Mehr schlecht als recht

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Da es den Sheriff einfach nicht loslassen konnte, bat er Scott und Stiles um Hilfe. Er wollte herausfinden, ob nicht doch ein Werwolf in dem Fall verwickelt war, den er damals als einen Kojotenangriff abstempelte. Der Name des verschwundenen Mädchens war Malia und die Jungs hatten die letzte Nacht damit verbracht sie zu finden. Und das taten sie auch. Sie sahen sie zwar nur kurz, aber sie wussten nun, dass sie nicht nur ein einfaches Mädchen war, sondern übernatürlich. Sie war ein Werkojote. Woran er das erkannte? Ihre Augen glühten genauso wie Scotts. Sie stand zwar nur als Kojote vor ihnen, aber sie waren sich sicher.  Jedoch glaubte Stiles' Vater ihnen kein Wort. Und das konnte ich ihm nicht einmal Übel nehmen. In der Schule zeigte Stiles Allison und mir eine Karte auf seinem Tablet. “Hier fanden wir die Höhle. Mitten am Wanderweg.“ Er zeigte auf einen Punkt im Wald. Dort fanden sie Malias Sachen. Die Jacke, die dort lag war exakt dieselbe, die Malia auf dem Foto an hatte. “Das könnte es eingrenzen. Kojoten laufen bestimmte Wege. Ich denke, du hast recht, dass sie nicht mehr zur Höhle zurückkehrt. Kojoten mögen keine Wölfe. Und sie sind wirklich schlau. Wenn sie nicht gehört werden wollen, laufen sie auf Zehenspitzen.“, sagte Allison und sah Scott an. Dadurch, dass sich ihr Geruch nun in der Höhle befand, würde sie nicht wieder kommen. Fragend sah Stiles sie an. “Auf Zehenspitzen.“ Sie nickte. “Ja, Zehenspitzen.“
“Was...“, sagte Stiles, doch dann klingelte es zum Unterricht.
“Okay schickt mir die Markierungen.“, sagte Allison noch und verschwand dann auch schon. Scott, Stiles und ich setzten uns auf unsere Plätze, wobei Scott von Kira aufgehalten wurde, die in ihrem Rucksack wühlte. Stiles und ich tauschten belustigte Blicke. Wenig später kam ihr Vater rein und reichte ihr ein paar Zettel, die sie Scott peinlich berührt reichte. Ich lauschte nicht, deswegen wusste ich nicht, was ihr so peinlich war, aber das spielte auch keine Rolle. Mr Yukimoro stellte sich nach vorne und sah uns Schüler an. “Okay, lasst uns anfangen. In der letzten Stunde ging es um Internierungslager und Kriegsgefangene. In den Aufzeichnungen gibt es einen Abschnitt, den ich gern detailierter durchgehen würde. Wer möchte nach vorne kommen und es uns vorlesen?“ Vermutlich hätte ich mich gemeldet, jedoch war ich zu neugierig, was Kira Scott gegeben hatte und versuchte einen Blick zu erhaschen. Schnell merkte ich, dass sie sich über Bardoo informiert hatte. Sie war also hübsch und clever. “Mr Stilinski, wie wäre es mit Ihnen?“, fragte Kiras Vater, als sich niemand bereit erklärte nach vorne zu gehen. Stiles sah ihn unsicher an. “Oh ehm vielleicht heute mal jemand anders?“ Mr Yukimoro lächelte aufmunternd. “Jeder nimmt an meinem Unterricht teil, Mr Stilinski.“ Zögernd stand Stiles auf und ging nach vorne zum Podium. Er schaute auf das aufgeschlagene Buch und hielt sich am Podium fest. Er wirkte verkrampft und schloss kurz die Augen. Er sah sich im Raum um und ich merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Scott stand von seinem Platz auf und blickte Stiles besorgt an. “Stiles, alles okay?“, fragte er. Als Stiles fast zur Seite kippte, wollte ich auch schon aufstehen, doch Scott hielt ihn fest und blickte dann zu unserem neuen Geschichtslehrer. “Ich geh mit ihm zur Krankenstation.“ Mr Yukimoro nickte und schon verschwanden sie. Scott konnte sich nicht verwandeln, Allison wurde von ihrer toten Tante heimgesucht und Stiles verlor allmählich den Verstand. Als es klingelte, nahm ich sofort meine Sachen und suchte Stiles und Scott, jedoch vergeblich. Aber als die Polizei eintraf, wusste ich, dass etwas passiert war. Schnell ging ich auf Stiles zu, der mit seinem Vater den Flur entlang lief. Erleichtert ging ich auf die beiden zu. “Was ist passiert?“, fragte ich. Stiles sah mich an. “Malia ist passiert.“ Entsetzt sah ich ihn an. “Wie, hier in der Schule?“ Stiles nickte und widmete sich seinem Vater, der erzählte, was andere Schüler gesehen hatten. “Ein paar Schüler sagen, erst rannte es über die Wiese und dann in den Wald. Gott sei dank wurde niemand verletzt.“ Zustimmend nickte ich. “Was passiert, wenn sie jemanden verletzt?“, fragte Stiles, blieb aber sehr ruhig dabei. Also schien es ihm besser zu gehen.
“Sie müssten es zur Strecke bringen.“, sagte Mr Stilinski und atmete hörbar aus. “Zur Strecke bringen? Dad, vergiss nicht, dass da ein Mädchen drin steckt. Und das wollt ihr töten?“ Stiles' Tonfall war entsetzt. Als sein Vater nichts sagte, blieb Stiles stehen und sah ihn vorwurfsvoll an. “Du bist wieder dem nicht glauben verfallen.“ Seufzend drehte der Sheriff sich um. “Hör zu, es gibt da sicher eine Menge Dinge, die ich noch nicht ganz verstehe, aber das bedeutet nicht, dass alles nur irgendwie vorstellbare plötzlich möglich ist. Bist du dir wirklich 100% sicher, dass das ein Mädchen und kein Tier ist?“ Stiles antwortete ohne zu zögern. “Ja. Und Scott ebenso.“ Beide blickten zu Scott, der am Ende des Flures stand und uns ansah. “Scott hörst du zu?“, fragte Stiles so leise es ging. Scott im Hintergrund nickte. Der Sheriff seufzte. “Gut, finden wir es raus. Kommt schon.“

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