Prustend tauchte ich wieder auf. Dieser Idiot! Ich war pitschnass, hatte nichts zum Umziehen und war genervt hoch 10.
„Wo bist du Morgenstern!“ ,schrie ich und sah ihn lässig an einem Baum lehnen. Auch er war nass, doch er war wohl gleich wieder raus gegangen. Ich schwamm wieder ans Ufer und funkelte ihn böse an. Er lachte amüsiert und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
„Ich bin ganz nass du Idiot!“ ,schrie ich und deutete auf mich hinab. Er musterte mich von oben bis unten und grinste.
„Ja und? Ich auch!“ ,sagte er.
„Du bist so..so ein...ach vergiss es!“ ,genervt drehte ich mich weg. Ich hörte ihn hinter mit kichern und sah zu, wie er begann sein T-shirt und seine Jeans auszuziehen und sie in das Gras zu legen. Mit gerunzelter Stirn sah ich ihn an.
„Was genau tust du da?“ ,fragte ich skeptisch.
„Mich sonnen du Idiot!“ ,erwiderte er frech und würdigte mich keines Blickes. Er hatte mich jetzt nicht wirklich Idiot genannt? Fassungslos baute ich mich vor ihm auf.
„Sag mal was fällt die eigentlich ein?“ ,fing ich an, doch er unterbrach mich.
„Du kannst dich gerne zu mir setzen, aber bitte tu mir den Gefallen und halte deine Klappe!“ ,sagte er ruhig. Mein Kinn klappte nach unten und ich war noch fassungsloser als vorher. Was war mit diesem Typen nur los? Ich schüttelte meinen Kopf und ging weg. Was bildete er sich nur ein. Hatte er eine Störung oder so? Ich ging zu Caleb, der unter einem Baum im Schatten saß und mich kichernd ansah.
„Was?“ ,fuhr ich ihn an und er grinste breit.
„Nervt er dich was?“
„Er hat zu mir gesagt ich sollte meine Klappe halten und ich bin ein Idiot!“ ,beschwerte ich mich bei ihm und sein Blick wurde plötzlich finster.
„Was hat er?“
„Ja. Unglaublich oder? Irgendetwas ist mit ihm. Sonst ist er ja auch nicht so...respektlos!“
„Nein...er wird einfach nur müde sein!“ ,stammelte Caleb und sah wieder auf den Boden. Was war jetzt mit ihm los? Ich stöhnte genervt auf und beschloss wieder in die Sonne zu gehen. Ich legte mich auf das Gras und schloss meine Augen. Doch meine Ruhe wurde gestört. Ich blinzelte und s erblickte Valentine der sich neben mir nieder ließ.
Ich ignorierte ihn und schloss wieder meine Augen.
„Oh noch immer böse!“ ,hauchte er in mein Ohr und ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm.
„Sei jetzt bitte nicht kindisch!“ ,sagte er laut und ich setzte mich auf.
„Kannst du für fünf Minuten mal deine Klappe halten!“ ,fuhr ich ihn an. Wie er mir so ich ihm.
„Bring mich zum schweigen!“ ,sagte er herausfordert und kam meinem Gesicht etwas näher.
„Was?“ ,ungläubig sah ich ihn an. Valentine hätte so etwas nie gesagt. Da war ich mir zu 100 Prozent sicher. Aber er saß doch genau vor mir! Er musste es sein.
„Du hast mich schon verstanden!“ ,flüsterte er und grinste breit. Das konnte doch nicht sein ernst sein. Nie hatte er so mit mir geredet.
„Worauf wartest du noch?“ ,fragte er. Aus irgendeinem Grund gefiel es mir. Ich wusste nicht wieso, aber seine Worte bewirkten etwas auf mich. Und bevor ich wusste was ich tat, legte ich meine Lippen auf seine. Meine Gedanken spielten verrückt und ich hatte keine Ahnung was ich hier eigentlich machte. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und kletterte auf seinen Schoß. Schon komisch. Sonst machte ich das nie. Aber er brachte mich dazu. Seine Zunge bat um Einlass dem ich ihr gewährte. Seine Hände fuhren meinen Körper auf und ab und ich konnte nur noch schwer atmen. Plötzlich löste er sich etwas von mir. Seine Augen wurden rot und ich sah ihn erschrocken an. Doch bevor ich etwas sagen konnte küsste er mich am Hals entlang und ich vergaß alles. Ich konnte ihn später auch noch nach seinen Augen fragen. Ich atmete schwer und unregelmäßig und wusste nicht was als nächstes geschehen würde. Aber Valentine wusste es. Er küsste mich wieder auf dem Mund und ich ließ mich darauf ein. Aber er beließ es nicht dabei, sondern er ließ mich langsam nach hinten fallen, sodass er fast auf mir lag. Die Kette um seinen Hals baumelte herum und ich zog ihn damit wieder zu mir hinunter. Nach ein paar Minuten hin und her löste er sich ruckartig, sprang auf und rannte in den Wald hinein.
Valentines Sicht
Als ihre Lippen meine trafen, musste ich mir ein Grinsen verkneifen. Sie hatte es wirklich getan! Von da an war ich nicht mehr zu halten. Sie machte mich einfach verrückt! Hinter ihrer braven Hülle, versteckte sich ein böses Mädchen. Das wusste ich. Denn jeder Mensch hat eine dunkle Seite. Auch die perfekte Rose! Ich wusste auch, das ihr meine andere Seite, nie das geben könnte was ich ihr geben kann. Ich gebe ihr die Leidenschaft die sie verlangt und das Gefühl perfekt zu sein. Der andere Valentine gibt ihr das Gefühl geliebt, verstanden, akzeptiert und trotz aller Streitereien, Fehler und Pannen etwas besonderes zu sein. Aber ich scheiß auf solche Gefühle! Das was zählt ist der Spaß! Aber all diese Dinge braucht ein Mensch. Aber leider kann weder ich noch Valentine ihr alles geben! Ich schob den Armseeligen Typen der genauso aussah wie ich zur Seite und konzentrierte mich wieder auf Rose, die leicht an meinen Haaren zog. Sie wusste was sie wollte, traute sich aber nicht diese Dinge auszusprechen. Als ich sie näher zu mir ziehen wollte, verspürte ich ein brennen in mir. Als würden Flammen von meinen Zehenspitzen bis zu meinem Gehirn langsam nach oben züngeln und mich von innen auffressen. Ich keuchte, erhob mich und lief ohne zu denken in den Wald hinein. Einfach gerade aus, nur das das brennen endlich ein Ende nimmt. Die Luft ging mir aus und ich lehnte mich an einen Baumstamm. Ich verzog das Gesicht vor Schmerz und sank zu Boden. Die Flamme hatte meinen Brustkorb erreicht und ich rang nach Luft. Der Schmerz war so unerträglich und ich wusste was nun kommen würde. Ich würde verschwinden. Für den Rest des Tages musste ich in der Hintersten Ecke dieses Körpers warten bis meine Zeit wieder gekommen war. Aber jetzt war der andere Valentine wieder dran und musste das Gefühlschaos von Rose, das ich ihr eben zugefügt hatte ausbaden! Mit einem Lächeln auf dem Gesicht, ließ ich mich nach hinten drängen.
Ich konnte wieder fühlen und seufzte erleichtert. Es war schlimm gewesen. Wo ich auch war, es war stockdunkel und ich hatte keinerlei Orientierungssinn. Ich wusste ja nicht mal ob ich tot war oder noch lebte. Ja, ich konnte sogar nichts mehr fühlen. Weder Wärme, noch Kälte. Nichts. Ich wusste nur das meine andere Hälfte nun in meinem Körper war. Aber wo war ich jetzt. Wir waren doch in das Auto gestiegen und jetzt saß ich mitten im Wald. Nein....jetzt ging mir ein Licht auf. Er hatte Kontrolle über meinen Körper für eine gewisse Zeit, ohne das ich das weiß! Verdammt. Er konnte machen was er wollte, sich Benehmen wie er wollte, alles, ja alles lag in seiner Hand. Ich schluckte schwer. Rose! Ich fing an zu rennen, einfach durch den Wald ohne zu wissen, wohin ich gehen sollte.
„Rose!“ ,schrie ich und lief weiter. Ich kam zu einem kleinen See und zu einer Lichtung. Ich blieb stehen und sah mich um. Da saß Rose im Gras, nein, sie lag im Gras und fuhr sich mit ihren Fingern über ihre Lippen. Erleichtert atmete ich aus. Sie lebte und das war ein gutes Zeichen. Was mich beunruhigte war, das ich nicht wusste was Valentine getan hatte. Vielleicht hatte er Mist gebaut oder ihr irgendetwas erzählt. Ich erschauderte bei diesem Gedanken und versuchte die Gedanken zu ignorieren. Ich sammelte mich zusammen und ging auf sie zu. Als sie mich sah, setzte sie sich auf und sah mich mit großen Augen an.
„Was war los? Hab ich..hab ich was falsches gemacht. Wenn dir etwas nicht gefallen hat dann sag es doch bitte und lauf nicht weg!“ ,flehend sah sie mich an.
Hä? ich kam nicht mehr mit. Was hatte er mit ihr gemacht? Was sollte mir nicht gefallen haben? Hatte er sich mit ihr gestritten? So sehr ich auch wollte ich konnte sie nicht Fragen. Sie würde merken das etwas Faul war und alles wissen wollen. Und ich wäre gezwungen es ihr zu sagen.
„Nein, ich..es ist alles gut. Ich..mir war plötzlich so übel!“ ,stammelte ich und hoffte inständig das das was ich da sagte auch nur irgendwie Sinn ergab.
„Geht es dir jetzt besser?“ ,fragte sie besorgt und ich nickte erleichtert. Sie hatte es geschluckt. Sie grinste und ich setzte mich neben sie.
„Seit wann bist du so?“ ,fragte sie mit einem grinsen. Fragend sah ich sie an.
„Wie sollte ich denn sein?“
Was genau hatte dieser Idiot getan?
„Ich meine ja nur! Es ist ungewohnt das du solche Sachen zu mir sagst!“ ,lachte sie und ich Stimmte nervös mit ein. Jetzt bloß nicht auffallen! Beide Lachten wir und ich überlegte krampfhaft was er wohl gemacht hatte. Fakt war, das ich nicht kontrollieren konnte, wann er die Oberhand hatte. Und ich wusste auch nicht wann ich wieder zurück kommen würde. Aber eines wusste ich zu 100 Prozent: Ich musste Rose vor seinem Einfluss schützen.
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Valentine
Horror"Wer bist du?", fragte sie mit zitterndern Stimme. Er lächelte sanft. "Ich bin Valentine!" Mit diesen Worten durchfuhr ein stechender Schmerz ihrem Körper. Fassungslos sah sie auf seine Hand, die in ihr steckte. Sie röchelte und mit einem Ruck wich...