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„Du weist wann Valentine geboren wurde und du weist auch das seine Mutter eine Hexe war. Aber das ist eher unwichtig. Sein Vater ist der Punkt. Sie waren ein glückliches Paar. Helen und Patrick. Das perfekte Paar. Bis sie herausfanden was er war. Und von da an wurde es für die beiden schwer. Trotzdem wurde sie schwanger und bekam einen kleinen Jungen.“ , Caleb machte eine kleine Pause.

„Valentine.“ ,ergänzte ich und er nickte.

„Er ist..er kommt nach seinem Vater und er war, nein er ist ein....er ist dein Dämon Rose!“

meine Kinnlade fiel nach unten und meine Hände begannen zu zittern. Mit allem hatte ich gerechnet, aber nicht mit so etwas. Ich schluckte schwer. Er war ein Dämon! Eigentlich war ich nicht so ein Typ der an das glaubte nur in diesem Fall war das anders. Sein ständiger Drang zu töten, die Wutausbrüche, dieser Hass auf sich selbst. Ich wischte mir eine Träne aus dem Augenwinkel und sah hoch zu Caleb der mich traurig anstarrte.

„War er schon immer einer? Auch wenn er mit mir zusammen war?“ ,fragte ich und er seufzte.

„Damals beauftragte Helen eine ihrer Freundinnen. Fiona. Sie wollte das sie ihn zu einem Menschen macht, doch das konnte sie nicht. Sie konnte ihn nur lebendig machen. Er hatte Gefühle wie ein Mensch. Musste essen, trinken, schlafen wie ein Mensch aber er war immer noch ein Dämon. Er musste töten um zu überleben. Fiona legte ein Limit fest, das heißt das er eine bestimmte Anzahl an Opfern vollbringen darf. Wenn er das überschreitet dann gibt es für ihn keine Chance mehr. Sie legte es auf 200.“

„Und wie viel hat er schon?“

Caleb sah zu Boden und atmete tief ein.

„199!“

ich schnappte nach Luft und musste mir einen Schwall von Tränen zurück halten. Das würde bedeuten ich würde ihn bald verlieren.

„Nein!“ ,schluchzte ich und Caleb zog mich in seine Arme. Ich ließ meinen Tränen freien lauf und dachte an Valentine. Die Zeit die wir gemeinsam hatten. Würde alles vorbei sein?

„Er ist immer noch da Rose. Er wird auch so schnell nicht verschwinden. Wir werden ihm helfen und er wird wieder ganz der Alte sein!“ , versprach er mir und ich löste mich aus seiner Umarmung.

„Er...er ist nicht ganz der Alte oder? Du weißt das!“ ,sagte ich langsam und er sah mich fragend an.

„Caleb ich habe da etwas gesehen. Gestern Nacht.“

„Was hast du gesehen?“

Er runzelte die Stirn und ich begann zu erzählen.

Flashback

Ein kalter Schauer lief meinen Rücken hinunter und ich zog die Decke um meinen Körper. Ich drehte mich um und wollte mich an Valentine kuscheln, doch er war nicht an seinem Platz. Durch den kleinen Spalt der Türe konnte ich sehen das Licht im Bad brannte. Ich konnte leise Stimmen wahrnehmen und zog meine Stirn in Falten. War jemand hier? Auf Zehenspitzen schlich ich zur Tür und zu meinem Glück stand diese etwas offen. Valentine lehnte am Waschbecken und starrte in den Spiegel. Sein Spiegelbild tat es ihm gleich. Neugierig spähte ich durch den Spalt und wartete.

„Das kannst du nicht machen!“ ,sagte Valentine und er klang verzweifelt.

Aber anstatt das zu sehen was jeder erwarten würde, geschah etwas ganz anderes. Erschreckendes. Anstatt das sich sein Spiegelbild mit ihm Bewegte, rollte es genervt die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich presste meine Hand auf meinen Mund um nicht zu schreien und starrte weiter zu dem Spiegel.

„Ich meine das erst!“ ,fuhr Valentine fort und sein Spiegelbild grinste frech.

„Und was wenn?“ ,fragte sein Spiegelbild grinsend und fuhr sich durch die Haare. Valentine ging nun nervös auf und ab und sein Bild im Spiegel blieb an der gleichen Stellte. Ich hielt die Luft an und wusste nicht wie ich mit so etwas umgehen sollte. Valentine sprach mit seinem Spiegelbild.

