Stumm geschaltet

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Ich war froh, dass Derek wieder ganz der alte war, wie auch immer Scott das geschafft hatte. Aber er hatte es geschafft, und das war das wichtigste. Dass Peter offensichtlich beraubt wurde war meine geringste Sorge. Kate war immer noch verschwunden und niemand wusste, wo sie war. Derek versprach sich darum zu kümmern und Peter half ihm dabei. Allerdings wusste ich nicht, ob mich das beruhigen sollte. Für das erste begleitete ich die Jungs zum Lacrosse Training, da ich ein paar Freistunden hatte. Mir machte es Spaß ihnen zuzusehen. Wie ich schon einmal sagte, ich war ständig unter männlichem Einfluss. Ich hätte mich natürlich auch mit Lydia treffen können, aber ich wusste nicht, ob ich es lange mit ihr aushalten würde. Mit Malia traute ich mich nicht alleine zu sein und Kira hatte Unterricht. Demnach blieb mir nichts anderes übrig als zum Lacrosse zu gehen oder alleine in der Bibliothek zu hocken und zu lernen. “Du bist immer noch der Teamkapitän. Deine Noten sind besser so wie es der Coach verlangt hat.“, sagte ich, um Scott zu beruhigen. Er befürchtete tatsächlich, dass er nicht mehr Kapitän sein durfte. Diese Sorge verstand ich wirklich gar nicht.
“Ja, aber er hat nie gesagt, dass ich wieder im Team bin, sondern, dass ich zum Probespiel kommen soll.“, antwortete er.
“Wir haben wichtigeres zu tun.“, unterbrach uns Stiles. “Hast du es Argent gesagt?“ Ich schulterte meine Tasche, damit sie mir nicht von den Schultern rutschte und sah Scott erwartungsvoll an. “Auf meine SMS hat er noch nicht geantwortet.“ Verwirrt sah ich ihn an.
“Moment. Du hast ihm lediglich gesimst, dass seine Schwester Kate auferstanden ist?“, fragte ich entsetzt. “Ich äh hatte kein Geld, um in Frankreich anzurufen.“ Ich nickte, dennoch gefiel es mir nicht, dass Alisons Vater es so erfahren würde. “Du denkst, du hättest Geldprobleme? Ich habe ein MRT und einen Besuch im Eichenhaus zu bezahlen.“, sagte Stiles und sah etwas bedrückt aus. Seit er den Brief auf dem Polizeirevier entdeckt hatte, machte er sich ständig Gedanken darum. “Noch eine Aufforderung?“, fragte Scott.
“Ja, die letzte Mahnung. Also was zur Hölle machen wir eigentlich hier? Wir haben quasi 117 Millionen Probleme. Uns über unseren Stand im Lacrosseteam zu sorgen gehört nicht dazu.“ Ich schüttelte belustigt den Kopf.
“Jetzt schon.“, sagte Scott und starrte auf das Feld vor sich. Irritiert schauten auch Stiles und ich auf das Feld und entdeckten einen neuen Spieler, der wirklich mehr als gut war. Beeindruckt schaute ich zu wie er jeden Ball abwehrte, der in Richtung Tor flog. “Wer zur Hölle ist das?“, fragte Stiles. Der Junge nahm seinen Helm ab und zum Vorschein kam ein wirklich gutaussender Junge. Der einzige Haken war, dass er jünger war als wir. “Vielleicht sollten wir auch trainieren.“, sagte Stiles und lief schon los. Scott folgte ihm wie ein Zombie. Diese Probleme der Jungs hätte ich wirklich gern gehabt.

Ich betrat mit Malia das Klassenzimmer, doch als sie sah was für Formeln an der Tafel standen, blieb sie stehen, drehte sich um und wollte gehen, doch ich hielt sie auf. “Vergiss es Malia. Da musst du jetzt durch.“ Ich schob sie ins Klassenzimmer, obwohl sie sich wehrte. “Ich hasse Mathe. Völlig sinnlos.“, sagte sie.
“Das ist Schule. Und Schule ist wichtig. Ich hasse Mathe auch, aber ich muss da genauso durch wie du. Mathe ist essentiell.“, meinte ich und setzte mich auf meinen Platz. “Wofür?“
“Um nicht zu viel Trinkgeld zu geben.“, sagte Stiles, als er sich zu uns setzte. Ich verdrehte lachend die Augen und holte meine Bücher aus dem Rucksack.
“Und weniger wichtige Dinge wie Medizin, Ökonomie, Ingenieurswesen.“, zählte ich auf. “Oder Spenden.“, fügte Stiles hinzu. Lachend schüttelte ich den Kopf und sah nach vorne.
“Also gut, Freiwillige an die Tafel. Lydia, Diego, Malia.“, sagte unsere Mathelehrerin und fing an die Tafel sauber zu machen.
“Eh ehm, ich wollte eigentlich nicht.“, widersprach Malia.
“Jetzt schon. Nach vorne.“ Ich sah sie aufmunternd an und auch Stiles versuchte sie zu motivieren, doch sie ging wenig erfreut nach vorne. Stiles' Handy vibrierte und als er darauf sah, wechselte er einen Blick mit mir. Etwas war passiert und sein Blick sagte, es war nichts Gutes.

“Ein Axtmörder?“, fragte ich entsetzt und weitete die Augen.
“Ein familienmordender Axtmörder.“, korrigierte Stiles mich.
“Ich hab schon davon gehört.“ Schockiert sah ich Scott an.
“Was? Wie denn?“, fragte ich.
“Meine Mum rief mich an. Sie hat es in den Nachrichten gehört.“
“Perfekt, dann los.“, sagte Stiles und wollte gehen, doch ich hielt ihn fest. “Warte, in 5 Minuten ist Wirtschaftslehre.“ Stiles sah mich wenig beeindruckt an.
“Richtig. Schon den Teil mit dem Axtmörder vergessen?“, fragte er. “Schon vergessen, dass dein Dad der Sheriff ist?“, stellte ich eine Gegenfrage.
“Abby hat recht. Wir sollten uns da raus halten.“, unterstützte Scott mich. “Verarscht ihr mich? Da ist ein Familienmordender Axtmörder und wir unternehmen nichts?“ Stiles blickte uns alle nacheinander an. “Überlass das doch einfach den Erwachsenen.“, meinte Kira.
“Ihr drei denkt, dass der Unterricht wichtiger ist als alles andere... sowas Unverantwortliches hab ich noch nie erlebt.“ Stiles drehte sich um und machte Anstalten zu gehen.
“Sehen wir uns nachher zum Probespiel?“, fragte Scott, doch Stiles ignorierte ihn. Seufzend sah ich meinem besten Freund nach. “Hey diese Sache über die du reden wolltest... Können wir nach dem Spiel darüber reden? Es wird nicht so lange dauern.“, begann Scott und sah Kira an. “Ehm ich... klar.“, sagte sie.
“Gut also dann.“ Scott gab ihr einen flüchtigen Kuss und verschwand dann. Geschockt sah ich Kira an, die offensichtlich genauso überrascht war wie ich. “Ich bin verwirrt, seid ihr jetzt ein Paar oder nicht?“, fragte ich. Als Kira nichts sagte und mich einfach nur schockiert ansah, öffnete ich den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber auch schnell wieder. “Ich muss los.“, sagte ich und lief schnell davon. Das mussten die beiden selbst klären.

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