Der Todeszeitpunkt

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Malia hatte herausgefunden, dass sie Peters Tochter war. Daher war sie ziemlich sauer auf uns alle, was Stiles zu schaffen machte. Weil sie so sauer war, kam es dazu, dass wir nicht zu sechst, sondern zu fünft bei Scott zusammenkamen. Denn wir verfolgten einen Plan. “Reichen drei?“, fragte Kira und deutete auf die Laptops, die wir auf den Küchentisch legten. “Kommt drauf an wie viele Kameras wir haben, aber ich denke schon.“, antwortete ich.
“Also tun wir es wirklich.“, sagte Liam.
“Ja, natürlich. Heute Nacht.“, erwiderte Scott.
“Ist das nicht irgendwie gefährlich?“, fragte Liam nervös. Ich nahm es ihm nicht übel. Am Anfang war ich genauso. “Unglaublich gefährlich und grenzwertig idiotisch.“, antwortete Stiles.
“Habt ihr sowas zuvor schon mal gemacht?“ Ich schluckte.
“Was Gefährliches oder was Idiotisches?“, fragte ich ironisch.
“Geh ruhig von beidem aus.“, schaltete sich Kira ein und blickte Liam an.
“Du musst nicht mitmachen, wenn du nicht willst.“, sagte Scott sofort.
“Ich hab keine Angst.“ Stiles legte Liam eine Hand auf die Schulter und zwinkerte ihm zu. “Dann bist du grenzwertig idiotisch. Wenn wir das tun, wissen wir nicht was auf uns zukommt, das wisst ihr.“ Wir nickten alle. “Woher wissen wir, dass definitiv jemand kommt?“, fragte ich.
“Die Stimme auf dem Tonband sagt, es sei eine visuelle Bestätigung notwendig.“, beantwortete Scott meine Frage.
“Das sagte Simon auch. Er würde vom Benefactor nicht bezahlt werden, bevor er nicht den Beweis liefern würde, dass wir alle tot sind.“, ergänzte Stiles. Ich erinnerte mich nur zu gut an den Typen, der mir eine Knarre an den Kopf gehalten hatte. “Okay, folgende Situation. Du tötest jemanden von der Todesliste, kannst aber keinen Beweis senden.“ Kira blickte Scott an. “Dann wirst du nicht bezahlt.“, antwortete sie ihm.
“Und wie soll uns das dem Benefactor näher bringen?“, fragte Liam nicht überzeugt.
“Er wird wissen wollen, ob derjenige wirklich tot ist.“, antwortete Scott. “Erstrecht, wenn es der erste auf der Liste ist.“, warf Stiles ein.
“Also wenn er eine visuelle Bestätigung will“, begann Liam. “Wird er sie sich selbst holen müssen.“, beendete Scott seinen Satz. Obwohl wir alles hundert Mal durchgesprochen hatten, war ich mir unsicher wegen des Plans. Es war nämlich ein idiotischer Plan.

“Seid ihr euch damit absolut sicher?“, fragte Liam, während er im Zimmer auf und ab ging. Scott lag auf seinem Bett und neben ihm standen jeweils Kira und ihre Mutter. Wir mussten dafür sorgen, dass man glaubte Scott sei tot. Doch ich hatte Angst, dass wir ihn nie wieder zurückholen könnten. “Ich denke, Liam ist etwas nervös. Vielleicht sagst du ihm, dass alles gut werden wird.“, sagte Kira. Scott sah sie an und griff nach ihrer Hand. “Es wird alles gut.“, lächelte er.
“Also habt ihr das schon Mal gemacht, richtig?“, fragte Liam nervös.
“Ich habs gesehen.“, antwortete Kiras Mutter.
“Ist das äh genauso gut?“, fragte Liam weiter.
“Nein.“ Kira sah ihre Mutter verständnislos an. “Mum, das stärkt nicht grad sein Selbstvertrauen.“
“Gut, denn das ist eine schreckliche Idee.“, antwortete ihre Mutter.
“Also sollen wir das ohne dich machen?“, fragte Kira. Daraufhin sagte sie nichts, sondern sah ihre Tochter einfach nur an. Stattdessen legte sie ihre Hand über Scott. “Leg deine Hand über sein Herz.“ Kira blickte nervös zu Scott und wollte ihre Hand auf seine Brust legen, doch er hielt sie fest. “Sekunde. Was passiert, während ich weg bin? Werd ich irgendwas fühlen?“, richtete er sich an Kiras Mutter.
“Es fühlt sich vielleicht wie ein Traum an.“, antwortete sie.
“Ein guter oder ein schlechter?“, fragte Scott misstrauisch.
“Ich vermute das kommt auf dich an.“ Scott legte sich wieder hin und Kira legte ihre Hand auf seine Brust genau über sein Herz. Es dauerte nicht lange da schnappte er nach Luft und war dann einfach weg. Er war tot.

In der Leichenhalle war es kalt. Genau so musste sich der Tod anfühlen. Kalt und ruhig. Mrs McCall wischte sich die Tränen weg und sah auf die Leiche ihres Sohnes. “Ich hasse den Plan immer noch. Ganz ehrlich. Ich meine, das ganze ist doch wirklich äußerst erschreckend. Er sieht tot aus.“, sagte sie und sah uns an. “Geben sie mir ihre Hand.“, sagte Kiras Mutter. Melissa gab ihr die Hand und Kiras Mutter führte sie an Scotts Brust. “Warten Sie darauf.“ Melissa atmete erleichtert aus, als sie sein Herz spürte. “Ist das genug, um einen Werwolf am Leben zu halten?“, fragte sie.
“Genug für einen Alpha.“, antwortete Kiras Mutter aufmunternd.
“Wie viel Zeit haben wir?“ Mrs Yukimoro sah uns ernst an.
“45 Minuten.“, sagte sie.
“Und was passiert danach?“, fragte Melissa.
“Dann bring ich ihn auf die gleiche Weise zurück.“, schaltete sich Kira an. “Nein ich meine, wenn er länger als 45 Minuten in diesem Zustand bleibt.“ Ich hielt die Luft an und blickte zu Boden. “Sie weiß es noch nicht?“, fragte Kiras Mutter.
“Was? Ich will wissen was nach 45 Minuten passiert?“ Melissa sah uns aufgelöst an.
“Dann stirbt er.“

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