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Eine Stimme tief in mir rief. „Stoß ihn weg!“ doch anstatt auf diese Stimme zu hören machte ich das Gegenteil. Ich zog ihn näher zu mir heran und er grinste. Dennoch schubste ich ihn dann weg und sah ihm tief in seine Augen.

„Doch, ich hasse dich dafür.“ ,sagte ich und seine gute Laune änderte sich schlagartig. Der Glanz wich aus seinen Augen und er starrte mich an.

„Aber mich hasse ich dafür!“ ,sagte ich und zog ihn wieder an mich heran. Er grinste und drückte mich enger an sich. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und langsam führte er mich zu dem Bett. Er beugte sich über mich und verteilte Küsse auf meinem Hals. Ich schloss die Augen, zog ihn dann aber wieder zu mir heran um ihn zu küssen. Beide mussten wir grinsen und genossen den Moment. Doch dieser wurde vom klopfen an der Tür gestört. Valentine ignorierte es erst, doch als es nicht mehr aufhören wollte stöhnte er genervt auf und rollte sich von mir ab. Er gab mir noch einen Kuss auf die Nasenspitze, flüsterte mir ein „Merk dir wo wir aufgehört haben!“ zu und ging zur Tür.

Valentines Sicht

Genervt riss ich die Türe auf und Sophie stand davor. Sie sah mich erst an und deutete nach unten.

„Das solltest du dir ansehen!“,sagte sie und ich runzelte die Stirn, folgte ihr aber nach unten. Dort angekommen stellte sie sich neben das Fenster im Wohnzimmer und deutete nach draußen. Dort, mitten auf der Straße stand ein Typ mit feuerroten Haaren, einem langen schwarzen Mantel, Snakebites und er trug überall Ketten. Verdammt. Was machte er denn hier? Wollte er sich rächen? Er stand vor dem Haus mit einem breiten grinsen im Gesicht.

„Hast du ihm gesagt das ich hier bin?, fragte ich Sophie die den Kopf schüttelte. Stimmt, sie konnte ja nicht wissen ob er lebt oder nicht. Ich warf wieder einen Blick nach draußen. Er hatte sich wirklich nicht verändert. Er sah noch genau so aus wie damals. Bei der Erinnerung an damals musste ich grinsen und starrte wider nach draußen. Da kam aber wieder das schlechte Gewissen in mir auf. Ich hatte ihn dem Tod überlassen.

Flashback

Zitternd stand sie vor ihnen.

„Na kleines, wer darf als erstes?“ ,fragte Caleb, der Rothaarige Junge neben Valentine.

Sie sah ihn nur geschockt drein und genau das ließ den Geduldsfaden von Caleb reißen.

„Antworte mir du Miststück!“, schrie er und das Mädchen zuckte zusammen. Sie wimmerte nur und Caleb rammte ihr seine Zähne in den Hals. Valentine neben ihm, fing an zu lachen und kugelte sich am Boden. Die Schreie des Mädchens hallten durch die Nacht bis sie plötzlich verschwunden waren. Valentine lag immer noch am Boden und lachte. Auch Caleb musste grinsen und half Valentine wieder auf die Beine. Dieser wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

„Hast du ihr Gesicht gesehen?“ ,fragte er und kicherte.

„So gefällst du mir am besser Valentine. Kalt und einen guten Sinn von Humor.“ , lachte Caleb und legte seinen Arm um die Schulter seines Freundes.

„Ich bin Froh, einen Freund wie dich zu haben!“,sagte Valentine und grinste.

„Aber beiseite mit den Schmeicheleien und lass uns noch etwas töten gehen!“ ,fügte er hinzu und Caleb grinste bestätigend. Als die beiden sich gerade auf dem Weg machen wollten, nahmen sie hinter sich Schritte wahr. Sie drehten sich um und hinter ihnen sahen sie die Silhouetten zweier Männer, die sich ihnen mit schnellen Schritten näherten. Die Jungs begannen zu laufen, als Valentine aufschrie und stehen blieb. Ein Pfeil hatte ihn getroffen. Caleb versuchte ihn weiter zu ziehen, doch die Männer kamen bedrohlich näher. Caleb lehnte sich zu Valentine nach unten

„Hör zu, du läufst weiter und ich halte sie auf!“

„Nein! Ich lasse dich nicht alleine!“ ,protestierte Valentine und packte Caleb am Arm.

„Du bist wie mein Bruder! Bleib!“ , flehte Valentine und sah Caleb an. Er schüttelte nur den Kopf und deutete ihm zu gehen. Und er tat es. Er ließ seinen Freund alleine. Er ließ ihn sterben.

Flashback Ende

Und nun stand er vor dem Haus. Lebendig. Ich musste ihn einfach sehen! Ich rannte raus und als er mich sah weiteten sich seine Augen.

„Valentine!“

„Caleb!“ wir fielen uns in die Arme.

„Ich dachte du bist Tot!“, flüsterte ich und sah ihn an. Er grinste nur und ich musste lachen.

Wir redeten über dieses und jenes und er erklärte mir, das er nur auf der Durchreise sei und eigentlich Sophie „essen“ wollte. Ich lachte. Es tat gut zu wissen das er nicht böse auf mich war und das er noch lebte. Jetzt konnte alles wieder wie früher werden!

Er erzählte mir gerade etwas über seine Freundin, als ich einen stechenden Schmerz in meiner Brust verspürte. Ich keuchte und sank auf die Knie. Der Schmerz fraß sich durch meinen ganzen Körper und ich verlor den Halt. Der kalte Asphalt unter mir schien sich auf zu tun als würde ich in ein großes Loch fliegen. Es fühlte sich so an, als würde ich innerlich verbrennen und ersticken. Als ob sich jemand in mein inneres kämpfen wollte. Ich schnappte nach Luft und riss panisch die Augen auf, doch ich konnte nichts mehr sehen. Um mich herum war alles schwarz und ich wusste nicht wo ich war. Der Schmerz fuhr nochmals durch meine Körper und meine Lungenflügel schienen zu zerplatzen. Plötzlich sah ich nicht mehr schwarz, sondern ein grelles Weiß kam auf mich zu und ich hörte jemanden meinen Namen schreien. Ich sah Bilder vor mir, Rose Gesicht und mich selbst. Ich schnappte noch einmal kurz nach Luft, hörte Rose Stimme, dann spürte ich nichts mehr.

ValentineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt