Rose Sicht
Leise steckte ich den Schlüssel in das Schloss und drehte um. Das erste mal seit fast zwei Wochen betrat ich wieder mein Haus. Was würde mich dort erwarten? Ich ging leise in das Wohnzimmer hinein als auch schon Alex zu mir stürmte. Er nahm mich in den Arm und erdrückte mich fast.
„Ich bin so froh das es dir gut geht!", flüsterte er in mein Ohr.
Ich nickte und löste mich aus seiner Umarmung. Jetzt kam auch Marry, oder Sarah, und nahm mich in den Arm. Sie löste sich aber schneller von mir und lächelte beruhigt.
„Ich bin dann um fünf wieder weg!" ,sagte ich kühl und stieg die Stufen zu meinem Zimmer hinauf. Die Beiden folgten mir aber. Ich kramte in meinem Schrank herum um die restlichen Sachen zu holen. Klar, ich wollte zu Hause bleiben aber hatte ich eine Wahl? Ich wollte mir gar nicht ausmalen was Valentine getan hätte wenn ich nicht mit ihm mitgegangen wäre. Also hatte ich ja keine andere Wahl. Bei meinem Bruder wollte ich aber auch nicht bleiben. Er hatte mich mein Leben lang angelogen und Valentines Leben zerstört. Alex lehnte an der Tür und Sarah stellte sich in seine Arme.
„Was ist um fünf?", fragte er mit einem strengen Unterton.
Genervt verdrehte ich die Augen.
„Ich werde abgeholt."
„Von wem?"
„Von Freunden!"
„Welche Freunde?"
„Geht dich nichts an!" ,fauchte ich und schob mich an den beiden vorbei.
Ein Zimmer neben meines, das Gästezimmer, wurde geöffnet und ein Mädchen streckte den Kopf heraus. Sie hatte rötliche Haare und sah schon etwas Älter aus.
„Was ist den hier los?" ,fragte sie freundlich und lächelte.
„Pubertierende Teenager!" , sagte Alex und alle drei begannen zu lachen. Wie witzig!
„Du kennst dich da ja aus!", fügte mein Bruder noch hinzu und grinste die Frau an. Sie grinste zurück und nickte.
Alle drei folgten mir wie Schoßhunde nach unten und als ich gerade meine Tasche auf den Boden fallen ließ und mich auf den Küchentisch setzte, klingelte es an der Tür. Alex öffnete und kam mit bleichen Gesicht zurück. Erschrocken sah er zu Sarah und der Frau und seine Hände zitterten. Fragend sah ich ihn an, doch er würdigte mich keines Blickes. In seinem Gesicht stand die Angst. Auch die Frau und Sarah tauschten merkwürdige Blicke aus. Die Tür wurde von jemandem zugeschlagen und dann sahen wir alle was Alex so aus der Fassung brachte. Valentine schritt durch die Tür zu uns ins Wohnzimmer. Als er die Gesellschaft sah, lächelte er und ging an Alex vorbei. Totenstille herrschte. Niemand wagte sich zu bewegen. Er klopfte Alex auf die Schulter und ging nun auch an mir vorbei. Der Geruch von Alkohol stieg mir in die Nase. Valentine ließ sich auf die Couch fallen und seufzte dabei tief. Dann grinste er wieder uns sagte fröhlich.
„Alex, Sarah und meine Schwester Addison! Aller vereint. Wie schön!" , er lächelte sie an und wandte sich dann zu mir. „Bist du fertig?"
Ich nickte langsam und deutete auf meine Tasche. Er lächelte mich an und kam auf mich zu. Dann legte er einen Arm um meine Taille und hob meine Tasche auf.
„Du sagtest Freunde holen dich ab! Wieso hast du gelogen?" ,sagte Alex schroff. Valentine neben mir grinste nur.
„Was glaubst du Alex? Du hast sie belogen. Die ganze Zeit. Du hast ihr nicht mal gesagt wer deine Mary wirklich ist. Und mir hast du auch so einiges verschwiegen!" ,antwortete Valentine statt mir.
