24.

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Endlos lange zog sie die Waldstraße in Richtung Good Well City. Eigentlich wollte sie gar nicht dort sein, doch ihre Mutter wohnte dort und sie hatte ihr versprochen vorbei zu schauen. Der Mond warf sein fahles Licht auf Wald und Straße und bedeckte diese mit einem dunklen grau. Ein paar Straßenlaterene leuchteten grell, die anderen flackerten und erhellte nur schwach die Straße. Genervt kniff sie die Augen zusammen um durch den Nebel irgentetwas zu erkennen. Im Radio lief gerade "No matter what they sai" von Follow your instinct und Samu Haber. Sie tippte im Beat mit den Fingern auf ihr Lenkrad, als sie plötzlich inne hielt. Lag da nicht etwas auf der Straße? Sie fuhr langsam und näherte sich dem etwas. Und wirklich, mitten auf der Straße lag jemand. Ein Mensch! Sie stieg aus, strich sich ihr blondes Haar hinter die Ohren und näherte sich dem Menschen. Es war ein Mann.

"Geht es ihnen gut?" ,ihre Stimme klang zittrig. Der Mann seufzte und schüttelte den Kopf. Er lag noch immer auf dem kalten, grauen Asphalt der Straße und starrte in den bewölkten Nachthimmel hinauf.

"Kann ich ihnen helfen?" ,besorgt kam sie näher. Er setzte sich langsam auf und drehte den Kopf zu ihr. Zu ihrem überraschen sah er wirklich gut aus. Diese braunen Haare und die klaren, grünen Augen. Er lag direkt unter einer Straßenlaterne und so konnte sie ihn gut erkennen. Er war ganz in schwarz gekleidet und sah wie schon gesagt, richtig gut aus.

"Ich bin verzweifelt!" ,sagte er mit einer rauen, tiefen Stimme, die ihn nur noch interessanter für sie machte.

"Wollen sie reden?" Sie lächelte mit ihren weißen Zähnen und sah ihn erwartungsvoll an. Der Mann erhob sich und lehnte sich gegen das Heck des Autos.

"Da ist ein Mädchen. Und sie macht mich verrückt! Wenn ich bei ihr bin dann fühl ich mich so machtlos, weil ich bei ihr gar nicht so sein will. So Gefühlskalt. Und ich weiß nicht ob es liebe ist aber das hier brauche ich auch!"

Sie sah ihn enttäuscht an. Er war also vergeben. Als er ihre Blicke sah, lächelte er verschmitzt.

"Wie heißt du kleines?" ,fragte er.

"Lisa"

"Lisa, Lisa!" ,säuselte er und kam näher auf sie zu. Sein Lächeln war so perfekt, das sie nicht wusste wie sie reagieren sollte, wenn er plötzlich vor ihr stand.

"Du bist hübsch Lisa!" ,flüsterte er und Lisa musste grinsen.

"Wie heißt du?" ,fragte sie und ging einen Schritt zurück um ihn heraus zu fordern. Er lachte heiser.

"Ich bin Valentine! Und ich liebe es die Kontrolle zu haben!" Das Lachen machte ihr Angst, doch sie ließ sich nichts anmerken. Einerseits genoss sie es, seine Aufmerksamkeit zu haben. Er strich mit einer Hand ihren Arm hinunter und eine Gänsehaut zog sich auf ihrem Körper auf. Sie zog ihn fordernt an sich heran und Valentine lachte nur. Er packte sie an den Armen und hielt sie fest. Ihr kichern war nervös aber auch voller Lust. Er grinste breit und ließ seine Lippen über ihre streifen. Aber nur ganz kurz und die Lippen berührten sich fast nicht. Sie lächelte noch mehr und flüsterte

"Jetzt Küss mich doch entlich!"

Nach kurzem Überlegen presste er seine Lippen auf ihre und drückte sie gegen das Auto. Nach ein paar Sekunden aber drückte er sich weg. Lisa verdrehte genervt die Augen.

"Was hast du den jetzt?"

Valentine stand mit dem Rücken zu ihr und sein Atem ging unregelmäßig. Er konnte das nicht. Als er sie küsste, musste er an Rose denken. Durcheinander fuhr er herum und widmete sich wieder Lisa.

"Ich kann nicht!" ,sagte er mit fester Stimme und kam wieder auf sie zu. Sie seufzte und wollte wieder ins Auto steigen, als er ihr die Tür vor der Nase zu knallte.

"Du gehst nirgendwo hin Püpchen!" ,zischte er.

Langsam bekam sie panik. Sie starrte ihn an und seine Blicke konnte sie nicht deuten. Er kam näher auf sie zu. Angst pochte durch ihren Körper als er mit der Hand über ihren Kopf strich. Er legte seine Hand auf ihren Hinterkopf, zog sie an sich heran und biss ihr in den Hals. Das euphorische Gefühl von Macht kam wieder in ihm auf und er fühlte sich stärker den je. Er keuchte und löste sich von ihr, welche Schreie die in der Nacht hallten. Er genoss den Schmerz in ihren Augen zu sehen und ihre Hilflosigkeit. Er rammte ihren Kopf mit voller Wucht gegen die Scheibe des Autos, sodass es einen lauten Krach gab, und danach alles Still war. Totenstill. Er tauchte seinen Finger in ihr Blut, das sich am Boden sammelte und schrieb auf ihen Nacken ein kleines V. Zufrieden, und mit dem Wissen das Alex es finden würde kehrte er ihr den Rücken. Er war wieder da, der Valentine den alle fürchteten. Doch plötzlich tauchte Rose in seinen Gedanken auf und das Gefühl verschwand. Erstaunt über ihre Wirkung lief er durch den Wald wieder nach Hause. Zu Rose, bei der er anders war. Die ihm vielleicht helfen konnte.

ValentineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt