Giftig

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Ich war ein paar Tage nicht in der Schule, da mich tatsächlich eine Grippe gepackt hatte. Somit verpasste ich das Lacrosse Spiel zu dem ich so gerne gehen wollte, um Scott und Stiles anzufeuern. Besonders weil ich hörte, dass Stiles diesmal auch auf dem Spielfeld gewesen ist und auch noch echt gut war. Leider hatte ich das ganze verpasst. Immer noch etwas angeschlagen saß ich überpünktlich im Biologieunterricht und wartete darauf, dass unsere Lehrerin auftauchte. Als ich meine Sachen rausholte, fiel mir ein Stift aus meinem Federmäppchen. Ich wollte mich gerade bücken, als jemand den Stift schon aufhob und ihn mir rüber reichte. Ich sah hoch und blickte in die blauen Augen von Isaac Lahey. Er lächelte mich kokett an. Er sah ein wenig anders aus. Viel selbstbewusster und mit stylischen Klamotten. Lächelnd sah ich ihn an. "Danke." Er blickte mich noch einmal kurz an und setzte sich dann vor mich. Dafür dass sein Vater tot war, sah er ziemlich glücklich aus. Ich musterte ihn nachdenklich und sah dann zu Scott und Stiles, die mich merkwürdig ansahen.

Als ich den Raum verlassen wollte, hielten mich Stiles und Scott auf. "Abby, warte.", rief Scott und hielt mich am Arm fest. Die Art wie er mich festhielt, ließ mich sagen, dass er über etwas ernstes reden wollte. Ich blieb stehen und sah meine Freunde verwirrt an. Der Ausdruck auf ihren Gesichtern war besorgt. Genauso hatte ich Stiles angesehen, als seine Mum gestorben war. "Es geht um Isaac. Du musst dich von ihm fernhalten.", fing Stiles an. Ich lachte auf. "Was? Wieso?" Stiles tauschte mit seinem Freund Blicke. "Es ist wichtig. Er ist nicht der, für den du ihn hälst.", erklärte Scott. Da waren sie wieder. "Ach ja? Wer ist er dann?"
"Das können wir dir nicht erklären.", antwortete Scott. Da waren sie wieder. Die Geheimnisse. Langsam konnte ich es nicht mehr hören. Enttäuscht sah ich die beiden an. "Ihr seid auch nicht die, für die ich euch gehalten habe." Scott sah mich ein wenig traurig an. "Was meinst du damit?" Ich schulterte meine Tasche, die mir von den Schultern zu rutschen schien. "Ihr habt Geheimnisse vor mir. Nie sagt ihr mir, was los ist." Scott unterbrach mich. "Abby, das ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt. Ist dir nicht aufgefallen, dass er anders ist?" "Genauso wie ihr. Ihr seid diejenigen, die sich anders verhalten. Ihr habt mich ausgeschlossen ohne auch nur zu sagen wieso.", erklärte ich, "Sagt mir, was los ist, dann halte ich mich fern von ihm." Weder Scott noch Stiles sagten etwas. Ich blickte enttäuscht zu Boden und nickte. "Also schön. Wie ihr wollt." Ich ging an den beiden vorbei, doch blieb kurz stehen, um mich noch einmal umzudrehen. "Isaac redet wenigstens mit mir. Ihr tut es schon lange nicht mehr."

"Einstein sagte einst: Zwei Dinge sind unendlich. Das Universum und die menschliche Dummheit. Doch beim Universum bin ich mir nicht sicher. Ich begegnete allerdings sehr wohl der unendlichen Dummheit.", sagte Mr Harris, der beim rumlaufen Stiles's Schulter täschelte, weil er zusammen mit Scott neben Lydia saß. "Also, um der unendlichen Plage der Ignoranz in meiner Klasse zu entgehen, kombinieren Sie Ihre Bemühungen in einer Reihe von Gruppenexperimenten. Lassen Sie uns herausfinden, ob zwei Gehirne besser sind als eins. Oder in Mr Stilinskis Fall, weniger als eins. Erica, Sie fangen an. Beginnen Sie mit-", doch bevor Mr Harris zu Ende reden konnte, hoben sich schon ein Dutzend Arme, um mit Erica zusammenzuarbeiten. Mr Harris sah sich im Raum um. "Ich fragte nicht nach Freiwilligen. Nehmen sie Ihre hormongesteuerten kleinen Hände runter. Sie fangen mit Mr McCall an." Erica grinste ihn verführerisch an. Ich arbeitete zunächst mit Isaac zusammen. Er war nicht besonders gut in Chemie, aber mit meiner Hilfe klappte das Experiment eigentlich ziemlich gut. "Tut mir leid wegen deinem Dad.", sagte ich leise. Isaac sah mich kurz irritiert an. Als er sich wieder gefangen hatte, sah er mich wieder an. "Er ist nicht der Rede wert." Sein Blick verfinsterte sich. Entschuldigend sah ich ihn an. "Sorry, ich dachte nur-"
"Nein schon gut.", unterbrach er mich, "Du meinst es nur gut. Dennoch, er ist wirklich nicht der Rede wert." Mr Harris drückte auf seine Klingel am Pult, um uns anzudeuten, dass wir nun die Partner tauschen sollten. Isaac deutete mir an sitzen zu bleiben und stand dann auf, um sich einen neuen Platz zu suchen.

Beim nächsten Tausch saß Isaac bei Lydia. Aus irgendeinem Grund musste ich ständig zu ihm rüber schauen. Ich fragte mich die ganze Zeit, was Scott und Stiles damit meinten, ich solle mich von Isaac fernhalten. Es erschien mir seltsam, da er wirklich nett war. Vielleicht hätte ich die beiden nicht so anfahren dürfen. Aber alles, was ich sagte entsprach der Wahrheit. Solange sie Geheimnisse vor mir hatten, würde ich nicht auf sie hören. Stur sein war auch eine schlechte Eigenschaft an mir. "Die Zeit ist um. Wenn Sie die Reaktionen korrekt katalysiert haben, sollten Sie jetzt einen Kristall vor sich sehen. Nun, den Teil des letzten Experiments werden Sie sicherlich alle genießen. Sie können es essen.", sprach Mr Harris. Bevor Lydia ihren Kristall essen konnte, schrie Scott:"Lydia!" Erschrocken drehte sie sich zu ihm um. Der ganze Kurs sah ihn irritiert an. Manche fingen an zu tuscheln. "Was ist?", fragte Lydia. Scott setzte sich wieder. "Nichts.", murmelte er leise. Isaac grinste und Lydia begann den Kristall zu essen. Auch ich aß meinen Kristall. Er schmeckte nach Zucker. Ein süßlicher Geschmack, der sicherlich jedem schmecken würde. Doch er überdeckte trotzdem nicht den bitteren Geschmack in meinem Mund, den ich hatte, wenn ich an Scott und Stiles dachte.

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