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Ich sah auf seinen Körper hinab. Seine Augen waren aufgerissen und sein Mund zu einem Schrei geöffnet, doch kein Ton kam über seine Lippen. Seine Hände lagen am Körper und seine Füßen waren angewinkelt, da er einfach zusammengesunken war. Meine Unterlippe zitterte und ich wollte weinen, aber es gelang mir nicht. Ich konnte nicht. Ich wusste nicht, was mit mir los war, aber in diesem Moment, wo ich Valentine am Boden sah kochte in mir die Wut. Seine Kopf sah in meine Richtung und seine Augen hatten all ihren Glanz verloren. Sie sahen nur noch mehr wie matte, grüne Kugeln aus, die ein Kind dreckig gemacht und danach achtlos weggeschmissen hatte. Meine Brust hob und senkte sich gleichmäßig, aber ich zitterte am ganzen Körper. Ein stechen in meiner Brust, gab mir das Zeichen, dass ich noch am Leben war. Aber ich sah nichts. Ich sah nur Valentines Körper vor mir liegen, ansonsten war alles verschwommen. Jemanden zu verlieren habe ich mir nie so friedlich vorgestellt. Ich dachte immer, man wird depressiv oder hysterisch aber es war ganz anders. Es fühlte sich nach nichts an. Nacht gar nichts. Vor knapp 10 15 Minuten, hatte ich mit Valentine geschlafen, ihm vertraut und nur das Gute gesehen und jetzt? Jetzt war es weg. Vorbei!

Ich wimmerte etwas und spürte wie jemand seine Hand auf meine Schulter legte. Ich musste mich nicht umdrehen, ich wusste wer es war und ich wollte jetzt nicht mit ihm reden. Mit niemanden. Ich ließ mich einfach von der Hand führen und wurde auf den Sitz eines Autos gedrückt. Ich ließ es zu, ohne mich zu wehren. Ich hatte keine Kraft mehr mich zu wehren. Das Auto setzte sich in Bewegung und ich starrte nach vorne. Gefühlslos.

„Hat er dich verletzt, Schwesterherz?“

Mein Bruder legte seine Hand auf mein Knie und sah mich besorgt an. Ich lachte auf. Verdutzt sah er mich an. Auch der Fahrer und Sarah auf dem Beifahrersitz verzogen das Gesicht.

„Nein, Bruderherz. Er nicht!“ ,sagte ich laut und betone das Bruderherz mit einer spöttischen Note.

„Du willst mir jetzt nicht sagen das du ihn magst?“ ,seine Stimme wurde harsch.

Ich schüttelte den Kopf und sah aus dem Fenster.

Wir hielten nach einiger Zeit vor einem alten Haus, wo drei Männer standen, die wohl schon auf uns gewartet hatten. Ich wurde unsanft aus dem Auto gezerrt und sah im ganzen Trubel wie Valentines Körper in das Haus getragen wurde. Ich sehnte mich nach ihm. Tränen schossen nun über meine Wangen und ich wollte einfach nur weg.

„Was sollen wir mit ihm machen?“ ,rief einer der Männer der Valentine trug Alex zu.

„Bringt ihn in den Käfig damit der Mistkerl aufwacht.!“ ,schnaubte er und er Mann nickte. Damit er aufwacht? Mein Herz machte einen Sprung und ich fing wieder an zu weinen. Er war nicht tot? Er lebte?

„Er lebt?“ ,fragte ich Alex der mich angewidert ansah.

„Du freust dich darüber? Nein, ist er nicht. Dieser Tod wäre zu leicht für ihn. Wir werden ihn töten, aber mit Stil!“

geschockt sah ich ihn an.

„Nein!“ ,schrie ich so laut ich konnte. Jetzt war die ganze Aufmerksamkeit bei mir. Alle sahen mich mit großen Augen an und ich konnte Caleb erkennen, der mich schuldig ansah.

„Ihr werdet ihn nicht töten!“ ,sagte ich laut und sah zu meinem Bruder der mich fragend ansah.

„Du hast mich ja gefragt ob ich ihn mag..“ ,fuhr ich fort und Alex warf mir tötende Blicke zu.

„Ich habe dir nicht geantwortet!“ ,stellte ich fest und er lächelte sanft.

„Was mich daraus schließen lässt das du nicht ganz freiwillig mit ihm mitgegangen bist auch wenn du so tust!“

„Ich habe dir nicht geantwortet, weil ich ihn nicht mag!“

Erleichterung war auf seinem Gesicht zu erkennen.

ValentineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt