Wir fuhren herum und Valentine fluchte. Ich konnte seinen Ärger förmlich spüren. War er eifersüchtig? Naja, Damon sah gut aus und so weiter aber ich kannte ihn kaum. Valentine hatte also keinen Grund eifersüchtig zu sein, aber sein Verhalten wies darauf hin. Wieder nahmen wir einen Schrei war und ich zog Valentine schnell hinter mir her. Hoffentlich war ihm nichts passiert! Wir liefen zurück und sahen Damon zitternd vor dem Stein stehe. Er atmete laut und keuchte.
„Was ist passiert?“ ,fragte ich besorgt und sah ihn an. Seine Augen bewegten sich in eine Richtung die auf seine Schulter deutete. Ich folgte seinen Blicken und sah in die acht Augen einer großen, schwarzen Spinne. Ich wich zurück und stieß gegen die Brust von Valentine. Seine Hände wanderten zu meiner Taille und er schob mich sanft zur Seite. Dann sah er auch das ekelhafte Tier. Skeptisch sah er von Damon zu mir und fing plötzlich lauthals zu Lachen an. Verdutzt sah ich ihn an. Was war daran jetzt bitte so komisch. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und fing wieder an zu lachen. Die Spinne, schien auf seine Stimme zu reagieren, denn diese fing auf Damon wild herum zu krabbeln an. Damon schrie wieder auf und sah schwer atmend auf seinen Bauch, wo es sich die Spinne gemütlich gemacht hatte.
„Ist das dein ernst? Eine Spinne? Deswegen machst du einen Aufstand und brüllst wie ein wahnsinniger in der Gegend herum?“, fragte Valentine mit einem breiten Grinsen. Man sah ihm an das er sich beherrschen musste nicht zu Lachen.
„Sie...sie...ha..aat auch geschrien!“ , verteidigte Damon sich und fing wieder an zu zittern als das Tier langsam eines seiner haarigen Beine ausstreckte und sich nach vorne tastete.
„Weil sie ein Mädchen ist! Und das ist Normal! Aber du bist ein Mann! Oder wohl eher eine Memme? Du bist lächerlich!“ ,spottete Valentine und sah Damon mit einem abstoßendem Blick an.
„Hört auf zu streiten! Und du,“ , ich deutete auf Valentine, „mach bitte dieses Tier da weg!“
Er seufzte und streckte seine Hand aus, direkt vor den Körper der Spinne.
„Komm her!“ ,flüsterte er und als wie die Spinne auf ihn hören würde, hob sie eines ihrer Beine und krabbelte langsam auf die Handfläche von Valentine, der grinste. Angewidert sah ich zu, wie er mit der Spinne auf der Hand zu mir kam. Ich quiekte und sprang zurück doch er ging mir nach. Ohne nach zu denken, ließ ich alles stehen und liegen und rannte weg. Valentine mit der Spinne rannte mir amüsiert hinterher. Ich hasste diese Viecher einfach! Sie waren so hässlich und haarig und einfach nur ekelhaft. Die Spinne auf Valentines Hand war pechschwarz, verdammt groß und unheimlich. Schnaufend blieb ich an einem großen Baum stehen und sah mich um. Valentine war nirgendwo zu sehen und ich sah mich suchend um. Wo war ich? War ich wirklich so weit gelaufen das Valentine wieder umgekehrt war? Ich stützte mich mit einer Hand beim Stamm des Baumes ab und wartete bis sich mein Atmen wieder beruhigt hatte. Ich wollte gerade wieder den Weg zurück suchen, als Valentine plötzlich hinter einem Gebüsch hervorsprang und mich mit einem Schrei zu Tode erschreckte. Ich fasste mir mit der Hand auf mein Herz und atmete tief ein und aus. Mein Herz schien einen Marathon zu laufen, den es war nicht zu überhören.
„Verdammt Valentine!“ , keuchte ich und funkelte ihn böse an. Er hatte wie immer sein grinsen aufgesetzt sodass man seine Grübchen sehen konnte. Er sah so unschuldig aus. So süß so perfekt. Ich sah in seine grünen Augen und versuchte sie zu deuten.
„Wo ist die Spinne?“ , fragte ich ohne meine Blicke von ihm zu lösen.
„Weg!“ ,hauchte er und legte seine Hand auf meine Wange. Ich lächelte.
„Danke!“ ,flüsterte ich.
„Für dich würde ich alles tun!“ ,sagte er ganz nach an meinem Ohr und ich spürte wie ich rot anlief. Er war so unbeschreiblich. Er griff nach meiner Hand und gemeinsam gingen wir wieder zurück.
„Sag mal, wie lange werden wir noch hier sein?“ ,brach ich die Stille. Wir waren jetzt wirklich schon lange im Wald gewesen und ich wollte hier endlich wieder raus. Er seufzte kurz ´, sagte aber dann
„In der nähe, ist ein Haus. Da gehen wir hin!“
„Von dem Bekannten?“
„Ja!“ ,er sah zu Boden.
„Komischer Bekannter. Lebt ganz alleine mitten im Wald!“
„Ja, er ist eigen!“ ,sagte er tonlos und starrte wie hypnotisiert auf den Boden. Was war nur mit ihm los? Wir waren wieder zurück am Stein, wo Damon brav und zu Valentines Unglück auf uns gewartet hatte. Valentine stöhnte genervt auf und zog mich am Stein vorbei mit sich. Damon rannte uns nach und gesellte sich ohne etwas zu sagen zu uns. Valentine ignorierte ihn eiskalt.
Aber ich redete viel mit Damon. Er war richtig nett. Ein richtiger Gentleman mit dem man viel lachen konnte. Also das genaue Gegenteil von Valentine. Er war der kalte, lustlose und furchteinflößende Valentine. Der, der Menschen aus Lust und Laune tötete. Der Badboy. Aber genau das war es ja, was mich so anzog. Seine kalte Art ließ ihn nur noch interessanter wirken und seine Bosheit war anziehend. Sein Aussehen war mehr als gut und er war einfach heiß. Damon dagegen sah aus wie der typische American Dream Boy. Eisblaue Augen, braunes Haar, der typische Surfer. Er war lieb, einfühlsam, klug und einfach ein Engel. Ich wusste irgendwo, tief in seinem Inneren, war auch Valentine ein liebevoller Kerl. Man musste seine harten Kern nur knacken. Ich mochte ihn echt gerne, auch wenn ich wegen ihm jetzt hier war, aber es war ja auch schließlich meine Entscheidung gewesen. Ich wollte mir ihm mit und ich wollte ihn nicht verlassen. Verlassen, wie das klang. Als würden wir zusammen sein was wir, nach meinen Vermutungen nicht waren. Oder doch? Ich hatte keine Ahnung. Ganz in Gedanken versunken, lauschte ich Damon, der mir gerade die Geschichte erzählte wo er und seine Freunde heimlich in ein Kino eingebrochen waren. Während ich ihm geduldig zuhörte und ihn immer wieder ein Lächeln schenkte, sah ich immer wieder zu Valentine der ein paar Schritte vor uns ging und geradeaus starrte. Seine Hände waren in den Hosentaschen vergraben und er ging in gebückter Haltung. Er sah so perfekt aus, selbst von hinten. Innerlich hatte ich das Verlangen zu ihm zu gehen und mit ihm zu reden. Seinen Geschichten lauschen und ihn anzulächeln. Seufzend sah ich wieder zu Damon der Lachte und ich wollte nicht unhöflich sein also begann auch ich zu Lachen. Doch plötzlich stieß ich in etwas hinein. Valentine. Er stand einfach nur da und rührte sich nicht.
„Könntet ihr zwei Turteltäubchen bitte mal eure Klappe halten!“ ,zischte er. Turteltäubchen? Ein stechen machte sich in meiner Brust breit und ich warf einen Blick auf Damon, der meine Hand nahm. Und ich ließ es geschehen. Jetzt war es Still. Nur das Rauschen der Blätter im Wind und einige Geräusche von Tieren waren zu hören. Der kalte Wind blies um unsere Köpfe und lies meine Haare aufwirbeln. Die Kälte fraß sich durch meine Kleidung und eine Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper.
„Runter!“ ,schrie Valentine plötzlich und wir gehorchten. Über uns zischte etwas hinweg und ich sah dem Ding hinterher, wie es sich in eine Baum bohrte. Da es schon dunkel wurde, war es nicht zu erkennen was es war. Ich hielt den Atem an um etwas zu hören, doch es blieb still. Nein! Da war etwas. Es kam langsam auf mich zu. Ich keuchte und drückte mich mehr an Damon, der neben mir auf dem Boden kauerte. Er verstand das natürlich wieder falsch und zog mich zu sich hinunter, dass ich auch auf dem Boden lag. Eher gesagt auf ihn drauf. Ich wandte meinen Blick aber nicht ab und sah wie dieses etwas mir immer näher kam.
„Valentine!“ ,hauchte ich.
Er fuhr herum, sah zu mir und als er mich sah, auf Damon liegend verfinsterte sich sein Blick und er stand auf. Was machte er da?
„He du Idiot!“ ,brüllte er durch den Wald.
„Sei kein Feigling und kämpfe wie ein Mann!“
Geschockt sah ich ihn an. Er würdigte mich aber keines Blickes und drehte sich langsam im Kreis.
„Jetzt komm schon!“ ,brüllte er wieder und ging einen Schritt von uns weg. Das Ding neben mir erhob sich und sprang direkt auf Valentine, der mit aufgerissenen Augen zu mir starrte und dann von dem Ding zu Boden gerissen wurde.
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Valentine
رعب"Wer bist du?", fragte sie mit zitterndern Stimme. Er lächelte sanft. "Ich bin Valentine!" Mit diesen Worten durchfuhr ein stechender Schmerz ihrem Körper. Fassungslos sah sie auf seine Hand, die in ihr steckte. Sie röchelte und mit einem Ruck wich...