Der dunkle Mond

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Mexiko war ein einzigartiges Land. Überall auf der Straße konnte man einkaufen und es roch nach Essen und Gewürzen. An den Gebäuden hingen Lichterketten mit großen Glühbirnen wie man es im Internet auf Bildern sah. Die Atmosphäre wäre traumhaft gewesen, wenn wir nicht aus einem bestimmten Grund da wären. "Sieht gar nicht so übel aus.", sagte Stiles und sah sich um.
"Es ist nicht die Stadt, es liegt am Plan.", sagte Lydia in ihrem hochnäsigen Ton.
"Was stimmt nicht mit dem Plan?", fragte er.
"Stiles, das ist das dümmste, das wir uns je ausgedacht haben, hab ich nicht recht?", meinte Lydia wieder. Sie hatte recht. Dennoch musste sie es uns ja nicht noch reinwürgen.
"Ja, es gab schon bessere Pläne.", sagte Stiles zögernd.
"Wir werden sterben."
Ich verdrehte die Augen. "Sagst du das als Banshee oder als Pessimistin?", fragte ich.
"Nun, ich sage das als Person, die nicht sterben will." Wir gingen zu dritt durch die Straßen. Es war ein ganz mieser Plan, aber wir hatten es Scott versprochen.
"Okay, würde es dir was ausmachen jegliche Konversationen über den Tod auf Banshee Prophezeiungen zu beschränken?", fragte Stiles.
"Der Plan ist dumm und wir werden sterben."
"Oh danke.", lachte Stiles und fuhr sich durch die Haare. Die Leute, die an uns vorbei gingen lächelten alle freundlich. Mittlerweile war es dunkel. Wir gingen durch eine Gasse, in der es noch mehr nach Essen roch, so dass ich langsam Hunger bekam. Ich hatte kaum etwas gegessen. Mein Magen sehnte sich nach etwas köstlichem, das meinen Hunger stillte. Aber unser Plan war es Scott zu helfen und Derek zu finden. Denn dieser war verschwunden. Vor einem Gebäude standen zwei Männer, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Sie standen wie Wachhunde vor der Tür und sahen uns skeptisch an. Lydia sagte etwas auf spanisch, was ich nicht verstand. Die einzige Sprache, die ich in der Schule hatte war französisch. Damit war ich genug überfordert. Der Mann vor uns schüttelte den Kopf. Stiles holte eine Karte aus seiner Jackentasche und zeigte sie den Männern. Der Mann blickte nervös auf die Karte und wechselte ein paar Blicke mit dem anderen Mann. Ich entdeckte eine Kamera in der Ecke und tippte Stiles an. Mit der Hand deutete ich darauf. Er sah hoch und trat einen Schritt nach vorne, um die Karte in die Kamera zu zeigen. Dann ließen die Männer uns auch hinein. Die Tür hinter uns schloss sich. Ein mulmiges Gefühl breitete sich aus, als wir den Flur entlang gingen. Stiles öffnete die Tür und wir gingen hinein. Laute Musik dröhnte aus den Lautsprechern. Die Leute waren teilweise betrunken und tanzten zur Musik. Es war ein Club. Etwas verunsichert sahen wir uns um. Lydia und ich folgten Stiles an die Bar. Der Barkeeper stellte uns drei Gläser mit Alkohol hin. Überrascht sah Stiles ihn an und wollte schon Geld aus seiner Hosentasche holen, doch hinter uns ertönte eine Stimme. "Nicht doch. Geht aufs Haus.", sagte der Mann und legte seine Hände auf Stiles' und Lydias Schulter. Er war etwas stämmiger und trug einen Bart über seiner Oberlippe. "Amerikanische Teenager überqueren nicht die Grenze, um nichts zu finden." Man konnte seinen spanischen Akzent deutlich raushören.
"Deswegen sind wir nicht hier.", sagte ich. Ich packte eine Schusspatrone in das Glas vor mir. Die Patrone war gold und auf ihr war ein Totenkopf zu sehen. Der Mann verstand sofort und brachte uns dann zu seinen Freunden. "Severo kann diese Art von Musik nicht leiden, aber ich, ich habe schon immer die Musik der Jugend geliebt. Besonders diese Art. Sie strahlt so eine wilde Energie aus.", sagte Araya. Die Frau hatte genau den selben Akzent wie ihr Freund Severo, der uns zu ihr brachte.
"Wir suchen Derek Hale.", sagte ich mutig und blickte die Frau an, die uns gegenüber saß.
"Ist das so?", fragte sie belustigt.
"Und wir wissen, dass Sie ihn haben.", meinte Lydia.
"Wir hörten auch, dass sie käuflich sind.", sagte ich wieder. Stiles holte ein paar Stapel Geldscheine heraus und legte sie auf den Tisch.
"Das sind genau 50.000.", sagte er dann und lehnte sich zurück.
"Sieh an, woher hat ein Teenager wie du nur so viel Geld?" Stiles schaute Araya emotionslos an. "Von der japanischen Mafia?", fragte Araya weiter. Für sie schien das alles ein Spaß zu sein. Doch für uns nicht. Hinter uns saß ein Mädchen, dass ihre Waffe ladete. Erschrocken sahen wir zu ihr. Auch Severo und seine Jungs ladeten ihre Waffen. Araya lehnte sich vor und blickte uns an. Das Lächeln in ihrem Gesicht war immer noch da. Als sei das ganze ein Spiel für sie. Doch von Spielen hatte ich seit den letzten Wochen genug. "Nicht clever allein hier zu erscheinen." Stiles blickte sie an. "Wer sagt denn, dass wir allein sind?" Das Lächeln von ihrem Gesicht verschwand augenblicklich. "Ihr habt einen Wolf in mein Haus gebracht?" Diesmal war es Stiles, der Araya belustigt ansah. "Sogar ein Alpha."

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