„Ich habe nicht dich gefragt!" , zischte Alex und kniff die Augen zusammen.
„Das reicht jetzt!" ,mischte Sarah sich ein.
„Das sagt die Schlampe Nr.1 ! Du hast hier gar nichts zu melden! Wegen dir habe ich keinen Bourbon mehr! Du hast mich zerstört und kleine Luder haben Sprechverbot! ,lachte Valentine böse. Sarah sah ihn fassungslos an und kam einen Schritt näher auf ihn zu. Valentine ließ seine Hand von mir ab und stellte sich fordernd vor Sarah.
„Das sagt der Typ mit den größten Problemen! Du hast sie ja nicht mehr alle! Du weißt genau was passiert wäre wenn ich geblieben wäre!" ,schrie sie.
„Ich hätte dich niemals getötet! So viel Verstand habe ich noch!" ,gab Valentine sarkastisch zurück.
"Ach ja? Du hättest ohne meine Forschung jeden getötet!" ,mischte sich jetzt auch Alex ein.
Valentine sah ihn fassungslos an.
"Deine Forschungen? Das ich nicht lache!"
"Hört auf jetzt!", schrie Addison dazwischen und stellte sich vor Valentine und Alex. Valentine lachte sarkastisch und schlug sie mit einer satten Ohrfeige zur Seite. Sie taumelte zurück und keuchte. Erstarrt hielt sie eine Hand auf die Stelle, wo er sie getroffen hatte. Ein roter Handabdruck war auf ihrer Wange zu sehen.
"Hör auf deine Schwester zu schlagen!" ,sagte mein Bruder und ballte seine Finger zu Fäusten.
"Ich kann dich auch an ihrer Stelle schlagen wenn du willst!" ,zischte Valentine bedrohlich. Jetzt reichte es mir. Ich schnappte Valentines Hand und zog ihn nach draußen zum Auto. Er setzte sich hinters Lenkrad ohne etwas zu erwidern und ich lief rein um meine Tasche zu holen. Alle drei starrten mich an und ich schüttelte nur den Kopf.
"Wo gehst du hin?" ,fragte mein Bruder sanft.
"Ich fahre zu Valentine!"
"Bleib zu Hause!" ,sagte Sarah und legte eine Hand auf meine Schulter.
"Das ist nicht mein zu Hause!"
Dann verschwand ich. Ich ließ mich neben Valentine auf den Sitz fallen und seufzte. Er starrte angespannt nach vorne und krallte seine Finger in das Leder des Lenkrads. Dann schloss er die Augen, atmete aus und flüsterte
"Danke!"
Ich nickte nur und sah aus dem Fenster. Ich war sauer.
„Hör zu es tut mit Leid! Ich wollte nicht rein aber ich.....ich war so wütend das ich fast..ich wäre ihm fast an die Gurgel gegangen! Es tut mir Leid. Ehrlich!", sagte Valentine und eine Spur Verzweiflung war in seine Stimme zu hören.
„Schon gut." ,sagte ich nur und spürte wie er mit der Hand meinen Rücken hinunter fuhr. Ich erschauderte und es begann zu kribbeln. Nach diesem Tag hatte ich wieder die dunkle Seite von Valentine Morgenstern zu Gesicht bekommen. Ich hatte etwas gesehen und gehört das mich zu tiefst erschütterte. In meinen Hintergedanken kam wieder dieser Schlimme Gedanke auf. Valentine ist ein Killer. Und dieser Hintergedanke stellte sich, auch wenn ich es nicht sehen wollte, immer wieder als Wahr heraus.
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Valentine
Horror"Wer bist du?", fragte sie mit zitterndern Stimme. Er lächelte sanft. "Ich bin Valentine!" Mit diesen Worten durchfuhr ein stechender Schmerz ihrem Körper. Fassungslos sah sie auf seine Hand, die in ihr steckte. Sie röchelte und mit einem Ruck wich...