„DU hast mir gar nichts zu sagen! Wenn ich sie erst mal habe bist du machtlos! Und glaube mir, es ist schon geschehen!“ ,funkelte der Spiegel. Valentine starrte sich an und der Spiegel grinste ihn hemmungslos an.

„Du wirst es nicht wagen...“ ,setzte er an doch sein Spiegelbild unterbrach ihn.

„Ups! Schon geschehen!“ ,lachte es und Valentine schlug mit seiner Faust mit aller Kraft gegen den Spiegel. Mit einem lautem klirren zerbrach dieser in 1000 kleine Teilchen und sein Spiegelbild war verschwunden. Ich zuckte zusammen und rannte leise zum Bett zurück. Schnell deckte ich ich zu und schloss die Augen. Ich konnte hören wie das Licht ausgeknipst wurde und Schritte auf mich zu kamen. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und hielt meine Augen geschlossen. Die Matratze sank neben mir etwas ein, während er sich wieder neben mich legte. Danach war alles still und ich schlief wieder ein.

Flashback ende

Caleb sah mich durchdringend an und ich wartete auf eine antwort. Das was ich gesehen hatte machte mir Angst. Große Angst.

„Das du so ruhig bist wundert mich!“ ,brach er die Stille und ich nickte.

„Mich auch!“

ich wusste selbst nicht warum ich das alles so locker nahm. Obwohl ich Angst hatte, empfand ich auch Mitleid für Valentine. Aber ich wusste nicht warum.

„Fiona hat nicht alles böse von ihm nehmen können. Aber...wie soll ich das erklären..“ ,stammelte er und suchte nach den richtigen Worten. Er starrte zu Boden. Ich zog meine Knie an mich und versuchte meine Ruhe, die mich erstaunlicher weise langsam verließ, zu bewahren.

„Stell dir vor du hast 2 Seelen. Beide teilen sich deinen Körper, schon von Anfang an.“ ,fuhr er fort und ich nickte.

„Genau so ist das bei Valentine nur das Fiona seine böse Seite in den Schatten stellte. Das heißt sie verbannte seine Seele, sodass nur der Menschliche Valentine Besitz von seinem Körper hatte. Das gelang ihr auch, außer am 14. Februar und an manch anderen Tagen wenn er wütend oder so war. Verstanden?“

ich nickte. Der Gedanke meine Körper mit noch jemanden zu Teilen machte mir Angst und ich versuchte mich wieder auf Caleb zu konzentrieren.

„Fiona konnte ihn aber wie gesagt nicht ganz entfernen. Und jetzt ist er wieder da.“

„Was heißt, er ist wieder da?“

„Rose er.....Seine andere Seite ist wieder in seinem Körper. Seit dem das bei Alex war ist sie wieder da. Wir wissen also nie, mit wem wir reden, lachen oder was auch immer!“

Seine Stimme war ernst. In diesem Moment blieb mir die Luft weg. Ich hatte oft mit Valentine herum gemacht, sogar mit ihn geschlafen. Und ich wusste nicht ob es mein Valentine, oder der Dämon war. Ich schlug mir meine Hand vor dem Mund um nicht zu schreien und schnappte gierig nach Luft. Die Tränen sammelten sich wieder und ich zitterte am ganzen Körper.

„Rose! Was ist los?“

Caleb nahm mich in den Arm doch ich erwiderte seine Umarmung nicht. Ich war zu geschockt um etwas zu tun. Wenn man es genau nahm hatte ich, wenn es der Dämon war mit dem ich geschlafen hatte, Valentine betrogen. Mit dem, vor dem er mich immer schützen wollte. Die Schuldgefühle, fraßen mich von innen auf und mein Brustkorb brannte mit jedem Atemzug wie Feuer. Ich musste wissen wer er war. Die Ungewissheit machte mich wahnsinnig und wenn es wirklich die andere Seite war, würde ich ihm etwas erzählen. Ich hasste ihn. Ich hasste den Dämon über alles. Meine Wut, wandelte sich in Hass um und ich schob Caleb von mir weg. Ich sprang entschlossen auf.

„Was machst du?“

„Ich werde jetzt nach Hause gehen und ihn mir vorknöpfen!“

„Nein! Er ist viel stärker als du! Und du weißt nicht wozu sein Schatten-Ich fähig ist!“ ,versuchte er mich von meiner Tat abzuhalten.

„Danke das du mir alles gesagt hast!“ ,sagte ich schnell und lief zurück. Meine Entscheidung stand fest. Ich erklärte ihm den Krieg.

ValentineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt