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Die Tür wurde aufgerissen und Valentine stolperte herein. Ich sah von meinem Buch auf und legte es wieder auf den Tisch. Zögernd ging ich auf ihn zu und er grinste als er mich sah. Er schlang seine Arme um mich und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Schnell drückte ich ihn weg und sah ihn angewidert an.

„Wo verdammt nochmal warst du? Du stinkst total nach Rauch!“

Er verdrehte die Augen und sah mich angepisst an.

„Ich war bei einem Freund.“ , murmelte er und ich schüttelte den Kopf. Was für ein Freund war das denn? Ein Drogendealer?

Ich seufzte und ließ mich auf die Couch fallen. Woher kannte Valentine diesen Typ eigentlich?

Nach ein paar Minuten kam er die Treppen hinunter. Frisch geduscht und er hatte etwas anderes an. Zum Glück. Trotzdem stank es immer noch etwas nach Rauch was mir tierisch auf die nerven ging.

Plötzlich fiel mir Sarahs auftritt heute wieder ein. Ich schluckte schwer und sah Valentine an. Er kam auf mich zu und legte seinen Arm um meine Schultern.

„Was ist los?“ ,fragte er und meine Unterlippe fing an zu zittern.

„Alex...er..Alex ist tot!“ ,stammelte ich und konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten. Geschockt sah er mich an und schlang seinen zweiten Arm um mich. Ich heulte in seine Schulter und obwohl ich mich freuen sollte, war ich über den Tod meines Bruders verdammt traurig. Schließlich hatte ich mit ihm mein ganzes Leben verbracht.

„Sarah war in diesem Kaffee. Sie...sie sagte das wir das bereuen würden und das...das sie Rache nehmen wird.“ ,fuhr ich fort und wischte mir eine Träne aus dem Augenwinkel.

„Um Sarah kümmere ich mich. Aber du kannst froh sein. Es ist nun alles vorbei. Wir...wir können für immer hier bleiben. Gemeinsam. Wir könnten....wir könnten uns hier ein Leben aufbauen und..“ ,sprudelte es aus ihm heraus. Ich musste kichern.

„Warte... welchen Valentine habe ich jetzt nochmal vor mir?“ ,lachte ich und er stimmte verlegen mit ein. Doch auf einmal war er wieder ganz der Alte. Sein Lachen verstummte und er wurde wieder ernst. Eines der Dinge, die ich nicht an ihm mag.

„Vergiss Sarah jetzt erst mal. Ich kümmere mich darum!“ ,sagte er und ich nickte stumm. Was er wohl vorhatte?

„Mal abgesehen von den schlimmen Dingen!“ ,setzte ich an, „ ich habe morgen Früh ein Vorstellungsgespräch. Ich habe mich als Sekretärin beworben und es sieht nicht schlecht für mich aus!“

Seine Mundwinkel wanderten nach oben und er drückte einen leichten Kuss auf meine Lippen.

„Das ist toll!“ ,sagte er und ich nickte zustimmend. Wer weiß, vielleicht würde ja alles gut werden.

Ich saß wieder in dem Kaffee und wartete auf Ms. Maren. Nervös nippte ich an meiner Tasse. Hoffentlich wird alles gut! Ich sah mir nochmals meine Unterlagen an. Als ich hörte wie die Tür aufging blickte ich gespannt dort hin, doch es war nicht Ms. Maren. Es war der gutaussehende Typ von gestern. Er schien mich nicht bemerkt zu haben und das war auch gut so. Er trug eine schwarze Jeans, ein weißes Shirt und darüber eine schwarze Lederjacke. Er stand vor dem Tresen und wartete auf seine Bestellung. Seine Haare hatte er zur Seite und seine Füße steckten in schwarzen Vans. War er reich oder so? Als er seine Tasse bekommen hatte, setzte er sich auf den Tisch hinter mir. Mein Herz fing an laut zu pochen als er an mir vorbei ging, doch er bemerkte mich nicht. Er war ganz in vertieft und starrte wie gebannt auf einige Zettel in seiner Hand. Ich versuchte nicht zu auffällig zu sein. In der Fensterscheibe spiegelte er sich und so konnte ich ihn beobachten. Aber wieso beobachtete ich ihn? Ich hatte einen Freund und zugegeben, er sah toll aus aber Valentine würde er niemals übertrumpfen. Trotzdem konnte ich meinen Blick nicht von der Fensterscheibe abwenden. Ich nahm wieder das Geräusch von der Tür wahr und sah auf. Doch es war wieder nicht Ms. Maren, sondern ein Typ mit blonden Haaren und eisblauen Augen. „Starr ihn nicht so an!“ meldete sich mein Gewissen und ich wandte meinen Blick ab. Wieso musste ich jeden anstarren? Der Typ ging an mir vorbei und blieb, wie ich in der Fensterscheibe sehen konnte, genau vor Lederjacken Typ stehen. Dieser stand auf, umarmte ihn herzlich und Blondie sich auf den Stuhl gegenüber von ihm setzte.

