Kates Plan

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“Okay.“, sagte Derek schlicht, als Scott und ich ihm die Tasche mit dem Geld überreichten. Kein böser Blick. Kein Geschrei. Keine Fragen. Einfach nur ein einfaches okay, als wäre nie etwas gewesen. “Willst du nicht wissen, wieso ich es jetzt erst zurückbringe?“, fragte Scott nervös. Er spielte mit seinen Händen und hielt Sicherheitsabstand zu Derek. “Wie viel verdienst du in der Tierklinik?“, fragte Derek.
“Mindestlohn, wieso?“, fragte Scott. “Also deswegen. Jeder kann in Versuchung geraten, Scott. Auch ein wahrer Alpha.“ Ich hatte gedacht mittlerweile konnte mich nichts mehr aus der Bahn werfen, aber ich hatte mich getäuscht. Derek Hale schaffte es immer wieder, dass ich ihn überrascht und verwirrt zugleich ansah. “Du bist jetzt nicht sauer?“, fragte ich.
“Es ist nicht mal meins. Es gehört Peter.“ Fragend sahen wir ihn an.
“Wo ist dein Geld?“, fragte Scott vorsichtig.
“Direkt unter dir.“ Verwirrt schauten wir beide auf den Holzboden von Dereks Appartement. “Es gibt hier noch ein Verlies?“, fragte Scott beeindruckt, doch Derek lachte. “Nein. Das Gebäude gehört mir. Ich habe meine eigenen Bankkonten. Das Geld aus dem Verlies gehört Peter. Ich denke, es ist besser, wenn der Rest niemals auftaucht.“ Derek zog den Reißverschluss der Sporttasche zu und sah uns an. “Wir wissen Lydia war gestern hier. Deaton versucht noch rauszufinden, was Kate dir angetan hat.“, sagte Scott. “Wenn jemand eine Antwort finden kann, dann er.“

Fröhlich hielt Malia uns ihren Test entgegen während ich meine Aufgaben machte. Sie hatte eine drei minus und freute sich als hätte sie im Lotto gewonnen. Dabei wurde sie somit nur weiter versetzt und musste die Klasse nicht wiederholen. “Hab bestanden.“, sagt sie und ich lachte leicht. Lydia sah Malia gespannt an. “Drei minus.“, sagte sie, doch man sah, dass sie von der Note eigentlich nichts hielt.
“Deine Notizen sind toll, wenn sie nicht codiert sind.“ Ich hielt mir den Mund mit meiner Hand zu, um nicht laut zu lachen, doch als Malia den nächsten Test zurück bekam, hörte ich auf. “Ich bin ziemlich enttäuscht, Malia. Ich würde sogar sagen zu tiefst enttäuscht.“, sagte der Coach beschämend. Malia blickte hilfesuchend zu Lydia, die einmal durchatmete. “Ich schick dir meine Notizen.“ Malia nickte bedrückt und ich sah sie aufmunternd an. Ich folgte Lydias Blick zur Tafel und sah Lydia dann verwirrt an. “Es ist vorbei. Die Computer sind aus. Keine Auftragskiller. Keine Morde. Niemand wird getötet.“, redete ich auf sie ein, doch sie schaute weg und schluckte. “Noch nicht.“

Obwohl ich wusste, dass alles vorbei war, musste ich die ganze Zeit daran denken, was Lydia gesagt hatte. Eigentlich hatte ich vor Hausaufgaben zu machen, doch ich konnte mich nicht konzentrieren. Auf dem Bauch liegend blickte ich zu Stiles, der an seinem Schreibtisch saß und konzentriert arbeitete. So lief das oft ab. Wir trafen uns einfach, um nicht allein zu sein. Die Stille war angenehm und ich fühlte mich wohl. So war es auch in diesem Moment. Ich lächelte als Stiles seine Augenbrauen zusammen zog. Das tat er immer, wenn er nachdachte. Er bemerkte dann nicht einmal, wenn jemand ihn ansah. Ein Klopfen riss mich aus den Gedanken und ließ mich zur Tür blicken, wo Stiles' Vater stand und uns anlächelte. “Bleistift fallen lassen.“, sagte er und kam ins Zimmer. “Ich lad euch zum Essen ein. Was auch immer ihr wollt.“ Ich legte meinen Stift weg und lächelte ihn an. “Dad, ich denke ein Mann mit deinen Schulden sollte niemanden einladen. Zu nichts.“, sagte Stiles vorsichtig.
“Weißt du, es gibt manchmal auch glückliche Fügungen im Leben.“ Mr Stilinski holte einen Brief aus seiner Hosentasche und sah seinen Sohn an. Langsam setzte ich mich auf und blickte verwirrt auf den Umschlag. “Was ist das?“, fragte ich. Stiles nahm den Umschlag entgegen und holte das Papier raus. “Ein Entschuldigungsschreiben vom Eichenhaus. Offensichtlich haben sie beschlossen unsere Rechnung zu stonieren, da ihr naja.... du und Lydia beinahe ermordet wurdet.“ Innerlich freute ich mich riesig für die beiden. “Das können die einfach tun?“, fragte ich nach.
“Ja, das können sie. In der Tat.“, antwortete Mr Stilinski fröhlich.
“Ich war noch nie so froh beinahe ermordet worden zu sein.“, sagte Stiles und legte den Brief auf den Schreibtisch.
“Nun, noch sind wir nicht überm Berg, aber es wird schon wieder.“ Stiles lächelte seinen Vater fröhlich an. Zum ersten Mal seit einer langen Zeit sah ich meinen besten Freund wieder glücklich. “Zumindest im Moment kann ich es mir leisten meinen Sohn und seine beste Freundin einzuladen.“ Stiles klappte sofort sein Buch zu und stand auf. “Abby, was isst du am liebsten?“ Ich packte meine Sachen weg und blickte Stiles' Vater an. Lächelnd stand ich auf. “Ich esse alles.“

Es war das erste richtige Spiel für die Jungs und natürlich musste jeder Schüler dabei sein. Malia, Mr Stilinski und ich setzten uns auf die Tribüne und sahen uns um. Ich entdeckte Stiles und Liam, doch nirgendwo fand ich Scott oder Kira. Und das war eine Katastrophe, denn als das Spiel anfing, fiel Stiles bestimmt fünf Mal hin. Er spielte nicht besonders gut, doch auch das restliche Team schien nicht gut in Form zu sein. “Jetzt kommt schon!“, hörte ich den Coach frustriert rufen.
Nach einer Weile kam Stiles auf uns zu und meinte, er würde nach Scott suchen wollen. “Soll ich hier bleiben, falls er auftaucht?“, fragte Malia. “Gute Idee.“, sagte ich und erhob mich, um mit Stiles und seinem Vater Scott zu finden. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Dass Scott nicht beim Spiel war, bedeutete nichts Gutes.
Während Stiles sich umzog, schrieb ich Scott Nachrichten und versuchte ihn anzurufen, doch er reagierte nicht. Etwas stimmte nicht. “Hey, hast du ihn erreicht?“, fragte mich Stiles direkt, als er aus der Umkleide kam. Er knöpfte die letzten Knöpfe seines Hemdes zu und sah mich erwartungsvoll an. “Nein, hab ich nicht. Er geht nicht ran und reagiert auf keine meiner Nachrichten. Es muss etwas passiert sein, das spüre ich.“, erklärte ich leicht panisch. Bevor Stiles etwas sagen konnte, klingelte mein Handy. Hoffnungsvoll sah ich auf das Display, doch es war nicht Scott. “Das ist eine Nachricht von Kira.“, begann ich und stockte dann als ich die Nachricht zu ende las. “Wir sollten zu Dereks Loft.“

Es herrschte das komplette Chaos in Dereks Loft. Alles schien durcheinander und kaputt zu sein, als hätte ein Kampf stattgefunden. “Was ist hier passiert?“, fragte ich sofort, als ich das Loft betrat. Derek sah uns an. Neben ihm stand Braeden. Das Mädchen, das uns in Mexiko zu Derek gebracht hatte. “Sollte nur ein Date werden.“, erzählte Derek.
“Waren beide hier?“, fragte Mr Stilinski.
“Ja und beide sind weg.“, antwortete Braeden und verschränkte die Arme. Das Vibrieren eines Handys ließ mich zusammenzucken. Stiles holte es aus seiner Hosentasche und schaute auf das Display. Sofort ging er ran. “Hey.“, begrüßte er die Person. “Ja, Scott und Kira. Wir wissen bloß nicht wohin.“, sagte Stiles nach ein paar Sekunden. Er redete mit Lydia und Deaton. Doch mit der Information, die sie uns gaben, hatte ich nicht gerechnet.

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