34.

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Ein lautes Klirren ließ mich aufschrecken. Ich sah mich panisch um und sah einen dunkel gekleideten Typen der gerade die Heckscheibe eingeschlagen hatte. Ich schrie und sah Valentine der nach draußen gestürmt war. Der Typ schlug Valentine eine runter und er taumelte zurück. Ich schrie wieder auf. Der Typ wandte sich zu mir und deutete mit dem Finger auf mich. Mein Atem stockte.

"Rose!" ,hauchte der Mann. Aber weiter kam er nicht. Er sank zu Boden. Ich rannte aus dem Wagen und lief zu Valentine. Er blutete aus Nase und Mund und hatte über den Mann gebeugt. Er durchwühlte seine Taschen. Nach kurzer Zeit hielt er einen Zettel in der Hand. Darauf stand unser Nummernschild des Autos. Valentine fluchte vor sich hin, trat mit dem Fuß neben einem Baum und fuhr sich immer wieder mit der Hand durch seine Haare. Schon verrückt. Es war gerade mal Mittag und wir hatten einen getötet.

"Das ist gar nicht gut. Das ist.....verdammte scheiße nochmal!"

Nervös ging er auf und ab. Sein Körper war angespannt und er beugte sich wieder zu dem Typen hinunter, der sich aufeinmal wieder bewegte. Momet, ist der nicht Tot?

"Er lebt?" ,fragte ich überrascht. Valentine ignorierte meine Frage und widmete sich an den Typen.

"David Olsen. Das ich dich wieder sehe....wo sind die anderen?" ,seine Stimme war rau und tief. David lachte nur.

"Auf dem Weg! Sie werden dich töten, einschließlich deine kleine Freundin hier!"

Plötzlich war nur ein knacksen zu hören und Davids Kopf war ziehmlich weit zur Seite gedreht.

"Nein, er lebt nicht!" ,zischte er und wischte sich mit dem Handrücken das Blut aus dem Gesicht.

"Gut. Planänderung. Wir gehen zu Fuß durch den Wald bis zur nächsten Stadt!"

Durch den Wald? Er hatte sie nicht mehr alle. Aber anscheinend schien er es richtig ernst zu meinen, denn er nahm den Rucksack aus dem Auto, schnappte mich an der Hand und zog mich mit sich mit. David ließen wir liegen.

Nach gefüllten 5 Stunden Fußmarsch war ich erschöpft, doch Valentine dachte nicht mal daran eine Pause zu machen. Er zog mich nur hinter sich her.

"Valentine ich kann nicht mehr!". jammerte ich. Genervt blieb er stehen.

"Hör zu. Wir müssen hier raus. Der Späher ist zwar Tot aber sie werden nicht aufhören! Es geht erst richtig los! Wir machen bald eine Pause!"

Dann nahm er mich wieder an der Hand. Widerwillig ließ ich mich mitziehen. Nach zwei weiteren Stunden hielten wir an. Valentine ließ die Tasche fallen und breitete einen Pulli von ihm am Boden aus. Er setzte sich darauf und ich setzte mich gegenüber von ihm. Ich wollte nicht riskieren, das er mich noch einmal küsst und ich ihn nicht daran hindere. Das er mich wieder benutzt. Ich lehnte meinen Kopf gegen die von Moos überwachsene Rinde und schloss die Augen. Eine klare Luft war in desem Wald und es roch nach Frühling. Nach frischem Gras und Blumen. Der leichte Wind bewegte die Äste und diese gaben ein lieses knarrendes Geräusch von sich. Es war wunderschön. Nur der Grund warum wir hier waren, war alles andere als schön. Wir wurden verfolgt. Jemand wollte uns töten, und einer dieser Leute war mein eigener Bruder. Wenn ich daran dachte, stiegen mir die Tränen in die Augen. Nur weil ich mich für die Liebe entschieden hatte, trachtete er mir nach dem Leben. Aber da wusste ich ja noch nicht, das Valentine nichts von mir wollte. Auch das ließ meine Augen nass werden. Ein plötzlicher Winstoß ließ mich erschaudern und die Kälte, die jetzt auf dem Boden lag war unerträglich. Es war nun stockdunkel geworden und ich konnte nichts mehr sehen. Ihn nicht mehr sehen. Ich konnte nur sein regelmäßiges Atmen hören. Würde er mich verlassen wenn ich jetzt einschlief? Nein, so gemein wäre er nicht. Oder?

Ich zog meine Knie an mich heran und starrte weiter in die Dunkelheit. Ich fror obwohl ich eine Leggin, darüber eine Joggingshose, ein Shirt und darüber einen von Valentines Hoodies trug. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Knien. Ich hatte Angst. Der Mann den Valentine heute getötet hatte er......Moment Valentine hatte ihn getötet! Erst jetzt fing ich an zu realisieren. Naja, der Mann wollte auch uns töten, also war das nur fair. Glaube ich. Der Gedanke, das jederzeit jemand aus dem Gebüsch springen konnte, machte mich wahnsinnig. Ich lauschte weiter in die Nacht. Plötzlich hörte ich ein knacksen. Mein Puls setzte für einen Moment aus und ich lief zu Valentine. Das heißt, ich glaubte das ich zu ihm lief, weil ich keine Ahnung hatte wo vorne und hinten war. Ich stand nun mitten im dunklen Wald. Hilflos. Allein.

"Valentine?" ,flüsterte ich ängstlich. Wieder ein knacken. Schritte! Da waren Schritte. Ich flehte innerlich nach Valentine und die Angst kroch jede Sekunde. Plötzlich packte mich jemand von hinten und erstickte meinen Schrei mit seiner Hand, die er auf meinen Mund presste.

ValentineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt