Ich warf noch einen letzten Blick in den Spiegel und stellte zufrieden fest das ich die roten Flecken auf meinen Wangen erfolgreich mit Make-Up überdeckt hatte. Eine Woche lang hatte ich nichts von Valentine gehört. Nicht ein Zeichen, keine Nachricht, nichts. Nachdem ich Caleb klargemacht hatte, das ich ihn liebte, war er so freundlich gewesen und hatte mir bei der Suche nach ihm geholfen. Aber von ihm fehlte jede Spur. Jedes Haus hatte ich abgeklappert. Stundenlang war ich herumgerannt in der Hoffnung ihn irgendwo auf der Straße zu sehen. Alle Hotels hatte ich besucht, bis auf eines. Und das war heute an der Reihe. Es war das letzte in Holmes Chapel und ich gab nicht auf. Ich wollte nicht aufgeben. Ich konnte nicht. Das winzige was ich im Moment wollte, war Valentine wieder zurück zu haben. Und dafür würde ich kämpfen.
„Entschuldigung?“ ,fragte ich und der Mann hinter der Rezeption lächelte mich an.
„Was kann ich für dich tun Süße?“
„Ich wollte mich nach der Zimmernummer von Valentine Morgenstern erkunden!“
Er nickte, ohne das sich seine Mundwinkel irgendwie veränderten, und tippte etwas auf seinen Computer herum. Nervös ließ ich meine Blick durch die Eingangshalle streifen. Ein paar Sessel standen gegenüber der Rezeption, sonst war alles leer.
„Sind sie sicher das der Name Morgenstern war?“ ,fragte der Mann und ich nickte.
„Nein, tut mir leid. Es hat niemand unter diesem Namen eingecheckt.“
Ich schluckte schwer. Tränen stiegen mir wieder in die Augen. Aber ich gab noch nicht auf!
„Oh...und Tomlinson?“ a
Der Mann tippte wieder herum und schüttelte dann den Kopf.
„Tut mir Leid Miss!“
Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln und drehte mich ruckartig um. Ich konnte meine Tränen nun nicht mehr zurück halten. Er war weg! Es gab keine Hoffnung mehr. Ich schaffte es gerade noch zu einem der Sessel, bevor ich dort erschöpft und traurig zusammensackte. Der Typ der Rezeption lief zu mir und sah mich mit besorgtem Blick an.
„Geht es ihnen nicht gut?“
Na, nach was sieht es aus? Ich schüttelte den Kopf und er strich mir ein Haar aus dem Gesicht. Was war das jetzt?
„B..Bitte lassen S..Sie mich einfach in Ruhe!“ ,sagte ich laut und er schreckte zurück. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Knien und zog diese fest an mich heran. Es war vorbei.
Ich weiß nicht wie viele Stunde ich da gesessen bin und mir die Seele aus dem Leib geweint habe, aber als ich mich halbwegs beruhigt hatte, dämmerte es schon draußen. Die Tür des Hotels ging auf und jemand trat ein.
„Zimmer 209. Smith!“
Diese Stimme. Als der Mann hinter dem Tresen sich entfernte um den Schlüssel zu holen, drehte sich der Mann kurz in meine Richtung. Braune Locken, dieses perfekte Gesicht, der muskulöse Körper und diese unvergleichlichen grünen Augen. Mir stockte der Atem und ich erhob mich langsam. Das konnte nicht sein.
„Valentine?“ ,hauchte ich und sein Kopf schnellte in meine Richtung. Voller Schock sah er mich an. Langsam kam ich auf ihn zu bis ich ca. 2 Schritte von ihm entfernt stand. Eine Welle der Erleichterung breitete sich in mir aus und ich berührte sanft seinen Arm.
„DU bist es!“ ,flüsterte ich und ein Lächeln zierte mein Gesicht. Valentine sagte nichts. Er stand einfach nur so da, starrte mich an. Wir wurden aus unseren Gedanken gerissen als der Typ wieder kam und Valentine dem Schlüssel aushändigte. Ohne etwas zu erwidern, drehte Valentine sich um und ging die Treppen nach oben. Ich zögerte keine Sekunde und rannte ihm nach. In seinem Zimmer angekommen schlug ich die Tür zu. Er stand mit dem Rücken zu mir.
„Was willst du hier?“ ,fragte er und ich ging auf ihn zu. Ohne zu antworten stellte ich mich vor ihn und seine Augen trafen meine.
„Ich habe dich gesucht!“ ,flüsterte ich und er wandte seinen Blick ab.
„Er ist noch nicht da! Du musst dich gedulden!“ ,zischte er und warf seine Jacke in die Ecke. Er rannte an mir vorbei und setzte sich auf das Bett.
„Ich wollte auch dich! Nicht ihn!“ ,sagte ich und seine Augen bohrten sich in meine.
„Ich will dich!“ ,sagte ich mit fester Stimme und seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln.
„Glaub mir, du wirst deine Meinung ändern wenn er da ist. Du wirst mich vergessen und ich lebe mein Leben weiter. In der weißen Hölle.“ ,seine Stimme zitterte.
Ich ließ mich neben Valentine nieder.
„Ich will ihn nicht!“
Sanft legte ich meine Hand auf seine. Ruckartig zog er seine Hand zurück und sprang auf.
„Doch! Doch du willst ihn! Du liebst ihn und du brauchst ihn! Erzähl mir nicht das er dir egal ist. Das ist er dir nämlich nicht! Er wird deine erste und letzte Liebe sein!“
Ich schüttelte den Kopf und spielte mit dem Saum der Decke. Er hatte recht, ich liebte ihn, aber er war anders. Seine Art zog mich magisch an und er war...einfach anders. Und das gefiel mir auf eine Art und Weise. Er hatte alles. Alles war ich wollte.
„Du hast Recht! Aber das ändert nichts an der Tatsache das ihr eine Person seit! Du hast seine Eigenschaften! Weil du der eigentliche Besitzer dieses Körpers bist. Ohne Fiona hätte es dich in Gut gar nicht gegeben! Du bist die Hauptperson hier und du kannst mir alles geben.“ ,sagte ich laut und sein Körper spannte sich an.
„Du hast dich aber in die Nebenrolle verliebt!“ ,zischte er.
„Ich kannte dich nicht! Und Anfangs warst du ein...ein kompletter Arsch! Ich dachte das du nur so bist aber du hast mich vom Gegenteil überzeugt. Und in der Zeit als du weg warst und ich dich überall gesucht habe ist mir klar geworden das du all das bist was ich in Valentine gesucht habe!“
Er stand einfach nur da und starrte mich an.
„Ich habe dich Anfangs gehasst! Ich wollte dich loswerden aber du hattest etwas was mich angezogen hat. Das hast du immer noch! Ich habe mich von dir verführen lassen und alles getan was du wolltest weil ich es auf wollte. Ich habe ihn vergessen. Weil du da warst und all diese Lücken die ich hatte gefüllt hast. Du hast mich vollendet. Du warst immer für mich da was untypisch für dich war und du wolltest dich opfern. Für mich! Nur das ich glücklich werde! Also sag jetzt nicht ich wusste nicht wer du warst. Sag jetzt nicht du holst ihn wieder. Denn ich will dich! Und wenn ich dich nicht bekommen kann, will ich keinen!“
ich schluckte schwer. Es tat gut seinen Gefühlen freien lauf zu lassen. Alles was ich gesagt hatte war ernst gemeint und die Wörter sprudelten nur so aus mir heraus. Aber es musste mal gesagt werden. Es musste raus. Ich stand auf und blieb unmittelbar vor ihm stehen. Uns trennten nun nur noch ein paar Centimeter. Ich konnte seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren. Seinen Greuch riechen. Und genau das gab mir nochmal die Bestätigung das ich richtig entschieden hatte. Ich brauchte ihn. Ich wollte ihn. Ich liebte ihn.
„Ich verdiene dich nicht!“ ,flüsterte er.
„Ich verdiene dich nicht! Er sollte dich bekommen! Er hat nicht das getan was ich getan habe. Ich habe Menschen getötet. Ohne zu überlegen. Ich bin....ich verdiene dich nicht!“
Ich nahm seine Hände und so standen wir eine Weile da. Starrten uns an und sagten nichts.
„Du hast mich mehr als jeder andere verdient!“
ER schüttelte den Kopf und wandte sich von mir ab. Er ging ein paar Schritte zurück und drehte mir wieder den Rücken zu. Ich vernahm ein kleines schluchzen. Weinte er. „Sag es ihm!“ ,ermahnte mich mein Gewissen. Sollte ich es tun? Ich hatte Angst. Angst, wie er reagieren würde. Ich holte tief Luft und schloss meine Augen. Ich würde es tun. Jetzt. Mein Herz pochte wie wild in meiner Brust und drohte zu zerspringen. Hoffentlich würde es das nicht. Alles hing nun von seiner Reaktion ab. Ich öffnete langsam meine Augen, holte noch einmal Luft und sagte dann, mit fester Stimme:
„Ich liebe dich Valentine!“
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Valentine
Horror"Wer bist du?", fragte sie mit zitterndern Stimme. Er lächelte sanft. "Ich bin Valentine!" Mit diesen Worten durchfuhr ein stechender Schmerz ihrem Körper. Fassungslos sah sie auf seine Hand, die in ihr steckte. Sie röchelte und mit einem Ruck wich...