Vergänglich

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“Nicht nur, dass sie noch am Leben sein könnte.“
“Sie hat ihren eigenen Tod vorgetäuscht.“, beendete Lydia den Satz von Stiles. Sie hatte einen Zettel von ihrer Großmutter gefunden, auf dem lauter Zahlen und Buchstaben waren, die keiner entziffern konnte. Daraufhin schrieb sie uns, und Stiles, sie und ich begaben uns auf das Polizeirevier, um mit dem Sheriff zu reden. “Du meinst Lorraine Martin hat vorsätzlich ihren eigenen Tod vorgetäuscht?“, fragte Stiles' Vater verwirrt.
“Definitiv.“, antwortete Stiles und war sich ziemlich sicher.
“Vielleicht.“, korrigierte ich ihn. Denn für mich ergab das alles keinen Sinn. “Mehr als vielleicht, richtig.“, sagte Stiles wieder, woraufhin Lydia und ich die Augen verdrehten.
“Ich schätze, dass ihr dafür eine Erklärung habt.“ Stiles Vater verschränkte die Arme und sah uns erwartungsvoll an.
“Sie hilft vermutlich dem Benefactor.“, erklärte Lydia.
“Oder ist der Benefactor.“, meinte Stiles ernst. Der Sheriff nickte und schloss die Tür vom Büro. “Klingt ganz nach einer hörenswerten Geschichte.“

Nachdem wir dem Sheriff unsere Theorie präsentierten, hörten wir einen Schuss von nebenan. Ängstlich zuckte ich zusammen. “Was war das?“, fragte ich. Meine Augen hatten sich geweitet und in meinem Hirn spielten sich mehrere Szenarien ab, die nicht besonders gut waren. Sofort griff der Sheriff nach seiner Waffe und öffnete die Tür, um nachzusehen. “Hey, aufhören!“, rief er und richtete seine Waffe auf Parrish, der gerade einen Polizisten auf den Boden drückte. Parrish hatte keine Klamotten mehr an und war mit schwarzem Ruß überdeckt. Sein Blick war wütend und voller Hass. Er schlug auf den Polizisten ein und löste dadurch einen Schuss aus der Waffe des auf dem Boden liegenden Polizisten aus, der Sheriff Stilinski am Arm traf. Stiles versuchte sofort seinem Vater zu helfen, was ich auch hätte tun sollen, aber ich war wie versteinert. Mein Blick richtete sich die ganze Zeit auf Parrish, der auf den Mann einschlug. Einige Sekunden später hörte er auf und blickte uns an. In meinem Gehirn ratterte es einige Sekunden bis mir etwas klar wurde. Der Polizist hatte versucht Parrish für den Benefactor umzubringen.

Der Polizist hatte versucht Parrish in seinem Auto zu verbrennen, doch er schaffte es nicht. Und was noch seltsamer war, war die Tatsache, dass Parrish keine einzige Verletzung erlitten hatte. Er war übernatürlich, daran zweifelte keiner von uns, schließlich stand er auf der Liste. Die Frage war nur, was war er? Und warum wusste Parrish nicht was er war? Derek betrachtete die Hände von Parrish, in der Hoffnung etwas festzustellen. Erwartungsvoll sahen wir ihn alle an. Womöglich wusste er ja womit wir es zu tun hatten. “Er hat Sie mit Benzin übergossen?“, fragte Derek. Parrish nickte langsam.
“Es sind die Haare und Nägel. Die Körperteile, die normalerweise tot sind.“, meinte Lydia, doch ich verstand gar nichts.
“Die sollten nicht da sein.“, bestätigte Derek.
“Ich wurde in Brand gesetzt. Alles von mir sollte nicht da sein.“, bemerkte Parrish.
“Nicht wenn Sie wie wir sind.“, sagte Scott und lächelte leicht.
“Wie ihr?“ Fragend sah Parrish uns an.
“Er ist nicht wie wir.“, sagte Derek bestimmt.
“Was ist er dann?“, fragte ich und zog eine Augenbraue hoch.
“Bei ihm bin ich mir nicht so sicher.“ Scott sah Derek an. “Aber bei Jackson und Kira schon.“, sagte er.
“Das geht ein wenig über meine Erfahrung hinaus.“, erklärte Derek und ich konnte ihn verstehen. “Vielleicht steht was im Bestiarium. Hast du es bei Argent versucht?“
Scott atmete durch. “Ich weiß nicht wo er ist.“, sagte er dann.
“Ein Bestiarium? Was ist das?“, fragte Parrish. Dann schüttelte er nachdenklich den Kopf. “Eigentlich ist das nicht meine erste Frage. Sagt mir einfach nur, seid ihr alle wie Lydia? Also hellsichtig.“ Er blickte uns nacheinander an. Ich schüttelte als einzige den Kopf.
“Hellsichtig?“, fragte Derek belustigt. Doch Parrish war nicht nach lachen zu mute.
“Nein nicht ganz.“, antwortete ich. “Okay, also was dann?“ Scott sah zu Derek, der sein okay gab. Dann zeigte Scott Parrish seine Augen. Nicht seine üblichen braunen Augen, sondern die leuchtend roten.

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