Die Mondfinsternis

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Das Warten war unerträglich. Zu wissen, dass sie vielleicht nicht mehr aufwachen würden war grauenhaft. Doch als sie dann endlich luftschnschnappend auftauchten, zuckte ich vor Schreck zusammen. Ich war auf Isaacs Schulter eingeschlafen, der ebenfalls zusammenzuckte. Schnell sahen wir zu unseren Freunden, die versuchten aus den Wannen zu steigen. “Was?“, fragte Deaton sofort.
“Ich konnte genau sehen, wo es ist.“, antwortete Scott.
“Ja, da war dieser Baumstumpf. Ein riesiger Baum. Naja, jetzt nicht mehr, er wurde gefällt, aber trotzdem sehr groß echt gewaltig.“, machte Stiles weiter. “Es war die Nacht, als wir die Leiche suchten.“
“Ja und in der du gebissen wurdest.“ Allison nickte. “Ich war auch dort, mit meiner Mutter. Wir haben fast jemanden angefahren.“ Scott drehte sich zu ihr um und sah sie überrascht an. “Ja, ihr habt mich fast angefahren. Wir können ihn finden.“ Deaton, Isaac, Lydia und ich tauschten Blicke. “Was?“, fragte Allison nach.
“Ihr wart echt lange unter Wasser.“, antwortete ich.
“Wie lang ist bei dir echt lange?“, kam von Stiles die Frage. Deaton sah alle drei an. “Genau 16 Stunden.“ Die Blicke der anderen waren geschockt und entsetzt. “Wir waren 16 Stunden unter Wasser?“, fragte Scott ungläubig. Deaton nickte. “Und in weniger als vier Stunden ist Vollmond.“

“Nein Alter, du wirst nicht zu ihnen zurück gehen.“ Stiles rubbelte sich mit einem Handtuch trocken und sah seinen besten Freund eindringlich an. Er wollte zu den Alphas gehen, aber wir versuchten es ihm auszureden. “Ich habe mit Deucalion einen Pakt geschlossen.“ Stiles sah uns an. “Klingt das etwa nur für mich nach einem Pakt mit dem Teufel?“ Isaac neben mir regte sich und sah Scott an. “Wieso ist das überhaupt wichtig?“ “Weil ich denke, dass wir Jeniffer ohne ihre Hilfe nicht besiegen können.“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust, was ich in letzter Zeit sehr oft tat und zählte in meinem Kopf bis 10 ehe ich weiter sprach. “Ihnen vertraut er mehr. Sagen Sie ihm, dass er unrecht hat.“ Ich sah Deaton an, der zu Scott sah.
“Da bin ich mir nicht so sicher.“, antwortete dieser. Entsetzt ließ ich die Arme fallen. “Manche Umstände erfordern es, dass man sich mit Menschen zusammentut, die man für gewöhnlich als Feinde ansieht.“ Seufzend blickte ich zu Boden.
“Wir sollen ihm vertrauen? Dem, der sich selbst Tod und Zerstörer der Welten nennt sollen wir vertrauen?“, fragte Isaac. Entsetzt darüber, dass wir anscheinend jemandem vertrauen sollten, der die meisten von uns umbringen wollte, nur damit Derek in sein Rudel kam. “Wir sollten ihm nicht vertrauen, das nicht. Aber ihr könnt ihn zu eurem Vorteil nutzen. Deucalion ist vielleicht der Feind, aber er könnte auch der Köder sein.“, erklärte Deaton. Niemand von uns bewegte sich. Es war schon fast unmöglich überhaupt noch etwas zu sagen, da wir alle unsicher waren, was wir tun sollten. Mein Kopf schreckte hoch, als ich die Klingel wahrnahm, die an der Tür der Praxis befestigt war. Deaton ging zum Eingang, doch Scott und Lydia folgten ihm. “Ich suche nach Lydia.“, nahm ich die Stimme von Ethan war.
“Was willst du?“, fragte Lydia verwirrt.
“Ich brauche eure Hilfe.“
“Wobei denn?“, fragte Stiles.
“Meinen Bruder und Kali davon abzuhalten Derek zu töten.“

Lydia und Ethan machten sich auf den Weg zu Derek während wir anderen, ohne Stiles, in Allisons Wohnung gingen. Scott telefonierte derweil mit ihm. “Schnapp dir irgendwas. Stiles, die Boxershorts deines Dads fass ich nicht an.“, machte er am Telefon deutlich. “Socken? Okay ich riech an den Socken.“ Ich konnte mir ein kleines Lachen nicht verkneifen.
“Was ist mit mir?“, fragte Isaac.
“Such im Schrank meines Dads. Irgendwas mit 'nem starken Geruch.“, antwortete Allison. Sie öffnete die Tür des Büros, hielt aber überrascht und erschrocken inne, als sie Scotts Vater und zwei Polizisten vorfand. Auf dem Schreibtisch lagen eine Menge Waffen von ihrem Vater. “Ein ziemliches Waffenarsenal, das dein Vater hier hat.“, sagte Mr McCall. Er saß völlig entspannt auf dem Bürosessel und sah uns an. Ich hatte ihn ewig nicht mehr gesehen, aber er sah immer noch genauso aus wie früher. Scott tauchte neben uns auf und blickte seinen Vater wenig begeistert an. Mr McCall erhob sich sofort vom Sessel, als er seinen Sohn sah. “Scott.“, sagte er und steckte seine Hände in die Taschen seiner Stoffhose.
“Was tust du denn hier?“, fragte Scott. “Den einzigen Spuren folgen, die ich habe. Aber wieso setzt ihr euch nicht, dann können wir uns unterhalten.“ Er schwieg einen Moment ehe er weiter redete. “Du auch Isaac.“ Überrascht darüber, dass er ihn überhaupt bemerkt hatte ohne ihn zu sehen, kam Isaac auch zu uns und sah Mr McCall überrascht an. “Sie kennen meinen Namen?“
“Eins der wenigen Dinge, die ich weiß. Um ehrlich zu sein lässt mich der Rest, den ich hier so vorfinde ziemlich im Dunkeln tappen. Ich hab nicht die geringste Ahnung.“ Allison hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt. “Wenn du mir jetzt erzählen willst, dass du keine Ahnung hast, hab ich das schon lange herausgefunden.“, sagte Scott sauer und trat selbstbewusst in das Büro. “Ich hoffe doch sehr uns die Peinlichkeit zu ersparen meinen eigenen Sohn in einen Vernehmungsraum zu schleifen. Das hoffe ich wirklich.“

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