Die Furie

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Noch am selben Abend fuhren wir zu Stiles, um seinem Vater von unserem Verdacht, dass Matt der Mörder war, zu erzählen. Wir hatten sein Foto im Jahrbuch mit einem roten Stift umkreist und starrten nun alle vier darauf. “Also ist dieser Junge der echte Mörder?“, fragte Stiles' Vater und wir nickten. “Nein.“, sagte er. “Ja.“, sagte ich, doch Mr Stilinski verschränkte die Arme. “Nein.“ Stiles erhob sich von seinem Stuhl und stellte sich vor ihn. “Dad, komm schon. Jeder weiß, dass die Polizei die Opfer mit einem Mord in Verbindung bringen will, ok? Also mussten wir nur noch alle Aufzeichnungen durchgehen und dann herausfinden, welche klasse sie alle besuchten.“ Sein Vater nickte. “Ja, abgesehen von der Tatsache, dass die Rave Promoterin Kara nicht in Harris' Klasse war.“ Stiles verdrehte die Augen. “Alles klar, du hast recht. Ok. Also dann wurde die Anklage gegen ihn fallen gelassen?“ Sein Vater sah ihn an. “Nein, die Anklage wurde nicht fallen gelassen, aber das beweist gar nichts. Überhaupt nichts.“ Ungläubig sah Stiles seinen Vater an. “Scott, Abby, glaubt ihr das alles?“ Scott atmete durch. “Es ist schwierig zu erklären, woher wir das wissen, aber Sie können uns vertrauen. Es ist Matt.“, erklärte Scott. Ich nickte zustimmend. “Er nutzte Harris' Auto. Er wusste, wenn die Polizei Reifenspuren am Tatort finden würde und fast alle der Opfer in Harris' Klasse waren, dass sie ihn dann verhaften würden.“, ergänzte ich. “Okay, also schön. Ich lasse mal die abwägige Möglichkeit zu. Aber gebt mir ein Motiv. Wieso wollte dieser Junge einen Großteil des 2006er Schwimmteams und dessen Coach tot sehen?“
“Liegt das nicht auf der Hand?“, fragte Stiles aufgebracht, doch sein Vater schüttelte ahnungslos den Kopf.
“Unser Schwimmteam ist scheiße. Wir liegen seit sechs Jahren ganz hinten.“ Ungläubig sah sein Vater ihn an. “Okay wir haben noch kein Motiv. Ich meine, komm schon, hat Harris eins?“
Mr Stilinski kam ins Grübeln und er schien uns zu glauben. Vorsichtig nickte er und sah uns fragend an. “Also was tun wir jetzt?“
Wir tauschten ein paar Blicke ehe ich anfing zu reden. “Wir müssen die Beweise ansehen.“
“Tja die liegen auf der Dienststelle, auf der ich schon lange nicht mehr arbeite.“
“Vertrau mir, die lassen dich rein.“, sagte Stiles.
“Dir vertrauen?“, fragte sein Vater ungläubig. Als Stiles merkte, dass sein Vater ihm nicht traute, sah er ihn mit offenem Mund an. “Du könntest auch Scott vertrauen. Oder Abby...“
“Scott und Abby vertraue ich.“

Auf dem Revier sah uns die Polizistin seltsam an, als sie den ehemaligen Sheriff mit drei Teenagern sah. “Es ist zwei Uhr morgens.“, sagte sie. “Glauben Sie mir, ich wäre nicht hier, wenn es nicht extrem wichtig wäre.“
Stiles sah derweil Scott und mich an und begann uns von seinem Plan zu erzählen. “Wir sehen uns erst das Krankenhauszeug an, okay?“
“Wieso?“, fragte Scott.
“Erinnert ihr euch, dass alle Morde außer einem von Jackson begangen wurden?“
“Ja die Schwangere... Jessica.“, murmelte ich.
“Ja, da Matt sie selbst töten musste, könnte man ihn dort gesehen haben.“
Allmählich verstand ich es. Zusammen mit Stiles' Vater gingen wir in ein Büro und sahen uns die Aufnahmen der Überwachungskameras im Krankenhaus an. Allerdings schien dort nichts auffällig zu sein.
“Ich weiß nicht, seht euch das an. In dieser Nacht gab es einen Unfall mit sechs Autos, das Krankenhaus war voll.“
“Okay bleiben Sie dran, er hätte eine der Kameras passieren müssen, um zu Jessica zu gelangen, richtig? Er muss irgendwo auf den Aufnahmen sein.“, erklärte ich.
“Oh wartet mal, stopp, habt ihr das gesehen?“, unterbrach Scott uns, “Spulen Sie zurück.“
Mr Stilinski tat wie befohlen und spulte zurück. Mein Blick blieb an einem Jungen in Lederjacke hängen, der durch den Krankenhausflur ging.“Das stimmt, das ist Matt.“, sagte Stiles. Doch das bewies gar nichts, da man sein Gesicht nicht sehen konnte. “Ich sehe nur einen Hinterkopf.“, sprach Stiles' Vater meinen Gedanken laut aus. “Der von Matt, ja. Ich sitz in Geschichte hinter ihm, er hat einen eigenartigen Schädel. Gruselig.“
Ungläubig sah sein Vater ihn an. “Sonst geht's noch?“
“Hör zu, Dad, sieh dir seine Jacke an. Wie viele Leute mit schwarzen Lederjacken kennst du?“
“Millionen. Und was jetzt?“
“Okay, können Sie vorspulen? Es muss eine Aufnahme geben, wie er auf eine der Kameras zugeht.“, sagte ich, da das Gespräch sonst in keine Richtung führen würde.
“Genau da, stopp, siehst du?“, rief Stiles wieder. “Da ist er.“
“Du meinst da ist wieder sein Hinterkopf zu sehen.“
Ich verdrehte die Augen und zog Stiles etwas vom Bildschirm weg, als ich entdeckte mit wem Matt auf der Aufnahme sprach. “Seht mal, er redet mit Scott's Mum.“

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