Memory Lost

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In letzter Zeit gab es keine Morde mehr. Auch keine anderen Ereignisse, die irgendwie dafür gesorgt hatten, dass jemand zu Schaden kam. Langsam mussten Scott und Stiles merken, dass Beacon Hills uns nicht mehr brauchte. Die Stadt kam ohne uns zurecht. Zumindest dachte ich das bis ich eine Nachricht von Stiles bekam. Die Eltern eines Jungen waren verschwunden, doch er konnte sich an nichts erinnern. Also wandte Scott eine andere Methode, indem er dem Jungen seine Krallen in den Nacken bohrte und sich so seine Erinnerungen nahm. Nun saß Lydia in dem Autowrack, in dem die Familie zuvor gesessen hatte und versuchte etwas herauszufinden. Sie saß am Steuer, schloss die Augen und schien sich zu konzentrieren. “Hm.“, gab sie dann von sich und schaute in den Rückspiegel. “Was?“, fragte Stiles hellhörig.
“Der perfekte Lidschatten für mich. Wie hieß der bloß?“
Ungläubig sah ich Lydia an.
“Könntest du hier beim Thema bleiben?“, fragte ich genervt.
“Ich spüre hier nichts.“
Auf einmal rannte ein Wolf in unsere Richtung. Die blauen Augen verrieten mir, dass es Malia war. Sie blieb stehen und verwandelte sich zurück in einen Menschen. Was mich jedoch irritierte war die Tatsache, dass sie nackt war. “Ich denke nicht, dass sie tot sind.“, sprach Lydia und reichte Malia ein paar Sachen.
“Doch, sind sie. Vermutlich zerfetzt. Ich verstehe nur nicht, warum es kein Blut gibt.“, meinte Malia und zog sich an.
“Sie sind nicht tot. Wenn, würde ich es spüren.“, widersprach Lydia.
“Würden sie leben, würd ich es riechen.“
“Ich kann hier auch nichts aufspüren.“, fügte Scott hinzu.
“Scott, du warst vier Minuten in seinem Kopf. Ich hab die Zeit gestoppt.“, entgegnete Stiles.
“Wissenschaft ist nicht alles. Er ist ein Kind. Vielleicht zu verängstigt, um sich zu erinnern.“
“Ist es wichtig, ob sie tot sind?“, fragte Malia, “Tot ist tot.“
“Okay, wenn es nur ein Raub war, können wir nicht helfen. Bei etwas Übernatürlichem kann mein Dad nicht helfen.“, warf Stiles ein.
“Klingt, als würdest du wollen, dass es übernatürlich ist.“, stellte Lydia fest und verschränkte die Arme.
“Seit drei Monaten ist hier nichts passiert.“
“Ja, und einmal die Woche scheuchst du mich aus dem Bett, als wäre ich ein übernatürlicher Metalldetektor!“
“Okay, das passiert sogar sehr viel häufiger.“, mischte ich mich ein.
“Ihr könnt mir doch nicht weiß machen, dass ihr glaubt, dass das alles nur eine Folge unmöglicher Zufälle ist?“, fragte Stiles ungläubig.
“Ich will nur sagen, dass es vielleicht gar nicht so schlecht wäre.“, erwiderte Lydia und ging. Malia folgte ihr. Stiles sah den beiden Mädchen nach und blickte dann zu Scott und mir. Frustriert stieg er in den Wagen.
“Du starrst auf die Windschutzscheibe.“, bemerkte ich, als ich zum Fenster der Fahrertür ging.
“Ja. Irgendwas stimmt nicht damit.“, entgegnete er.
“Sie ist zerbrochen. Und das war keine Wunderwaffe. Eine gewöhnliche Kugel traf auf eine gewöhnliche Windschutzscheibe.“, erzählte Scott und sah sich um. “Genau wie die da.“ Er deutete auf ein weiteres Auto, das auf dem Schrottplatz parkte. “Und die.“ Scott schaute sich weiter um, runzelte dann jedoch die Stirn. “Aber...“, begann er und dachte nach.
“Wunderwaffe...“, murmelte Stiles und nahm eine Scherbe in die Hand. Doch ich wusste nicht, was los war.

Am nächsten Morgen posierte Malia vor der Kamera. Die Jahrbuchfotos wurden gemacht, doch Stiles platzte ständig in das Bild, so dass die anderen Schüler langsam wirklich genervt waren. Ich beobachtete das ganze belustigt, während ich in meinem Biologiebuch blätterte. Irgendwann hatte Malia genug und schob den Jungen zu unserem Tisch. “Du hast es ruiniert.“, meinte Malia und stöhnte genervt auf.
“Wieso sollte ich dein Jahrbuchfoto ruinieren?“, fragte er.
“Weil du dich noch nicht für dein eigenes Foto eingetragen hast?“
“Doch, sieh her.“, meinte Stiles und holte einen Zettel raus. Doch er war leer. Ich verkniff mir ein Lachen.
“Nicht übel.“, sagte Malia. Verwirrt betrachtete Stiles den Zettel.
“Vielleicht sublimierst du den Stress des Abschlusses, indem du wichtige Meilensteine vermeidest.“, begann ich und sah zu ihm hoch. Alle sahen mich verwundert an. “Psychologie.“, sagte ich, woraufhin die anderen nickten.
“Hey, der Deputy hat das Auto untersucht. Kein Durchschuss, kein Austrittsloch. Die Adresse, die Alex angab ist ein verlassenes Haus. Kommt schon, vermisste Eltern, ein verdächtiger Kerl auf 'nem Pferd, Wunderwaffe... Wer kommt mit?“ Stiles sah erwartungsvoll in die Runde.
“Ich muss die Fotos neu machen lassen.“, antwortete Malia.
“Und ich bin nicht interessiert.“, sagte Lydia ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.
“Ich darf jetzt keine weiteren Fächer verpassen.“, meinte Scott.
“Scott.“, begann Stiles streng.
“Ich hab jetzt schon 38 Fehlstunden und Lydias Mum ist der einzige Grund, warum ich noch hier her gehe. Ich kann nach der Schule.“
“Hört zu, vergesst es. Abby?“
Seufzend schloss ich das Buch.
“Ich weiß nicht...“
“Abby, komm schon, lass mich nicht im Stich.“, bettelte Stiles. Lachend schüttelte ich den Kopf.
“Hey, krieg ich ein Foto von euch?“, fragte das Mädchen, dass die Fotos machte.
“Ja, sicher.“, sagte ich und zog Stiles zu uns auf die Bank.
“Okay, schön. Wenn du mir erklären kannst, wieso das hier blau ist, lass ich es sein.“, meinte Stiles und reichte mir die Scherbe. Verwirrt betrachtete ich sie. Sie schien tatsächlich blau zu sein.
“Alle mal lächeln.“, hörte ich das Mädchen sagen und schaute dann in die Kamera, während sie ein Foto knipste.

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