„Na. Wie war es in London?“ ,fragte Blondie und Lederjacke grinste breit.

„Toll. Sehr entspannend. Ich dachte nie das es so einfach wird!“

„Ja? Wie das?“

„Naja. Er war oft alleine. Ein bisschen Trouble hier und ein bisschen Trouble da und schon war er weg vom Fenster. Dann habe ich ihn nur abgepasst und....!“

Beide lachten und Lederjacke zog eine pinke Schachtel aus seiner Hosentasche. Er zog eine Zigarette heraus und zündete diese an. Er bot Blondie auch eine an, doch er schüttelte den Kopf.

„Hab selber noch was!“ ,sagte er und Lederjacke nickte.

Die beiden redeten noch eine ganze weile über Dinge, wo ich keinen Zusammenhang fand und Ms. Maren war nicht aufgetaucht. Enttäuscht nahm ich mein Handy aus der Tasche und sah, das ich eine Nachricht hatte.

Von: Ms. Maren.

Ms. Summers, ich freue mich ihnen mitzuteilen, dass sei den Job haben. Kommen sie am kommenden Montag 8 Uhr in mein Büro!

MFG Joanna Maren

Ich grinste breit und drehte meinen Kopf wieder zu der Fensterscheibe, doch der Tisch hinter mir war leer. Ich versuchte mir die beiden aus den Kopf zu schlagen und mich nun auf meinen Job und Valentine zu konzentrieren. Fröhlich verließ ich das Kaffee und ging zu der nächsten Bushaltestelle. Dort fand ich Lederjacken Typ. Leise stellte ich mich dazu, hielt aber Abstand.

„jaja. Komm heute vorbei! Ja ist gut. Nein ich hahhahhahdu spinnst doch! Du hast einen Auftrag? Sehr gut. Der Preis bleibt Bruder! Gut, bis später.“

Er steckte sein Handy wieder in seine Hosentasche und ich konnte mal wieder nicht anders. Ich musste ihn anstarren! Ich wusste nicht warum, aber dieser Typ zog mich an. Er hielt wieder die Pinke Zigarettenschachtel in der Hand und bemerkte meinen Blick. Unsere Augen trafen sich und er grinste.

„Willst du auch?“ , er hielt mir das Päckchen unter die Nase.

Erst starrte ich die Schachtel nur an, doch dann kam ich zu einem Entschluss. Aus irgendeinem Grund wollte ich ihn beeindrucken also nickte ich und fragte.

„Welche Marke?“

Sein grinsen wurde breiter und ich nahm zögernd eine Zigarette.

„Jonny Player Special Pink!“

Ich nickte und überlegte Krampfhaft was ich nun sagen sollte. Ich kannte mich mit sowas überhaupt nicht aus. Da fielen mir wieder die Zigaretten meines Vaters ein.

„Ich hab sonst immer die Camel!“ ,sagte ich mit trockener Stimme aber anscheinend glaubte er mir denn er nickte.

„Auf die steh ich nicht so!“ ,sagte er und ich grinste. Man war ich ein Idiot! Ich hatte keine Ahnung wie man das machte. Er überreichte mir sein Feuerzeug und genau in diesem Augenblick kam Blondie wieder.

„Na Tommo?“

Tommo? Bitte sagt mir nicht das er Tommo heißt.

„Nailler!“ , Lederjacke nickte zur Begrüßung und ich reichte ihm wieder sein Feuerzeug. Er nahm es an, entzündete seine Kippe und ging mit Blondie die Straße hinunter. Als sie nicht mehr zu sehen waren schmiss ich das Nikotin auf den Boden und fuhr mir durch die Haare. Das musste echt aufhören! Aber, wer war dieser Typ und warum hatte er so eine Wirkung auf mich?

A/N

Ein bisschen ein langweiliges Kapi aber das musste auch mal sein! Hoffe euch gefällt es trotzdem!

Love and Hugs <3

ValentineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt