte ihn auf die Schulter. Er musste grinsen.

"Bist du noch böse auf mich?"

Ich schüttelte den Kopf und grinste. Tief im Inneren war ich mehr als sauer. Ich war enttäuscht, traurig und auch wütend. Aber wir waren auf der Flucht und ich wollte nicht unnötigen Stress herbei rufen. Valentine hatte meine Gefühle verletzt so viel war klar und ich musste sie abstellen. Aber wie war das möglich? In seiner nähe war ich ich selbts und ich fühlte mich so geborgen. Wenn er mich ansah, wünschte ich mir immer das dieser Moment für immer bleiben würde und wenn er mich küsste dann.....

"Was hälst du davon?" riss er mich aus den Gedanken.

"Was?" ,fragte ich verwirrt und sah ihn an. Er lächelte.

"Wo bist du den mit deinen Gedanken? Ich habe gesagt das wir noch ein paar Tage mit dem Auto fahren und dann zu Fuß weiter. Wir müssen so weit weg, und so verwirrend gehen wie wir nur können. Wir müssen sparen und du musst mit dem Schlimmsten rechnen!"

Ich nickte. Das würde ja was werden! Angst kam in mir auf und, wie als hätte er meine Gedanken gelesen, legte er eine Hand auf meinen Oberschenkel und drückte leicht zu.

"Du brauchst keine Angst haben!" ,sagte er mit fester Stimme. Bei seiner Berührung erschauderte ich. Wieso konnte das nicht selbstverständlich sein? Ich wünschte mir so sehr er würde meine Gefühle erwidern. Aber auch ich musste mich distanzieren. Wenn er mich nocheinmal, aus welchem Grund auch immer, küssen wollte, musste ich mich widersetzten! Entschlossen sah ich aus dem Fenster. Ja, das würde ich tun! Wir fuhren weiter eine abgelegene Straße entlang. Stockdunkel war es draußen, nur das fahle Licht der Scheinwerfer gab Sicht auf die Straße.

"Wieso haben sie das getan?" ,brach ich das Schweigen.

"Wer hat was getan?"

"Die Brüderschaft. Wieso haben sie sich gegen sich verschworen?"

Er seufzte. Es musste schwer für ihn sein, aber ich wollte es wissen. Ich musste es wissen.

"Nachdem Sarah mich verlassen hatte, bin ich durchgedreht. Ich habe getötet, gequält und so weiter. Die Leute haben sich beschwehrt. Dann entschloss sich dein Bruder etwas gegen mich zu unternehmen. Er traf sich regelmäßig mit einigen Leuten, die gegen mich waren. Eines Tages haben sie beschlossen mich zu töten."

Ich starrte wieder hinaus. Es war schon schrecklich zu hören. Alleine die Vorstellung, das sich jemand gegen dich verschwört und dich töten will. Dessen Ziel es ist, deinen Tod zu wollen. Ich konnte so mit ihm fühlen.

"Sie sind keine Menschen oder?" ,fragte ich. Ein komisches Gefühl kam in mir hoch. Klar wusste ich das mein Bruder kein Mensch sein konnte aber wieso war ich dann einer?

"Nein. Sie sind Jäger. Sie haben das Ziel zu töten und solange das nicht geschehen ist, leben sie, außer du setzt ihnen ein Ende!"

"Wieso bin ich dann ein Mensch?" ,fragte ich. Er schüttelte den Kopf.

"Ich weiß es nicht!"

Dann war wieder dieses unangenehme Schweigen. Die Sonne war schon am Horizont zu sehen, als wir am Straßenrand anhielten.

"Wir sollten schlafen. Wenigstens ein paar Stunden."

Ich stimmte ihm zu. Aber wo sollten wir schlafen?

"Leg dich auf die Rückbank."

"Was ist mit dir Valentine?"

"Ich schlafe hier!"

"Nein! Du musst wieder fahren! Leg du dich nach hinten!"

Er schüttelte den Kopf und ich stöhnte genervt auf. Ich zog ihn am Kragen mit nach hinten. Er zog eine Augenbraue hoch.

"Wir schlafen gemeinsam hier. Dss geht schon.....irgendwie..."

Er sah mich fragend an. Ja, gut ich gebe zu die Idee war mehr als Sinnlos, aber er brauchte seinen Schlaf! Er legte sich auf den gepolsterten Autositz und breitete seine Arme aus. Skeptisch sah ich ihn an. Er wollte doch jetzt nicht ernsthaft das ich...? Er sah mich auffordernt an.

"Ich werde hier nicht gerade munter wenn du so lange wartest! Stell dich nicht so an und komm her!" ,eine Spur strenge schwang in seiner Stimme mit. Ich zögerte etwas und legte mich auf ihn drauf. Er schlang seine Arme um mich und schloss die Augen. Mein Kopf war auf seiner Brust platziert und ich konnte seinen Herzschlag hören. Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig und ich lauschte seinen Atemgeräuschen. Sein Körper strahlte eine besondere Wärme aus und wieder roch ich seinen atemberaubenden Duft. Ich schloss die Augen und mit einen lächeln im Gesicht schlief ich ein.

ValentineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt